(Im zweiten Absatz, dritter Satz wurde ein Tippfehler behoben: Dienstleistern rpt Dienstleistern)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag nach einem recht schwankungsanfälligen Handel weiter unter 1,10 US-Dollar notiert. Die Gemeinschaftswährung kostete am Nachmittag 1,0973 Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Insofern behält der Euro den vor einer Woche erreichten einjährigen Höchststand von gut 1,10 Dollar im Blick. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0978 (Donnerstag: 1,0944) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9109 (0,9137) Euro.

Zum Wochenausklang standen unter anderem mit den Einkaufsmanagerindizes von S&P Global viel beachtete Wirtschaftsdaten im Fokus. So erreichte die Unternehmensstimmung im Euroraum im April zwar überraschend den höchsten Wert seit knapp einem Jahr. Ein Wermutstropfen aber ist, dass die bessere Stimmung nur auf eine Aufhellung unter Dienstleistern zurückgeht. Die Industriestimmung hingegen verschlechterte sich.

"Die Wirtschaft des gemeinsamen Währungsraumes schlägt sich insgesamt deutlich besser als befürchtet", schrieb Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Der Dienstleistungssektor frohlockt und schiebt das Wachstum an." Doch die Wirtschaft laufe damit nur auf einem Zylinder; das Verarbeitende Gewerbe bleibe angeschlagen. Weil es am zweiten Zylinder fehle, dürften die Wachstumsraten nicht besonders üppig ausfallen.

Der von S&P für die USA erhobene Einkaufsmanagerindex stieg, wohingegen Analysten mit einem Rückgang gerechnet hatten. Dabei hellte sich die Stimmung sowohl im Dienstleistungssektor als auch in der Industrie auf. Dies stützte den Dollar jedoch nur etwas.

Das britische Pfund geriet zum Dollar und Euro unter Druck. Im März sind die Umsätze im Einzelhandel des Landes unerwartet deutlich zurückgegangen. Mit Blick auf die Stimmung der Unternehmen ergab sich ein ähnliches Bild wie im Euroraum: In der Industrie verschlechterte sich der entsprechende Einkaufsmanagerindex, im Dienstleistungssektor stieg er an.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88570 (0,88153) britische Pfund, 146,92 (147,46) japanische Yen und 0,9795 (0,9810) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1980 Dollar gehandelt. Das waren rund 25 Dollar weniger als am Donnerstag./la/he

Quelle: dpa-Afx