BRAUNSCHWEIG (dpa-AFX) - Die Verteidigung von Ex-VW -Konzernchef Martin Winterkorn hat sich von der Eröffnung des Betrugsverfahrens nach der Dieselaffäre wenig überrascht gezeigt. Es handele sich um eine erwartbare Konsequenz der intensiven und langdauernden Prüfung der Anklage, teilte Anwalt Felix Dörr am Mittwoch mit. Das Landgericht Braunschweig hatte zuvor bekanntgegeben, dass die Anklage gegen Winterkorn und vier - teilweise ehemalige - Mitarbeiter von Volkswagen zur Hauptverhandlung zugelassen sei.

Die Wirtschaftsstrafkammer sieht bei Winterkorn einen hinreichenden Tatverdacht, dass der Manager wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs verurteilt werden könnte. Da das Gericht einige Anklagepunkte als nicht haltbar bewertete, sprach der Verteidiger von "einer Verschlankung der Vorwürfe".

Mit der Entscheidung des Gerichts ist aber fünf Jahre nach dem Auffliegen der Abgasaffäre klar, dass sich Winterkorn in einem öffentlichen Verfahren stellen muss. Wann der Prozess beginnt, ist noch offen./jap/DP/jha

Quelle: dpa-Afx