Deutschland muss seinen Gläubigern wieder mehr bieten: Die Mitte Juli aufgelegte zehnjährige Bundesanleihe ist mit einem Kupon von immerhin einem Prozent ausgestattet. Das im Februar emittierte Zehn-Jahres-Papier weist dagegen noch einen Kupon von lediglich 0,5 Prozent auf. Allerdings dürfte es dauern, bis deutsche Staatspapiere, aber auch Unternehmensanleihen mit gutem Rating wieder ordentliche Renditen abwerfen.

Nachranganleihen, die von Banken und Industrieunternehmen begeben werden, rentieren dagegen grundsätzlich deutlich höher. Im Vergleich zu herkömmlichen Anleihen sind sie aber auch riskanter. Im Falle einer Insolvenz des Emittenten laufen Nachranggläubiger Gefahr, ihr Kapital komplett zu verlieren. Es empfiehlt sich daher, breit zu streuen.

Der mit Note 1 beurteilte Aramea Rendite Plus hat über 600 Millionen Euro in eine Vielzahl von nachrangigen Papieren investiert. Im Schnitt weisen die Bonds einen Kupon von 5,59 Prozent und eine Rendite von 5,24 Prozent auf. Zu den Emittenten zählen unter anderem Drägerwerk oder Bertelsmann. Aktuell sieht Manager Sven Pfeil jedoch insbesondere bei Finanzwerten gute Kaufgelegenheiten. "Die Grexit-Angst hatte zuletzt die Kurse nachrangiger Bankanleihen stark belastet", sagt Pfeil. "Der Abschwung war übertrieben, viele -Institute führen griechische Staatsanleihen gar nicht mehr in den Büchern." Bei einer Beruhigung der Schuldenkrise würden die Kurse wieder anziehen.

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Regeln sorgen für Rendite



Seine spezielle Attraktivität erfährt das Anlagesegment Nachranganleihe jedoch durch Basel III. "Die Institute müssen demnach bis zum Jahr 2021 ihr Eigenkapital quantitativ, aber auch qualitativ erhöhen", erklärt Pfeil. Nachranganleihen alten Musters werden den neuen Eigenkapitalanforderungen aber nicht mehr gerecht. Die Unternehmen kaufen die Bonds daher zum Nennwert zurück - auch wenn diese unter pari notieren. Die Rückkäufe verleihen dem Anlagesegment zusätzliche Attraktivität. Denn das verminderte Angebot stößt weiterhin auf große Nachfrage.

Neben Nachranganleihen hält der Aramea Rendite Plus auch die nur in Deutschland ausgegebenen Genussscheine. Im Portfolio hoch gewichtet ist unter anderem ein entsprechendes Papier der Bayerischen Landesbank. Das Institut hat aufgrund der Probleme mit der Hypo Alpe Adria bereits zweimal hintereinander den Kupon in Höhe 5,125 Prozent nicht bezahlt. Sobald aber die finanziellen Voraussetzungen dafür gegeben sind, muss die Bank alle versäumten Kupons nachzahlen.