Bei der Explosion auf den BASF-Gelände seien sechs Menschen verletzt, sechs weitere würden noch vermisst. Eine Gefährdung für die Bevölkerung sei bislang nicht messbar, erklärte Peter Friedrich von der Feuerwehr Ludwigshafen. Die Brandbekämpfer waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Die Feuerwehr teilte mit, sie hoffe, das Feuer in den Abendstunden eingedämmt zu haben.
Gegen 11.20 Uhr am Vormittag sei es in einem Leitungsgraben am Hafen, wo brennbare Flüssigkeiten von Schiffen in die BASF-Tanks gepumpt werden, zu einem Brand gekommen, sagte Werksleiter Liebelt. In der Nähe sei an Rohren gearbeitet worden. Als die Werksfeuerwehr zur Bekämpfung ausgerückt war, sei es zu einer größeren Explosion gekommen. Die dabei entstandene Rauchsäule bewegte sich über die benachbarte Großstadt Mannheim Richtung Bergstraße.
Aus Sicherheitsgründen legte BASF einen großen Teil seiner Produktion in seinem Stammwerk still. Es seien 14 Anlagen heruntergefahren worden, sagte Liebelt. Darunter waren auch die zentralen Steamcracker, in denen petrochemische Ausgangsstoffe zerlegt werden. Die wirtschaftlichen Folgen wollte Liebelt nicht beziffern. "Das ist für uns heute irrelevant", sagte er. Im Vordergrund stehe das Auffinden der Vermissten.
Am Morgen war es bereits am hessischen Standort Lampertheim zu einer Verpuffung am Filter einer Anlage für Kunststoffzusätze gekommen. Dabei zogen sich vier Mitarbeiter Verletzungen zu. Die Anlage wurde abgestellt. Eine Umweltverseuchung sei nicht festgestellt worden. Auch in diesem Fall sei die Ursache noch unbekannt, die Behörden seien informiert. BASF-Aktien verloren im Dax rund ein Prozent an Wert.
rtr