Das Internet-Versandhaus ist seit seiner Gründung vor 15 Jahren rasant gewachsen. Über Alibaba-Portale werden heute weit mehr Waren verkauft als bei Amazon und Ebay zusammen. Alibaba wird das größte Unternehmen aus China an einer US-Börse sein.

Insgesamt sollen insgesamt 320 Millionen Anteilsscheine (ADS) in einer Preisspanne zwischen 60 und 66 Dollar angeboten werden. Bei einem Preis am oberen Ende der Spanne würde das Online-Imperium Alibaba auf eine Marktkapitalisierung von insgesamt rund 163 Milliarden Dollar kommen, da nur ein kleiner Teil des Unternehmens bei dem Börsengang verkauft wird. Der iPhone-Hersteller Apple, der derzeit wertvollste Konzern der Welt, bringt knapp 600 Milliarden Dollar auf die Waage.

Den größten Börsengang überhaupt legte 2010 die Agricultural Bank of China mit einem Emissionsvolumen gut 22 Milliarden Dollar in Shanghai hin.

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ROADSHOW SOLL AM MONTAG IN NEW YORK STARTEN

Die voraussichtliche Marktkapitalisierung von Alibaba enttäuschte einige Experten, die sogar mehr als 200 Milliarden Dollar für möglich gehalten hatten. Die Roadshow, bei der Investoren umworben werden, soll in der nächsten Woche in New York starten. Danach wird der endgültige Preis festgelegt. Nach monatelangen Planspielen hatte Alibaba Anfang Mai offiziell den Startschuss für seinen Börsengang gegeben.

Der für etwa Mitte September anvisierte Börsengang dürfte auch die größte Erstemission (IPO) eines Technologieunternehmens seit Facebook im Mai 2012 werden. Das Emissionsvolumen betrug damals 16 Milliarden Dollar. Alibaba gehört zu 34 Prozent der japanischen Softbank und zu etwa 22,5 Prozent Yahoo. Der Löwenanteil der Einnahmen aus dem IPO wird Yahoo zufließen, denn der US-Internetpionier muss einer Vereinbarung mit den Chinesen zufolge mehr als ein Drittel seines Anteils verkaufen.

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ALIBABA VERKAUFT MEHR ALS AMAZON UND EBAY ZUSAMMEN

Auch Firmengründer Jack Ma winken Einnahmen in Milliardenhöhe. Er besitzt rund acht Prozent. Der ehemalige Englisch-Lehrer hatte Alibaba in seiner Ein-Zimmer-Wohnung in der ostchinesischen Metropole Hangzhou aus der Taufe gehoben.

Die relative Unbekanntheit hierzulande täuscht über die Bedeutung des Konzerns in China mit seinen 1,35 Milliarden Einwohnern hinweg. Das Unternehmen mit 300 Millionen Kunden und 25.000 Beschäftigten wickelt 80 Prozent aller Internet-Einkäufe in der Volksrepublik ab, die dieses Jahr auf ein Volumen von knapp 300 Milliarden Euro anschwellen dürften.

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ALIBABA-UMSATZ STEIGT VOR BÖRSENDEBÜT UM FAST 50 PROZENT

Alibaba glänzte vor seinem Börsengang mit einem Umsatzsprung. Für das erste Geschäftsquartal hatte das Unternehmen ein Plus von 46 Prozent auf 2,54 Milliarden Dollar bekanntgegeben.

Auch in Deutschland stehen Internetunternehmen in den Startlöchern für einen Börsengang. Der Online-Modehändler Zalando strebt seine Notierung in Frankfurt für den Herbst an. Wie die Nachrichtenagentur Reuters von Insidern erfuhr, beläuft sich das Emissionsvolumen auf mehr als 500 Millionen Euro. Zalando wäre damit insgesamt rund sechs Milliarden Euro wert. Zalando liegt im Wettlauf mit dem Schwester-Unternehmen Rocket Internet nun eine Nasenlänge vorne. Auch das Internet-Konglomerat will Finanzkreisen zufolge in den kommenden Wochen den Gang an den Aktienmarkt wagen. Damit würden die beiden größten Internet-Börsengänge in Deutschland seit den Zeiten des Neuen Marktes über die Bühne gehen.

Reuters