(Im 8. Absatz, 2. Satz wurden die betroffenen Modelle von Tesla präzisiert: Modell Y und 3.)
BERLIN (dpa-AFX) - Die abrupt gestrichene staatliche Kaufprämie für E-Autos wird von immer mehr Autobauern selbst übernommen - zumindest befristet. Nach den Ankündigungen mehrerer Hersteller zu Wochenbeginn zogen am Dienstag weitere Produzenten nach. Wer sich in diesen Tagen also einen Neuwagen mit Elektroantrieb zulegt, hat je nach Hersteller noch Chancen auf die volle Förderung. Konkret bedeutet das einen Zuschuss von bis zu 6750 Euro.
Eigentlich hatte die Bundesregierung vorgesehen, noch bis Jahresende eine Kaufprämie für Neuwagen von bis zu 4500 Euro zu gewähren. Hinzu kam eine hälftige Zulage der Hersteller, also bis zu 2250 Euro. Zum 1. Januar 2024 sollte die staatliche Prämie auf 3000 Euro gesenkt werden und dann Ende 2024 auslaufen. All das entfällt nun, nachdem der Bund seine Budgetplanung korrigieren musste.
Besonders problematisch ist, dass der Bonus nur dann gezahlt wird, wenn das Fahrzeug zugelassen worden ist. Ein Kaufvertrag allein reicht also nicht. Häufig liegen aber zwischen Bestellung und Auslieferung einige Wochen oder sogar Monate. Auch hier kommen einige Hersteller nun ihren Kundinnen und Kunden entgegen.
Hersteller zahlen Prämien auch bei späterer Auslieferung
So ist es etwa beim Autokonzern Stellantis
Mercedes-Benz
Auch der größte deutsche Autobauer Volkswagen
Weitere Hersteller schließen sich an
Am Dienstag zogen chinesische Hersteller nach. So übernimmt auch der E-Auto-Hersteller Nio den staatlichen Anteil der Kaufprämie bei Bestellungen bis Jahresende und Auslieferung bis Ende Januar. Sein chinesischer Wettbewerber MG teilte mit, er übernehme "für alle Bestellungen vor dem 18. Dezember, für die keine rechtzeitige Zulassung möglich war, den Umweltbonus in gleicher Höhe selbst".
Ähnlich verfährt der US-Autobauer Tesla
Zehntausende E-Autos vom Förderstopp betroffen
Vom plötzlichen Stopp des Umweltbonus sind rund 60 000 E-Fahrzeuge betroffen, wie aus einer Blitzumfrage des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) hervorgeht. Hochgerechnet zeige sie, dass die Hälfte der Fahrzeuge noch in diesem Jahr ausgeliefert worden wäre. Für die andere Hälfte gebe es auch einen Kaufvertrag, die Auslieferung sei aber erst im kommenden Jahr geplant. Hier brauche es eine klare und berechenbare Förderpolitik, sagte ZDK-Präsident Arne Joswig. "Das Vertrauen in eine nachvollziehbare und rationale Politik der Bundesregierung zur Förderung der Elektromobilität ist massiv beschädigt worden."/jcf/DP/jha
Quelle: dpa-Afx