HANNOVER (dpa-AFX) - Rund ein Jahr nach Beginn der Corona-Krise bringen sinkende Infektionszahlen, steigende Impfquoten und das Ende der Reisewarnung für viele Länder das Tui
Der Branchenprimus baut daher seine Flug- und Bettenkapazitäten in allen beliebten Reiseländern aus und will nun im Sommer 75 Prozent des Programms von 2019 anbieten. Die komplette, verkleinerte Tui-Fly-Flotte mit 22 Maschinen soll wieder im Einsatz sein. "Wir bringen alles in die Luft, was geht", sagte Tui-Manager Stefan Baumert. Nachholeffekte erwartet das Unternehmen zudem im Herbst. Tui rechnet damit, dass in der Corona-Krise ausgefallene Urlaube nachgeholt werden.
Nicht nur die Nachfrage wächst, auch die Bereitschaft der Urlauber, mehr Geld auszugeben - zum Beispiel für schönere Hotels oder höhere Kategorien. Die Gäste ließen sich ihren Urlaub rund 25 Prozent mehr kosten als im Vorkrisenjahr 2019, berichtete Andryszak. Tendenziell buchen Sonnenhungrige zudem längere Reisen, statt 8 bis 10 Tage wie sonst seien es im Schnitt zurzeit eher 10 bis 14 Tage. Die Pauschalreise erlebt den Angaben zufolge eine Renaissance und hat derzeit einen Anteil rund 70 Prozent am Gesamtmarkt.
Gefragt sind vor allem die Balearen mit Mallorca sowie Griechenland. Die türkische Riveria mit Antalya arbeitete sich auf den dritten Platz vor. Die Kanaren liegen in der Gunst der Tui-Urlauber ebenfalls weit vorn. Gute Buchungen stellt der Branchenprimus auch für Ziele fest, bei denen Urlauber mit dem Auto anreisen. Stark nachgefragt sind beispielsweise Nord- und Ostsee. Mecklenburg-Vorpommern liegt bei den beliebtesten Reisezielen auf Platz 9.
Wer jetzt spontan seinen Sommerurlaub buchen möchte, findet Tui zufolge in allen beliebten Ferienzielen noch genügend Angebote. In den Sommerferien kann es aber "auf unseren touristischen Rennstrecken eng werden. Hier sind die Familienhotels in erster Strandlage als erstes ausgebucht", erläuterte Baumert.
Der Tourismus zählt zu den am härtesten von der Corona-Krise getroffenen Branchen. Das Geschäft kam 2020 zeitweise fast vollständig zum Erliegen. Nach mehr als einem Jahr hatte die Bundesregierung jüngst die Reisewarnung für touristische Reisen in Corona-Risikogebiete am 1. Juli aufgehoben. Das betrifft fast 100 Länder weltweit. Dies ist ein weiterer großer Schritt zur Normalisierung des Reiseverkehrs angesichts der zumindest in Europa abflauenden Pandemie. Urlaubern ermöglicht eine Reisewarnung vor allem eine kostenlose Stornierung von Buchungen./mar/DP/fba
Quelle: dpa-Afx