BERLIN (dpa-AFX) - Kurz vor den Bund-Länder-Beratungen hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) vor zu strengen Corona-Regeln gewarnt. "Viele Menschen sind wirklich auch bei gutem Willen inzwischen Corona-müde. Und das müssen wir in unseren Beschlüssen auch immer mit im Hinterkopf haben", sagte Weil am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Angesprochen auf die Debatte um den Osterurlaub sagte er: "Wenn wir uns beschränken auf Urlaubsformen, die rein auf Selbstversorgung beruhen und die nur in der Nähe stattfinden (...), dann haben wir das Risiko entscheidend reduziert."

Ähnlich wie schon einige andere Ministerpräsidenten befürwortet Weil das Konzept eines "kontaktarmen Urlaubs" im eigenen Bundesland. So soll der Urlaub in Ferienwohnungen oder -häusern, Appartements oder Wohnmobilen möglich sein, sofern diese über eigene sanitäre Anlagen verfügen und Urlauber sich dort auch mit Essen versorgen können. "Wir setzen rein darauf, dass man sich selbst versorgt, dass keine Gemeinschaftsunterkünfte geöffnet sind", erklärte der SPD-Politiker.

Dass Reisen nach Mallorca wegen der dort gesunkenen Infektionszahlen seit Mitte März wieder möglich sind, ohne Quarantäne und Testpflicht bei der Rückkehr, kritisierte Weil. "Wir merken, dass die Mallorca-Entscheidung der Bundesregierung ein richtiger Stimmungskiller ist", sagte der Regierungschef des Tui -Stammlands. "Ich glaube, wir müssen heute auch darüber reden, ob diese Entscheidung eigentlich so in Stein gehauen ist oder nicht."

Kurzurlaub in Deutschland ist nach den geltenden Corona-Regelungen nicht möglich. Die Bundesregierung rät generell von touristischen Reisen im Inland oder ins Ausland ab./klü/DP/jha

Quelle: dpa-Afx