Beim DAX-Versorger RWE kaufte beispielsweise der künftige Finanzchef (CFO) Michael Müller insgesamt 1.600 Aktien im Gegenwert von über 50.000 Euro. Ende Januar ist er schon einmal als Käufer in Erscheinung getreten und hatte damals 1.400 RWE-Aktien für fast 49.000 Euro erworben. In der Chefetage von RWE kann man derzeit grundsätzlich eine stark ausgeprägte Kauflaune ausmachen. Seit dem Jahreswechsel meldete das Unternehmen insgesamt 14 Insiderkäufe zehn verschiedener Personen bzw. Gesellschaften. Während dieses Zeitraums belief sich das kumulierte Volumen auf über 11.500 Aktien bzw. mehr als 408.000 Euro. Privatanleger können dieses relativ breit angelegte Kaufinteresse durchaus als positiven Begleitumstand interpretieren.
Charttechnik RWE
Unter charttechnischen Gesichtspunkten verlief das Jahr 2021 für die RWE-Aktie bislang eher enttäuschend, schließlich hat sich der DAX-Wert seit Ende Dezember um fast acht Prozent verbilligt. In der zweiten Februarhälfte stürzte der Titel sogar unter seine 200-Tage-Linie und generierte dadurch ein massives Verkaufssignal. Dieser relativ wichtige Trendindikator wechselte zuletzt vom Aufwärts- in den Seitwärtsmodus. Die Talfahrt kam erst Anfang des Monats im Bereich von 30 Euro zum Erliegen. Seither versucht sich die Aktie an einer Bodenbildung. Um ein starkes Kaufsignal auszulösen, sollte die RWE-Aktie ihre 200-Tage-Linie möglichst nachhaltig überwinden. Dies würde nämlich das Drehen der Durchschnittslinie nach unten und somit das damit verbundene Trendwechselsignal verhindern.
Delivery Hero: Gründer und CEO Östberg kauft
Am vergangenen Donnerstag hat Niklas Östberg, der Gründer und Vorstandschef von Delivery Hero, Aktien "seines" Unternehmens im Wert von über fünf Millionen Euro erworben. Was sich zunächst einmal ausgesprochen positiv anhört, sollte aus folgendem Grund nicht überwertet werden. Östberg hat sich nämlich in diesem Jahr von Delivery Hero-Aktien im Gegenwert von 22 Millionen Euro getrennt. Dies rückt den Aktienkauf der vergangenen Woche in ein deutlich weniger positives Licht. Sobald ein Sieg über die Pandemie in trockenen Tüchern ist, dürfte der Hype um den Lieferdienst spürbar nachlassen, schließlich hat Live-Gastronomie hinsichtlich Ambiente und Umweltverträglichkeit erheblich mehr zu bieten als das "Essen auf Rädern".
Charttechnik Delivery Hero
Aktuell notiert der DAX-Neuling mehr als 20 Prozent unter seinem Anfang Januar erzielten Rekordhoch von 144 Euro. Bislang blieb dem Titel ein Rutsch unter die psychologisch wichtige Marke von 100 Euro erspart. Starken Halt bot die langfristige 200-Tage-Linie, die aktuell bei 105 Euro verläuft und weiterhin bergauf tendiert. Unter 100 Euro sollte die Aktie aus mehreren Gründen möglichst nicht fallen. Erstens: Mit dem Verletzen der 200-Tage-Linie wäre ein starkes charttechnisches Verkaufssignal ausgelöst. Zweitens: Außerdem wäre zugleich die untere Begrenzung des seit Herbst 2019 gebildeten Aufwärtstrends gebrochen, was chartorientierte Investoren als weiteres Ausstiegssignal interpretieren würden. Den Blick nach oben gerichtet, warten bei 130 Euro erhebliche charttechnische Widerstände. Gegenwärtig sollten Anleger bei dem Papier eher eine beobachtende Haltung einnehmen.
Morphosys: Insiderkäufe verpuffen
In der vergangenen Woche gab es bei dem Biotech-Unternehmen Morphosys zwei Insiderkäufe zu vermelden. Dabei handelte es sich um Aufsichtsratsmitglied Krysja Vermeylen, die 300 Morphosys-Aktien im Gegenwert von fast 23.000 Euro gekauft hat sowie die Gesellschaft C&F Consulting (250 Aktien für 19.000 Euro). Dem Aktienkurs haben beide Käufe bislang kaum geholfen. Der TecDAX-Titel bewegt sich weiterhin an der unteren Begrenzung des seit drei Jahren intakten Seitwärtstrends.
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