Audi: Hohe Extrakosten für Dieselaffäre werfen VW-Tochter zurück.
· Börse Online RedaktionWar bislang eine operative Rendite zwischen acht und zehn Prozent von angekündigt, erwartet Audi rtr angesichts der Sondereinflüsse - im ersten Halbjahr waren es 265 Millionen Euro - einen Wert "leicht unterhalb dieses Korridors". In den ersten sechs Monaten erreichte die Marge haarscharf den Zielwert von 8,0 Prozent, nach 9,8 Prozent im Jahr zuvor. Der operative Gewinn brach im ersten Halbjahr um fast 18 Prozent ein auf 2,4 Milliarden Euro, während der Umsatz dank höherer Verkaufszahlen leicht zulegte.
Im zweiten Quartal, auf das ein Großteil der Rückstellungen entfiel, schrumpfte die Rendite auf 7,7 (9,9) Prozent. Damit lag Audi weit hinter Konkurrent Daimler, der in seiner Pkw-Sparte mit zehn Prozent glänzte. BMW veröffentlicht am Dienstag Zahlen für das vergangene Quartal; bei den Münchnern gilt für die Autosparte das im Premiumsegment übliche Ziel von acht bis zehn Prozent.
Nur mit hoher Profitabilität lassen sich aus Sicht der Hersteller Milliardenausgaben für Elektromobilität oder autonomes Fahren, für neue Werke und Modelle wie auch für hohe Dividenden stemmen. Audi will die Vorleistungen im weiteren Jahresverlauf erneut erhöhen, um aus dem Autobauer eine "Digital Car Company" zu machen. Dafür muss woanders gespart werden - wo genau, behalten die Ingolstädter noch für sich.
Wie Audi weiter mitteilte, wurden die Rückstellungen wegen des Dieselskandals zuletzt um 132 Millionen aufgestockt, für technische Lösungen, für Rechtsstreitigkeiten oder für die Besänftigung verprellter Kunden und Händler; 2015 hatte die Abgasaffäre bereits mit 228 Millionen Euro ins Kontor geschlagen.
Für den Rückruf von Autos mit womöglich fehlerhaften Takata -Airbags bildete die VW-Tochter im ersten Halbjahr Rückstellungen in Höhe von 133 Millionen Euro; im vergangenen Jahr fielen hier 70 Millionen Euro an. Zusammen mit den hohen Extrakosten von 2015 ergibt sich bislang bei der Vorsorge eine Gesamtsumme von 563 Millionen Euro