Es könnte erneut um ein Produkt gehen, das ein ganzes Marktsegment neu definiert: die "iWatch", ein High-Tech-Armband mit Uhrenfunktion, über das seit Jahren spekuliert wird.

Das Apple-Management hat die Latte selbst hoch gelegt mit dem Versprechen, an der besten Produktpalette seit 25 Jahren zu basteln. Sollte es Konzernchef Tim Cook gelingen, die Erfolgsgeschichte von Mac, iPod, iPhone und iPad um ein Kapitel fortzuschreiben, könnte er aus dem Schatten seines verstorbenen Vorgängers Steve Jobs treten, dem Apple-Fans ein geradezu magisches Händchen nachsagten.

Mit einer "Smartwatch" würde der Konzern in den bislang eher überschaubaren Markt für "Wearable Technology" (kurz "Wearables") vorstoßen - Kleinstcomputer, die am Körper getragen werden. Bislang hat das Unternehmen, das um seine neuen Produkte stets monatelang ein großes Geheimnis macht, kaum etwas nach außen dringen lassen. Unbestätigten Berichten zufolge soll das Gerät in zwei Größen verfügbar sein, ein flexibles Display haben und auch als elektronische Geldbörse fungieren. Zudem soll es Gesundheits- und Fitness-Daten aufzeichnen.

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Rivalen wie Google und Samsung haben zwar bereits Smartwatches im Programm. Allerdings seien nun alle Augen auf die Präsentation im kalifornischen Cupertino gerichtet, sagt Shebly Seyfari, Branchenexperte vom Wertpapierhaus FBN Securities: "Der Markt wartet auf Apples Produkt, um die Kategorie wirklich zu definieren." Auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin zeigte sich Samsungs Europa-Chef Sunny Lee zuversichtlich, letztlich auch von einer iWatch profitieren zu können: "Wenn unsere Wettbewerber mitmachen, wird das den Markt erweitern", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Auch ein Manager des koreanischen Rivalen LG sagte Reuters in Berlin, der Markt stehe noch am Anfang.

Der Markt wartet auf Apples Produkt, um die Kategorie wirklich zu definieren."
Shebly Seyfari, Branchenexperte vom Wertpapierhaus FBN Securities.

Offen ist, wie sich eine iWatch auf den konventionellen Uhrenmarkt auswirken würde, der besonders in der Schweiz eine wichtige Rolle spielt. Die "New York Times" berichtete vergangene Woche unter Berufung auf einen Apple-Entwickler, Chef-Designer Jonathan Ive habe genüsslich erklärt, dass "die Schweiz in Schwierigkeiten sei" - allerdings habe er einen deutlicheren Ausdruck benutzt.

Tatsächlich machen Börsianer den langen Schatten des kalifornischen Kleinstcomputers mit dafür verantwortlich, dass die Swatch-Aktie in diesem Jahr fast 15 Prozent verloren hat. Der weltgrößte Uhrenhersteller hat angekündigt, den Zukunftsmarkt der Smartwatches aus eigener Kraft erobern zu wollen. Man werde im kommenden Sommer eine neue "Swatch Touch" mit Zusatzfunktion auf den Markt bringen, sagte Swatch-Chef Nick Hayek jüngst Reuters. Auch von der iWatch wird erwartet, dass sie nach einer Ankündigung am Dienstag erst 2015 zu kaufen sein wird.

Reuters