FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem von hohen Verlusten geprägten ersten Halbjahr hat der Dax auch die zweite Jahreshälfte schwach begonnen. Es gelang dem deutschen Leitindex im frühen Freitagshandel aber, das Minus beim Stand von zuletzt 12 779 Punkten fast komplett einzudämmen. Noch über dem Jahrestief bei 12 438 Zählern nutzten einige Marktteilnehmer die tiefen Kurse wieder zum Einstieg.

Der MDax der mittelgroßen Werte gewann 0,14 Prozent auf 25 859 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,3 Prozent nach.

"Die Rezessionssorgen haben die Finanzmärkte fest im Griff. Die hohen Inflationsraten und falkenhafte Kommentare von diversen Notenbankern halten Zinserhöhungserwartungen hoch und damit aber eben auch Konjunktursorgen", hieß es am Morgen von der Commerzbank.

Die Gasversorgungskrise im Zuge der gedrosselten Lieferungen aus Russland macht den Investoren hierzulande zunehmend zu schaffen. "Es gibt schlichtweg keine Mittel gegen einen Gaslieferstopp, außer das Abschalten weiter Teile der deutschen Wirtschaft und damit das Risiko einer Rezession", erläuterte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets.

Etwas erholen konnten sich die jüngst auf den tiefsten Stand seit Anfang 2015 gefallenen Titel von Grand City Properties mit plus 1,9 Prozent. Eine Kaufempfehlung der HSBC stützte. Immobilientitel generell stehen gleichwohl wegen der steigenden Zinsen, die Finanzierungen teurer machen, zurzeit stark unter Druck.

Die Aktien von Bilfinger legten um 3,7 Prozent zu. Die Deutsche Bank startete die Bewertung mit "Buy". Der Industriedienstleister stehe nach seiner Umstrukturierung vor einer neuen Wachstumsphase, hieß es. Weiter nach unten mit 1,5 Prozent ging es für DWS . Die Citigroup strich für die Papiere der Fondsgesellschaft das Kaufvotum.

Die Schwäche im Technologiesektor setzte sich fort. Im Dax zeigte sich dies bei den Titeln von Infineon mit einem Abschlag von 3,2 Prozent und im MDax bei Aixtron mit minus 4,9 Prozent./ajx/stk

Quelle: dpa-Afx