Apple zeigte sich während der Corona-Krise bei der Gewinnentwicklung relativ robust, schließlich wurde für die Monate April bis Juni beim Gewinn pro Aktie sogar ein marginaler Anstieg 0,64 auf 0,65 Dollar erzielt. Noch besser soll das Geschäft im vergangenen Quartal gelaufen sein. Laut Analystenschätzungen (Quelle: FactSet Research) soll der Gewinn pro Aktie bei 0,70 Dollar liegen. Besonders interessant: Sollten die Analysten richtig liegen, würde Apple im Weihnachtsquartal - Corona hin, Corona her - mit 1,37 Dollar sogar mehr als im vergleichbaren Vorjahresquartal (1,25 Dollar) verdienen.

Hinsichtlich der ausgesprochenen Analystenurteile überwiegt bei der Apple-Aktie gegenwärtig eindeutig der Optimismus. Unter den insgesamt 39 abgegebenen Einschätzungen rät eine große Mehrheit von 20 Aktienexperten zum Kauf ("Buy") und immerhin vier zum Übergewichten ("Overweight") des Titels. Außerdem sprechen zwölf Analysten ein neutrales Rating ("Hold") aus. Negativ gestimmt sind lediglich drei Analysten - sie raten zum Verkauf ("Sell) der Apple-Aktie. Die ausgesprochenen Kursziele haben eine Bandbreite von 80 bis 150 Dollar und ergeben einen Durchschnittswert von 122,45 Dollar errechnet (aktuell: 115,05 Dollar).

Amazon: Der globale Krisenprofiteur


Amazon hat im Sommer die Finanzwelt mit seinen Zahlen zum zweiten Quartal ganz klar positiv überrascht. Während weltweit die stationären Einzelhändler unter den Lockdowns schwer gelitten haben, meldete der Online-Händler Amazon einen Gewinn pro Aktie in Höhe von 10,30 Dollar. Damit wurde der von Analysten geschätzte Gewinn (1,48 Dollar) um ein Vielfaches übertroffen. Ein ähnliches Kunststück dürfte diesmal eher nicht gelingen. Für Q3 wird zumindest ein Gewinn von immerhin 7,48 Dollar prognostiziert, der im Jahresendquartal auf 9,33 Dollar pro Aktie ansteigen soll. Dass die Analysten mittlerweile etwas verunsichert sind, zeigt die enorme Bandbreite der Q4- Prognosen die von unter fünf auf über 16 Dollar reicht.

Bei der Amazon-Aktie kann man hinsichtlich der aktuellen Analystenurteile fast schon von Euphorie sprechen. Denn von 48 Analysten empfehlen 42 die Amazon-Aktie zum Kauf und drei zum Übergewichten. Der Rest verteilt sich auf zwei neutrale Halteempfehlungen sowie lediglich ein Verkaufsurteil. In diesem Jahr hat sich das "Billionen-Unternehmen" bereits um mehr als 70 Prozent verteuert. Da fällt mit Blick auf die ausgesprochenen Kursziele das Aufwärtspotenzial angesichts eines durchschnittlichen Mittelwerts von 3.736 Dollar (Range von 2.646 bis 4.500 Dollar) bei einem aktuellen Kurs von 3.207 Dollar nicht ganz so üppig aus.

Alphabet: Von Krise keine Spur


Auch der Alphabet-Aktie mit ihrer Suchmaschinentochter Google gelang im Q2-Krisenquartal eine positive Überraschung. Mit 10,13 Dollar lag der gemeldete Gewinn am oberen Ende der Schätzungen. Und die Perspektiven bleiben positiv, schließlich soll das Plus im abgelaufenen dritten Quartal auf 11,31 Dollar gestiegen sein. Im bereits laufenden Quartal gehen die Analysten von einem weiteren Zuwachs auf 13,64 Dollar aus. Vom vergleichbaren Vorjahreswert in Höhe von 15,35 Dollar wäre man dann aber noch ein gutes Stück entfernt. Kein Wunder, schließlich sparen in Krisenzeiten viele Unternehmen besonders schnell bei den Kostenblöcken Personal und bei Werbung, zum Leidwesen von Google.

Analysten scheinen trotz dieser Negativaspekte aber von der Alphabet-Aktie vollkommen überzeugt zu sein. Bei den insgesamt 44 Analystenratings gibt es nämlich kein einziges mit "negativem Touch". Diese teilen sich auf 36 Kaufempfehlungen und jeweils vier Ratschläge zum Übergewichten bzw. Halten der Aktie auf. Trotz des positiven Tenors gehen die prognostizierten Kursziele derzeit weit auseinander und reichen von 1.237 bis 2.020 Dollar. Im Durchschnitt ergibt dies einen Wert von 1.784,18 Dollar, während der Titel am gestrigen Montag bei 1.584,29 Dollar geschlossen hat.