FRANKFURT (dpa-AFX) - Unter 16 000 Punkten versucht der Dax am Dienstag sich zu stabilisieren. Nach schwächerem Start reduzierte der deutsche Leitindex zuletzt die Verluste auf nur noch 0,10 Prozent, womit er bei 15 935,35 Punkten notierte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab um 0,09 Prozent auf 28 001,90 Punkte nach. Im Minus mit 0,3 Prozent stand auch das Eurozonen-Leitbarometer EuroStoxx 50 .

An der Wall Street hatten sich die Indizes am Vorabend vom schwachen Freitag erholt. Die Experten der Credit Suisse bleiben aber skeptisch für Aktien. Höhere Zinsen bremsen die Konjunktur, und dies belaste unweigerlich die Profitabilität der Unternehmen, argumentieren sie. Niedrigere Gewinne bei hohen Bewertungen seien riskant. Ein wichtiges Zinssignal für die US-Notenbank steht am Donnerstag mit den US-Inflationsdaten auf der Agenda.

Nahrung erhalten die Konjunktursorgen durch Nachrichten aus China. Dort trüben sich die Aussichten für die Wirtschaft, die jahrelang als Zugpferd der globalen Konjunktur galt, weiter ein. Der chinesische Außenhandel zeigt keine Anzeichen einer Erholung. Jüngste Zahlen für den Juli fielen schlechter aus als von Analysten erwartet.

Sie unterstrichen, dass China ohne deutliche Stimulierungsmaßnahmen in den kommenden Quartalen keine Unterstützung für die Weltwirtschaft darstelle, hieß es von der DekaBank. "Und bis die dort verabreichten Konjunkturpillen in Europa ankommen, bis dahin dürfte auch noch einige Zeit vergehen", ergänzte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Broker RoboMarkets.

Am deutschen Aktienmarkt gab es am Dienstag die vollständigen Quartalszahlen von Bayer . Der Konzern wird neben dem Agrargeschäft nun auch für seine Pharmasparte vorsichtiger. Die Titel notierten zuletzt nur wenig verändert.

Banken waren europaweit sehr schwach. Eine neue Übergewinnsteuer für italienische Kredithäuser drückte branchenweit auf die Stimmung. Im Dax lagen Commerzbank und Deutsche Bank hinten - mit Abschlägen von teils mehr als drei Prozent.

Wegen der andauernden Flaute im Werbegeschäft vor allem in Deutschland korrigierte der Fernsehkonzern RTL Group seine Jahresprognose nach unten. Die Papiere verloren 1,3 Prozent.

Anders sieht es für den Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport aus, der etwas optimistischer für das laufende Jahr wird. Darauf reagierten die Aktien mit einem Plus von 6,6 Prozent.

Eine starke Nachfrage sowie höhere Preise für Mietwagen spielten dem Autovermieter Sixt im zweiten Quartal in die Karten. Die im MDax notierten Stämme gewannen 2,6 Prozent.

Auch der Verbindungstechnik-Spezialist Norma Group verzeichnet eine höhere Nachfrage aus der Autobranche und steigerte im zweiten Quartal die Profitabilität. Die Papiere gewannen im Nebenwerteindex SDax über neun Prozent./ajx/mis

Quelle: dpa-Afx