Der DAX befindet sich momentan in einem Seitwärtstrend, doch innerhalb des Index sind aktuell alle Richtungen vorzufinden: Abstürzende Papiere wie RWE kontrastieren mit Überfliegern wie der Deutschen Börse. Für beide Beispiele liefert das zusammen mit den Experten des Börsenstatistik-Magazins "Index Radar" veröffentlichte Trenddynamik-Schaubild eine klare Aussage: So ist beispielsweise der Kurs des Energieversorgers so weit von seinem Vier-Wochen-Durchschnitt (erstes Schaubild) und gleichzeitig von seinem 200-Tage-Durchschnitt (zweites Schaubild) nach unten entfernt, dass kurz- und mittelfristig nicht mehr viel Spielraum nach Süden bleibt.



In der Grafik ist dies erkennbar durch den schwarzen Punkt (=aktueller Kurs), der sich an den linken Rand der Skala geschoben und in die dunkel schraffierte Extremzone eingetreten ist. Dies bedeutet, dass der Abstand vom Kurs zum Durchschnittswert (Mittellinie) so hoch ist wie nur selten in den vergangenen Jahren, eine vorläufige Bodenbildung wird dadurch wahrscheinlicher. Dies ist aber kein Garant für eine anschließende Aufwärtsbewegung. Anleger sollten bei Papieren mit diesem Trendstatus aber gründlich über Gewinnmitnahmen aus Short-Positionen nachdenken und keine frische Spekulation auf sinkende Kurse starten, da die Aktie statistisch betrachtet überverkauft ist. Die rote Farbe des Balkens zeigt zudem, dass die Durchschnittskurse aktuell deutlich fallen, der Trend also trotz der überverkauften Situation vorerst negativ bleibt.



Umgekehrt dagegen die Situation bei der Deutschen Börse: Deren Kurs hat sich sehr weit nach oben von sowohl dem Vier-Wochen-Mittelwert als auch von der 200-Tage-Durchschnittslinie abgesetzt. Damit sind weitere Gewinne vorerst statistisch betrachtet sehr viel weniger wahrscheinlich geworden, die Aktie ist ungewöhnlich schnell gestiegen und muss sich erst eine Atempause gönnen. Anleger sollten über Gewinnmitnahmen aus Long-Positionen nachdenken und neue Engagements in diese Richtung erst nach einer Zwischenkorrektur in Erwägung ziehen.

Auf diese Weise lässt sich anhand der beiden innovativen Schaubilder der Trendstatus aller DAX-Aktien schnell und zuverlässig einschätzen. Anleger, die aktuell neu investieren möchten, können den Grafiken ebenfalls passende Anlageideen entnehmen. Zu den interessantesten Werten zählt aktuell beispielsweise die Daimler-Aktie, die einen mittelfristigen Aufwärtstrend aufweist (grüner Balken in der Trenddynamik-Grafik über 200 Tage), und die auch in der kurzfristigen Betrachtung über vier Wochen eine steigende Nachfrage verzeichnet - hier steigt zwar die Vier-Wochen-Durchschnittskurve noch nicht stark genug an, um die Balkenfarbe von grau auf grün umspringen zu lassen, dies ist aber nur eine Frage der Zeit. Der schwarze Punkt (aktueller Kurs) der Aktie liegt nämlich auch auf der untergeordneten Zeitebene bereits über dem Vier-Wochen-Mittel und zugleich weit über dem Vorwochenstand (grauer Punkt), dadurch steigt auch der Durchschnittskurs bald steiler an.

Auf Seite 2: Daimler im Blick





Ein Blick auf den Daimler-Chart lohnt sich daher, und auch hier werden Anleger nicht enttäuscht: Die Aktie wird im Bereich 70/71,26 Euro gehandelt, eine Zone die seit einem knappen Jahr immer wieder Gewinnmitnahmen auslöste. Hält die aktuelle Nachfrage an und lässt den Kurs über den oberen Rand dieses Areals ausbrechen, dürfte das Papier weitere Aufmerksamkeit auf sich ziehen - Anschlusskäufe sind dann sehr wahrscheinlich. Darüber ist der Weg frei - allenfalls aus Wendepunkten des vergangenen Jahrzehnts lässt sich ein erstes Orientierungskursziel erahnen, es liegt zwischen 78,85 und 80 Euro. Diese Zielmarke deckt sich auch mit den in den beiden Schaubildern errechneten Grenzen, die sich aus den vergangenen Schwankungen der Aktie um ihre kurz- und langfristigen Mittelwerte ergeben. Der daraus ableitbare Spielraum nach oben reicht kurzfristig bis maximal 79,03 Euro, mittelfristig beginnt eine Überhitzung durch einen zu starken Abstand zur 200-Tage-Linie bei 78,45 Euro und reicht sogar bis 92,21 Euro.

Auf Seite 3: Wie Anleger aktiv werden können



Anleger können aktiv werden, sobald die Aktie auch über 71,26 Euro noch gekauft wird. Automatische Benachrichtigungen über Ausbrüche dieser und weiterer aussichtsreicher Papiere finden Anleger im Premium-Bereich des Index Radar Magazins. Ein passendes Zertifikat ist beispielsweise von der HypoVereinsbank erhältlich, es besitzt einen Basispreis bei 63 Euro und weist zur Konkurrenz vergleichbare Ausstattungsmerkmale auf, hat aber als Vorteil eine längere Laufzeit bis September 2015.

































Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar", der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Der Experte für Handelssysteme ist zudem Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft.

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