HAMBURG (dpa-AFX) - Tui-Chef Fritz Joussen bereitet die Anteilseigner des staatlich gestützten Reisekonzerns auf eine mögliche Kapitalerhöhung nach der Corona-Krise vor. "Wir müssen an der Bilanz etwas machen, das schauen wir uns an", sagte der Manager am Montag bei einer Branchenveranstaltung der Hamburger Touristik-Fachzeitschrift "fvw", der er per Internet zugeschaltet war. Möglich sei "zum Beispiel" eine Kapitalerhöhung oder ein Deal im Bereich Übernahmen und Fusionen. Die milliardenschwere Staatshilfe sei zwar für die Krisenphase gut gewesen, sagte Joussen. "Langfristig müssen wir uns aber über den Kapitalmarkt finanzieren."

Dem Reisekonzern war wegen der vom Staat verhängten Reiseverbote infolge der Corona-Krise ab Mitte März drei Monate lang praktisch das komplette Geschäft weggebrochen. Die Sommersaison lief mit Verspätung erst Mitte Juni an, und das auf deutlich geringerem Niveau als im Vorjahr.

Der deutsche Staat hat Tui deshalb mit einem Darlehen über 1,8 Milliarden Euro gestützt. Zudem hat sich der Konzern weitere staatliche Unterstützung von 1,2 Milliarden Euro gesichert. Zu diesem Paket gehört auch eine Option für den Staat, sich durch die Umwandlung einer Wandelanleihe an dem Reisekonzern zu beteiligen. Joussen zeigte sich überzeugt, dass der Konzern die Staatshilfe zurückzahlen kann, wenn die Nachfrage im Reisegeschäft nach der Krise zurückkommt./stw/fba

Quelle: dpa-Afx