FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt ist nach dem Wahlsieg der SPD bei der Bundestagswahl mit klaren Gewinnen in die neue Börsenwoche gestartet. Der Dax
"An den Finanzmärkten wird der Wahlausgang gelassen aufgenommen", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank am Morgen. "Ein Linksbündnis scheidet aus. Das größte Risiko ist aus Finanzmarktsicht somit ausgeräumt. Damit steht aber auch fest: Mit einem deutlichen Bruch der bisherigen Regierungsarbeit ist nicht zu rechnen."
Nach dem vorläufigen Ergebnis sind die Sozialdemokraten mit Olaf Scholz die stärkste Partei. Trotzdem reklamierte am Wahlabend nicht nur Scholz, sondern auch Armin Laschet von der CDU den Auftrag zur Regierungsbildung für sich. Beide streben eine Koalition mit Grünen und FDP an. Es zeichnen sich zunächst schwierige Koalitionsverhandlungen ab.
Angesichts der womöglich anstehenden politischen Hängepartie in Deutschland dürfte sich nach Einschätzung von Michael Hewson von CMC Markets UK die Aufmerksamkeit der Anleger nun wieder auf die zuletzt dominierenden Themen wie "Lieferkettenblockaden, steigende Energiepreise und zunehmenden Inflationsdruck" richten. Auch die Angst vor Ansteckungseffekte durch die Krise des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande sei noch nicht verschwunden. In der vergangenen Woche war der Dax im Sog der Evergrande-Krise auf den tiefsten Stand seit vier Monaten gefallen - die Aussicht auf eine vorerst weiter lockere Geldpolitik der US-Notenbank Fed hatte aber dann für Erleichterung und letztendlich ein kleines Wochenplus gesorgt.
Am Montag zog hierzulande die Aussicht auf eine künftige Regierungsbeteiligung der Grünen Anleger verstärkt in die Papiere aus dem Bereich Windkraft und Erneuerbare Energien. Siemens Energy
Das Votum bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus, das eine Fortsetzung der bisherigen Rot-Rot-Grünen Regierung möglich macht, sowie der Berliner Volksentscheid zur möglichen Enteignung großer Wohnungskonzerne prallten unterdessen an den Aktien der Immobilienbranche ab. Dabei verteuerten sich insbesondere Vonovia
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Quelle: dpa-Afx