Bei Nicolas Walewski läuft es schon seit einiger Zeit nicht mehr rund. Der Fondsmanager, dessen Stammbaum auf Napoleon Bonaparte zurückgeht, gehörte mit dem 2010 aufgelegten Alken European Opportunities (ISIN: LU 023 530 848 2) lange Zeit zu den Besten seiner Zunft. Der Fonds war so gut, dass er zeitweise für neue Anleger nicht zugänglich war. Das Problem hat der Fonds derzeit jedoch nicht. Erst belastete die Value-Schwäche der jüngeren Vergangenheit den Fonds und nun kam auch noch die Wirecard-Pleite hinzu.
Walewski gehörte zu den Fondsmanagern, die das Potenzial des Titels rechtzeitig erkannten. Er war dort schon früh investiert, als die Titel nur wenige Euro kosteten. Inzwischen lag die Gewichtung in seinen verschiedenen Alken-Fonds jedoch bei fast zehn Prozent. Und Walewski zog wohl erst die Notbremse, nachdem Wirecard auch am 19. Juni keinen testierten Abschluss vorlegen konnte. Da notierte die Aktie bei rund 25 Euro. Der Absturz der Aktie hat Walewskis Fonds performancemäßig einiges gekostet. Zwischen dem 17. und 24 Juni verlor der Alken European Opportunities rund zehn Prozent an Wert. Allein Wirecard war im Juni für einen Verlust von 6,8 Prozent des Fonds verantwortlich. Daher zogen Anleger massiv Geld aus dem Fonds ab.
Er verlor im Juni netto rund 15 Prozent seines Volumens. Die Alken-Fonds gehörten auch lange Zeit zu den Lieblingen vieler Dachfondsmanager wie etwa Eckhard Sauren. Walewski zeigte sich fassungslos über den Betrug bei Wirecard und bedauerte die Situation zutiefst. Als Konsequenz aus einem der größten Börsen-Betrugsfälle der jüngeren Vergangenheit will Walewski Änderungen an seinem Investitionsprozess vornehmen, um zukünftig derartig heftige Auswirkungen auf seine Portfolios zu vermeiden.