HANNOVER (dpa-AFX) - Tui-Chef Fritz Joussen gründet seine Hoffnung auf einen besseren Reisesommer 2021 weniger auf Impfungen als auf breit angelegten Corona-Tests. "Wir wissen noch nicht, ob eine geimpfte Person noch ansteckend ist oder nicht", sagte er am Donnerstag zur Bilanzvorlage in Hannover. "Aber Tests sind jetzt verfügbar. Und das ist für uns am wichtigsten." Im vergangenen Sommer sei das Problem gewesen, "dass es keine Tests gab und die Menschen nach der Reise zwei Wochen in Quarantäne mussten". Dies werde 2021 anders sein, glaubt der Tui-Chef. "Wir testen die Menschen, bevor sie fliegen."

Zudem dürften die Infektionszahlen im nächsten Sommer wieder deutlich niedriger liegen als im Winter. "Wir haben auch in diesem Jahr gesehen, dass der Sommer weniger problematisch ist", sagte Joussen.

Die Buchungszahlen stimmen den Chef des weltgrößten Touristikkonzerns jedenfalls einigermaßen optimistisch. "Die Leute sagen einfach: Wir haben es satt, wir wollen in den Urlaub." Dabei seien sie bereit, mehr Geld auszugeben - etwa um Hotels mit mehr Sternen zu buchen. Bei den bisher eingegangenen Buchungen für den nächsten Sommer lägen die Preise im Schnitt rund 14 Prozent höher als im Vorkrisen-Sommer 2019.

Unterdessen erwartet Joussen, dass Urlaubsreisen wegen der Existenzkrise der Branche generell eher teurer werden. So hätten Fluggesellschaften, Kreuzfahrt-Reedereien und Hotels ihre Kapazitäten deutlich zurückgefahren. "Der Markt wird sehr konsolidiert, und das führt zu auskömmlichen Preisen, selbst wenn erst spät gebucht wird."/stw/jap/DP/stw

Quelle: dpa-Afx