FRANKFURT (dpa-AFX) - Angetrieben vom Höhenflug der Tech-Riesen haben US-Unternehmen ihre Dominanz an den Börsen ausgebaut. Unter den 100 wertvollsten Börsenunternehmen der Welt befinden sich allein 61 aus den USA, drei mehr als im Vorjahr, wie eine neue Studie der Beratungsgesellschaft EY zeigt. Unter den Top Ten sind demnach gar keine europäischen Unternehmen mehr vertreten und nur zwei, die nicht ihren Sitz in den USA haben - der Ölkonzern Saudi Aramco
Während sich die Gewichte Richtung USA verschieben, werden deutsche Firmen abgehängt, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Studie hervorgeht. Damit hat sich ein langjähriger Trend verstärkt. Auch China verlor mit 11 Unternehmen in den Top 100 an Boden (Vorjahr: 16).
Unangefochten an der Spitze des Rankings steht Apple
"Die Bedeutung Europas an den Weltbörsen schrumpft", sagte Henrik Ahlers, Vorsitzender der EY-Geschäftsführung. Der von der Pandemie ausgelöste Digitalisierungsschub komme vor allem Technologiefirmen zugute - und die stammen meist aus den USA. In Europa spielen etablierte Auto-, Pharma- und Rohstoffkonzerne eine große Rolle.
Vor der globalen Finanzkrise Ende 2007 kamen laut der Studie 46 der 100 wertvollsten Unternehmen der Welt aus Europa. Nun sind es noch 16. Besonders das Gewicht Deutschlands ist gesunken: Fanden sich Ende 2007 sieben Unternehmen aus der Bundesrepublik unter den Top 100, sind es jetzt nur noch zwei: SAP
Dieses Bild sage zwar wenig über die Stärke hiesiger Unternehmen aus, sagt Ahlers. Tatsächlich hat Deutschland viele mittelständische Weltmarktführer und auch nicht-börsennotierte Konzerne von Weltrang wie Lidl und Aldi oder den Autozulieferer Bosch. Fakt sei aber offenbar, dass Investoren den Unternehmen aus anderen Branchen und Ländern vielfach bessere Wachstumsperspektiven zutrauten.
Immerhin gebe es Erfolgsgeschichten wie jene des Mainzer Impfstoffherstellers Biontech
Quelle: dpa-Afx