FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben nach den jüngsten Gewinnmitnahmen am Montag wieder zugegriffen. Schwache Stimmungsdaten aus der heimischen Industrie bremsten den Dax
Der MDax
Laut Marktbeobachter Andreas Lipkow perlen schlechte Konjunkturnachrichten aus der Eurozone an deutschen Aktien ab. Eine im September deutlich stärker als erwartet eingetrübte Unternehmensstimmung im Euroraum untermauerte am Montag eigentlich die Konjunktursorgen, denn der Einkaufsmanagerindex sackte erstmals seit Februar wieder unter die Wachstumsgrenze von 50 Punkten. Experten folgerten daraus allerdings auch, dass dies den Spielraum der Europäischen Zentralbank (EZB) für weitere Zinssenkungen bestätigt.
Die UBS sprach angesichts der derzeitigen Kursrekorde von einem Stimmungshoch, das aber auf wackeligen Beinen stehe, da Anleger im Schlussquartal vor einer Reihe von Herausforderungen stünden. "Das Zeitfenster, um das Portfolio auf Zinssenkungen der Zentralbanken auszurichten, wird immer kleiner", schrieb UBS-Experte Mark Haefele. Neben der konjunkturellen Unsicherheit und geopolitischen Konflikten fürchtet er, dass die näher rückenden US-Wahlen die Investoren verunsichern werden.
Im Dax belegte die Commerzbank nach heftigen Kursturbulenzen mit minus 5,7 Prozent am Ende den letzten Platz. Nachdem die Unicredit über Finanzinstrumente ihren Anteil erhöht hatte, bestätigte der Bund seine Unterstützung des Frankfurter Unabhängigkeitskampfes gegen die italienische Großbank. Die Übernahmefantasie, die mit dem schon am Freitagabend erklärten Widerstand des Bundes etwas abgekühlt und mit der heutigen Unicredit-Anteilsaufstockung wieder aufgekocht war, erhielt damit erneut einen Dämpfer - obwohl die Italiener nach eigenen Angaben die behördliche Erlaubnis beantragten, ihren Anteil auf bis zu 29,9 Prozent zu steigern.
BASF
Im MDax legten Scout24
Im Nebenwerte-Index SDax
Der Euro
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx