Der US-Finanzdienstleister Truist behält seine Kaufempfehlungen für die Aktien des Onlinehandelsriesen Amazon und Google-Mutter Alphabet bei. Allerdings senkte Truist-Analyst Youssef Squali die Kursziele. Von Julia Pfanner
Amazon und Alphabet werden sich in der aktuell turbulenten Wirtschaft wahrscheinlich gut behaupten, aber ein stärkerer Dollar und eine mögliche Rezession werden beide Unternehmen vor Herausforderungen stellen, sagte Truist am Mittwoch, wie die US-Finanzseite Barron’s schreibt.
Truist glaube, dass Alphabet und Amazon bestens positioniert seien, um den aktuellen Turbulenzen standzuhalten und gestärkt aus ihnen hervorzugehen, sagte Analyst Squali. Allerdings senkte der Experte die Kursziele der Aktien, um den Wechselkurseffekten und den Aussichten auf eine leichte Rezession Rechnung zu tragen.
Beim Kursziel für die Amazon-Aktie ging Squali um zehn US-Dollar nach unten, das neue Kursziel liegt jetzt bei 170 Dollar. Für die Alphabet-Aktie senkte der Analyst das Kursziel von 145 auf 136 Dollar. Die Stärke des US-Dollar bedeute, dass Umsätze, die in Übersee gemacht würden, in Dollar niedriger ausfallen würden, während eine leichte Rezession nun wahrscheinlicher erscheine, da sich das makroökonomische Umfeld in Europa verschlechtere. Die neuen Kursziele von Squali bedeuten ausgehend von den derzeitigen Kursen bei Amazon ein Aufwärtspotenzial von rund 48 Prozent, bei Alphabet von rund 41 Prozent. Seine Kaufempfehlungen behielt Squali sowohl für Amazon als auch für Alphabet bei.
Laut Squali belasten ungünstige Veränderungen der Wechselkurse Amazons Umsatzwachstum bis September 2023 um 5,7 Prozentpunkte, verglichen mit den 3,9 Prozentpunkten, die das Management im Juli geschätzt hatte. Alphabet erhalte etwa die Hälfte seiner Werbeerlöse von außerhalb der USA, wobei etwa ein Drittel aus Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) komme.
Seit Jahresanfang hat die Amazon-Aktie rund 20 Prozent an Wert verloren, die Aktie von Alphabet rund 22 Prozent. Die BÖRSE ONLINE-Redaktion empfiehlt beide Aktien zum Kauf.