In ihrem aktuellen Quartalsbericht hält die unabhängige Analysegesellschaft Independent Research fest, dass von dem noch bis Ende Januar vorherrschenden Optimismus sowohl auf konjunktureller Seite als auch an den Aktienmärkten seit einigen Wochen nur noch wenig zu spüren sei. Stattdessen habe die Unsicherheit spürbar zugenommen, was sich auch an der erhöhten Volatilität an den Kapitalmärkten ablesen lasse.

Gründe dafür lassen sich nach Ansicht der Analyten angesichts der zahlreich vorhandenen Risiken viele finden. Ein wesentlicher Auslöser für die jüngste Entwicklung sei aber die Sorge vor einer höheren Inflation und damit einhergehend steigenden Zinsen gewesen. Hinzu gekommen seien außerdem auch noch Sorgen über einen möglichen globalen Handelskrieg, wobei aber auch zahlreiche Konjunkturindikatoren, vor allem die für die Eurozone und für Deutschland, deutlich zurückgekommen seien. Weil diese Hauptrisikofaktoren weiterhin Bestand hätten, sei auch künftig mit einer hohen Volatilität zu rechnen, so das Urteil.

Mit Blick auf das für Deutschland in diesem Jahr vom Konsens erwartete Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 2,5 Prozent und bei den für die DAX-Vertreter im Schnitt erwarteten Gewinnverbesserung von sieben Prozent seien Revisionen nach unten im Jahresverlauf nicht auszuschließen. Nach einer anhaltenden Kursschwäche im ersten Halbjahr rechnet man im zweiten Halbjahr dann aber wieder mit einer gewissen Kurserholung. Die DAX-Prognose für Ende 2018 hat man dennoch von 14.000 auf 13.400 Punkte gesenkt, was gemessen am aktuellen Stand von 12.422 Punkten aber noch etwas Luft nach oben lassen würde.

Das Risiko für ein Ende der seit 2009 bestehenden Hausse sei zuletzt weiter gestiegen. Noch schätze man aktuell die Wahrscheinlichkeit für einen anhaltenden Aufschwung aber als höher ein. Bei ausgewählten Einzelaktien im beobachteten Anlageuniversum rechnet Independent Research dabei mit deutlich steigenden Kursen. Wir haben daraus fünf deutsche Titel herausgefiltert, denen die Analysten ein Kursplus von 21 Prozent bis 35 Prozent zutrauen. Mehr dazu auf den nachfolgenden Seiten.

Auf Seite 2: BASF





BASF-Aktie



Zu den Deutschland-Favoriten von Independent Research zählt unter anderem BASF. Die Kaufempfehlung ist hier mit einem Kursziel von 102,00 Euro ausgestattet. Das verspricht bei einem aktuellen Kurs von 84,42 Euro einen Kursanstieg von fast 21 Prozent. Allerdings ist anzumerken, dass man im Februar die Zielvorgabe um zwei Euro von zuvor 104,00 Euro gesenkt hatte. Die fundamentalen Rahmenbedingungen dafür seien jedenfalls weiterhin intakt.

Der zuständige Analyst Bernhard Weininger ist aber insgesamt der Ansicht, dass die in diesem Jahr zu beobachtende Kursschwäche nicht gerechtfertigt ist und der Titel auf dem aktuellen Kursniveau über positives Überraschungspotential verfüge.

Der Chemiekonzern sei eigenen Aussagen zufolge gut in das neue Geschäftsjahr gestartet und stelle für 2018 einen leichten Anstieg des Umsatzes (Unternehmensdefinition: bis plus fünf Prozent) und des bereinigten EBIT (Unternehmensdefinition: bis plus zehn Prozent) in Aussicht.

Den Gewinn je Aktie sieht Weininger allerdings 2018 von 6,62 Euro auf 6,30 Euro sinken, bevor dann 2019 wieder ein Anstieg bis auf 6,62 Euro denkbar sei. Auf letztgenannter Basis beträgt das geschätzte KGV 12,8. Die Dividendenschätzung für 2018 hat der Analyst von 3,30 Euro auf 3,20 Euro gesenkt und für 2019 von 3,40 Euro auf 3,30 Euro. Daraus errechnen sich beim aktuellen Kurs Renditen von 3,79 Prozent bzw. 3,92 Prozent.

Charttechnik



Die Aktie von BASF kommt von 2003 bis 2018 mit einem Anstieg von 14,205 Euro auf 97,67 Euro zwar auf eine insgesamt passable Bilanz. Seit geraumer Zeit tut sich der Titel aber schwer damit, die Langfristbilanz weiter auszubauen. Festmachen lässt sich das daran, dass sich die Notiz aktuell nur auf einem bereits Mitte 2014 gültigem Niveau bewegt. Immerhin scheint sich aber im Bereich von 80,00 Euro eine tragfähige Unterstützung ausgebildet zu haben. Für echte nachhaltige charttechnische Kaufsignale muss der Titel aber noch etwas mehr bieten als die jüngst gezeigte kleine Kurserholung.

Als Chancen für BASF stuft Weininger zunehmende Investitionen in Wachstumsmärkte ein, eine stärkere Fokussierung auf spezialisierte und weniger zyklische Bereiche, Innovationsstärke durch hohe F&E-Investitionen, das Effizienzsteigerungsprogramm DrivE sowie attraktive Zukäufe infolge von Auflagen bei Konsolidierung im Agro-Markt.

Als Risiken ist dagegen aus seiner Sicht ein steigender Wettbewerbsdruck, eine mögliche Expansion der Wertschöpfungsketten von Rohstoffanbietern sowie ungünstige Währungseffekte (insbesondere US-Dollar) einzustufen.



Profil



BASF ist das weltweit führende Unternehmen der chemischen Industrie. Die Geschäftstätigkeiten gliedern sich in die fünf Segmente Chemicals, Performance Products, Functional Materials & Solutions, Agricultural Solutions sowie Oil & Gas. BASF beliefert Kunden aus nahezu allen Branchen (u.a. Chemie & Kunststoffe, Energie & Rohstoffe, Konsumgüter, Transport, Landwirtschaft, Bau, Gesundheit & Ernährung, Elektronik).

Auf Seite 3: Fresenius



Fresenius-Aktie



Beim Mitfavoriten Fresenius hat Independent Research das Kursziel auf 78,00 Euro festgezurrt. Das heißt, bei einem aktuellen Kurs von 63,22 Euro ergibt sich ein Aufwärtspotenzial von 23,4 Prozent für den im DAX enthaltenen Wert.

Ende Februar hatte der zuständige Analyst Bernhard Weininger das Kursziel aber in Reaktion auf neue Unternehmensnachrichten um zwei Euro von zuvor 80,00 Euro gesenkt. Auch seine Schätzungen für den Gewinn je Aktie reduzierte er damals etwas und zwar für 2018 von 3,50 Euro auf 3,43 Euro und für 2019 auf 3,87 Euro von 3,90 Euro. Eine weitere Korrektur nach unten nahm er zudem am 23. April vor. Dadurch bewegt sich die Schätzung für das Ergebnis je Aktie in 2019 und 2019 jetzt bei 3,37 Euro und 3,82 Euro. Das heißt, auf der letztgenannten Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 16,5.

Die letzte Prognoseanpassung erfolgte dabei an dem Tag, an dem Fresenius in Reaktion auf eine Untersuchung zu möglichen Verstößen von Akorn gegen FDA-Vorgaben zur Datenintegrität in der Produktentwicklung, die geplante Übernahme dieser US-Gesellschaft abgesagt hat. Angesichts der schwachen Entwicklung von Akorn bewertete Weiniger bereits vor der jetzt getroffenen Entscheidung die Übernahme zu den bisher vereinbarten Konditionen als zunehmend kritisch. Wobei er strategisch betrachtet allgemein weiterhin eine andere Übernahme zur Stärkung des Geschäfts - gerade vor dem Hintergrund zunehmender Marktmacht der Einkäufer und eines drohenden Margenverfalls - als sinnvoll erachtet. Losgelöst davon bleibt jetzt aber erst einmal abzuwarten, was aus der Klage von Akorn wird, deren Ziel lautet, einen Vollzug der Übernahmevereinbarung durchzusetzen.

Was das Zahlenwerk angeht, das Fresenius für das Schlussquartal 2017 vorgelegt hat, so war dieses laut Weininger weitestgehend im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Auf berichteter Basis hätten Sondereffekte belastet. Im Gesamtjahr 2017 sei die Prognose aber erreicht worden. In 2018 soll der Umsatz den Unternehmensangaben zufolge auf währungsbereinigter Basis um fünf bis acht Prozent steigen. Das Konzernergebnis soll zudem auf währungsbereinigter Basis und ohne Berücksichtigung von Akquisitionskosten um sechs bis neun Prozent zulegen.

Zu den Stärken von Fresenius zählt Independent Research allgemein das wenig konjunkturreagible Geschäftsmodell, die gute Diversifikation innerhalb des Gesundheitssektors, die vertikal integrierten Unternehmensbereiche sowie die führende Marktpositionen in den einzelnen Geschäftsfeldern. Als Schwächen seien dagegen die starke Abhängigkeit von Nordamerika, ein hoher Goodwill in der Bilanz und die Abhängigkeit von regulatorischen Eingriffen zu sehen.

Charttechnik



Die Aktie von Fresenius zählte lange mit zu dem Besten, was der deutsche Kurszettel zu bieten hatte. Einen anderen Schluss lässt ein von 2002 bis 2017 verbuchter Kursanstieg von 2,38 Euro auf 79,65 Euro einfach nicht zu. Zuletzt war aber etwas Sand im Getriebe und der Titel ist in einen mittelfristigen Seitwärtstrend gerutscht. Kurzfristig ist sogar ein Abwärtstrend zu konstatieren, aber nachdem man sich jüngst vom bisherigen Jahrestief von 59,32 Euro wieder etwas absetzen konnte, befindet man sich aktuell im Kampf darum, diesen kurzfristigen Abwärtstrend zu überwinden.



Profil



Fresenius ist ein weltweit tätiger Gesundheitskonzern mit Produkten und Dienstleistungen für die Dialyse, das Krankenhaus und die ambulante medizinische Versorgung. Zur Fresenius-Gruppe gehören die Unternehmensbereiche Fresenius Medical Care, Fresenius Helios, Fresenius Kabi und Fresenius Vamed. Das Unternehmen hält rund 30% der ausstehenden Aktien der Dialysetochter Fresenius Medical Care.

Auf Seite 4: Deutsche Telekom





Deutsche Telekom-Aktie



Zu den von UBS bevorzugten Werten aus Deutschland gehört auch die Deutsche Telekom. Die Kaufempfehlung für den DAX-Vertreter ist verknüpft mit einem Kursziel von 18,00 Euro. Das heißt, die Anteilsscheine des Telekomkonzerns haben bei einem aktuellen Kurs von 14,09 Euro 27,8 Prozent Luft nach oben.

Der zuständige Analyst Markus Friebel hat seine Kaufempfehlung nach den von dem Unternehmen gemachten Angaben zu den Vorjahresergebnissen bestätigt, das Kursziel aber leicht um einen Euro von zuvor 19,00 Euro gesenkt. Allgemein hieß es von seiner Seite damals zu dem Zahlenwerk, der starke Euro setzte der Deutschen Telekom zu und habe im vierten Quartal zu einem unerwarteten Umsatzrückgang von 2,0 Prozent sowie einem EBITDA-Rückgang von 4,7 Prozent geführt. Insgesamt hätten die Viertquartalszahlen operativ etwas besser ausfallen können.

Die neuen Zielsetzungen für 2018 und 2019 seien zwar solide ausgefallen, ließen jedoch die Möglichkeit offen für ein rückläufiges Geschäft - vor allem wegen der zu erwartenden hohen Investitionen. Erwartungsgemäß sei die Dividende auf 0,65 Euro von 0,60 Euro je Aktie angehoben worden. Für die Geschäftsjahre 2018 und 2019 rechnet Friebel mit weiteren Erhöhungen von jeweils 0,05 Euro auf 0,70 Euro bzw. 0,75 Euro. Für 2018 würde das auf eine Dividendenrendite von 4,97 Prozent hinauslaufen.

Beim Gewinn je Aktie kalkuliert er für 2018 mit 0,85 Euro nach 0,74 Euro für 2017. Die Schätzung für 2019 beträgt 0,92 Euro, wobei das gegenüber der bisherigen Prognose von 0,86 Euro sogar einer Anhebung entspricht. Positive Impulse für die Aktie verspricht man sich vom starken Wachstum im US-Geschäft (die Wechselkursbelastungen sollten sich im Verlaufe des Jahres stetig reduzieren), der mittelfristigen Erholung im Deutschland- und Europageschäft, dem attraktiven Bewertungsniveau sowie der attraktiven Dividendenpolitik.

Grundsätzlich als Chancen für die Deutsche Telekom stellt Friebel Wachstumspotenziale durch Glasfasernetze heraus, Telekom Entertain, Bündelangebote ("Magenta"-Tarife), das Internet der Dinge (neue Dienste, stark steigende Anzahl von vernetzten Geräten), den neuer Mobilfunkstandard 5G (ca. in 2020). Hinzu kommen steigende Tarifpreise, steigende Nachfrage der Kunden nach mehr Datenvolumen und besserer Netzqualität, Umstellung auf IP-Netze (Kosteneinsparungen), sich abschwächender Regulierungsdruck in Europa und der Ausstieg aus Märkten ohne marktbeherrschende Stellung.

Als Risiken bezeichnet er dagegen die ständige Bedrohung des Geschäftsmodells durch Technologiekonzerne wie Google oder Facebook, Vorgaben der Regulierungsbehörden, Wettbewerbsverschärfung im Breitbandmarkt insbesondere durch Kabelkonzerne sowie hohe Investitionen für den Netzwerkausbau hauptsächlich in Deutschland (bzw. zukünftig 5G).

Charttechnik



Die einst als Volksaktie gefeierte Aktie der Deutschen Telekom hat mit der letztlich enttäuschenden Kursentwicklung seit dem Börsengang im Jahr 1996 der Aktienkultur in Deutschland bekanntlich einen Bärendienst erwiesen. Ausgehend von einem sehr tiefen Niveau hatte die T-Aktie zwischenzeitlich versucht, sich auf einem wieder etwas höheren Kursniveau zu etablieren. Mitte 2017 sah es in dieser Hinsicht mit neuen Mehrjahreshochs auch sehr gut aus, doch aus dem Nichts heraus setzte es anschließend wieder Kursverluste und die verbesserte charttechnische Ausgangslage wurde dadurch wieder verspielt.



Profil



Die Deutsche Telekom gehört zu den führenden Unternehmen im europäischen Telekomsektor. Seit Juli 2009 unterteilt der Konzern seine Aktivitäten im kombinierten Festnetz- und Mobilfunkgeschäft in die vier Segmente Deutschland, USA (T-Mobile USA), Europa sowie in das Systemgeschäft (T-Systems). Wichtige Auslandsaktivitäten sind insbesondere das Mobilfunkgeschäft in Griechenland und den USA.

Auf Seite 5: Indus





Indus-Aktie



Optimistisch ist Independent Research auch für die Aktie von Indus gestimmt. Hier beziffert man das Kursziel auf 74,00 Euro. Auf Basis dieser Vorgabe ergibt sich bei einem derzeitigen Kurs von 58,80 Euro für die Beteiligungsgesellschaft ein Kurspotenzial von 25,9 Prozent.

Bei dem SDAX-Titel hatte der zuständige Analyst Matthias Engelmayer im März in Reaktion auf neue Geschäftszahlen die Kaufempfehlung und das Kursziel unverändert gelassen. Anpassungen waren nicht nötig, weil beim Ergebnisausweis positive, aber auch negative Überraschungen ausgeblieben waren.

Für 2018 rechnet man mit einer Fortsetzung des bestehenden Wachstumstrends. Die hauseigene Umsatzprognose von 1,67 Milliarden Euro und die Schätzung für den Gewinn vor Steuern und Zinsen sind mit plus sieben Prozent auf 164 Millionen Euro jeweils als konservative Vorgaben einzustufen, hieß es.

Beim Gewinn je Aktie geht Engelmayer für 2018 von einer Verbesserung von 3,37 Euro auf 3,78 Euro aus und für 2019 sollen dann 4,08 Euro herausspringen. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 14,4. Die Dividendenzahlung taxiert er für das laufende und das kommende Geschäftsjahr auf 1,50 Euro bzw. auf 1,60 Euro je Anteilsschein, nach einer für 2017 vorgeschlagenen Zahlung von 1,50 Euro.

Zu dem Nebenwerte hatte sich von Analystenseite ansonsten im April bereits M.M.Warburg zu Wort gemeldet. Dabei war davon die Rede, dass sich 2018 für Indus erneut als ein Rekordjahr darstellen dürfte. Die Beteiligungsgesellschaft habe für 2017 Rekordzahlen vorgelegt und sich in den vergangenen zwölf Monaten mehr als 20 Prozent besser entwickelt als der Markt. Allerdings sei es wegen hoher Kaufpreise zunehmend schwieriger geworden, zu finden. Deshalb dürfte sich das Unternehmen mehr als interne Investitionen konzentrieren.

Die EBIT-Marge sei 2017 wie erwartet um 70 Basispunkte zurückgegangen. Die Analysten von M.M. Warburg stufen die Prognose der Gesellschaft eines Umsatzes von 1,65 bis 1,70 Milliarden Euro und eines EBIT von 154 bis 160 Millionen Euro als vorsichtig ein. Das Kursziel hob man leicht von 66,00 Euro auf 66,80 Euro an.

Charttechnik



Mit einem da verbuchten Anstieg von 7,90 Euro auf 66,00 Euro hat sich der Aktienkurs von Indus von März 2009 bis Januar 2018 in einer richtig tollen Form präsentiert. Doch zuletzt musste die Notiz etwas Federn lassen und dadurch hat sich das Chartbild etwas verschlechtert. Aktuell kämpft der Titel mit noch offenem Ausgang um den langfristigen Aufwärtstrend, der jüngst kurzzeitig bereits verletzt worden war.



Profil



Indus ist eine deutsche Holding AG, die sich auf den Erwerb mittelständischer Unternehmen aus der Produktionsindustrie spezialisiert hat. Unter dem Dach der Holding agieren zahlreiche kleinere und mittlere Unternehmen. Sie werden von Indus in der Vermarktung ihrer Leistungen und Produkte unterstützt. Indus kauft dabei ausschließlich Industrieunternehmen, sogenannte Hidden Champions, die in interessanten Nischenmärkten aktiv und innerhalb ihrer jeweiligen Märkte führend sind.

Innerhalb ihrer Märkte operieren die einzelnen Firmen eigenständig. Indus konzentriert die eigenen Aufgaben auf Controlling, Rechnungswesen und Finanzierung. Die verschiedenen Beteiligungsgesellschaften sind in der Medizintechnik, Metallverarbeitung, im Maschinen- und Anlagenbau, im Engineering oder im Baugewerbe tätig.

Auf Seite 6: Covestro





Covestro-Aktie



Ebenfalls mit einem nennenswerten Kurspotenzial ist der DAX-Neuling Covestro versehen. Ein Independent Research-Kursziel von 105,00 Euro verspricht bei diesem Spezialchemiekonzern einen Anstieg von 35 Prozent gemessen am aktuellen Kurs von 77,76 Euro.

Das Anlageurteil hatte der zuständige Analyst Bernhard Weininer in Reaktion auf die vorgelegten Vorjahreszahlen im Februar von Halten auf Kaufen angehoben. Gleichzeitig ging es damals mit dem Kursziel von 94,00 auf 105,00 Euro nach oben. Geschäftszahlen und Ausblick des Unternehmens hätten überzeugt, hieß es zur Begründung. Aus sei das Chance-Risiko-Verhältnis als attraktiv einzuordnen

Für die künftige Geschäftsentwicklung sei das Unternehmen in Erwartung eines soliden Wachstums der Hauptabnehmerbranche optimistisch geblieben. Covestro dürfte noch länger als erwartet von höheren Preisen profitieren, auch wenn sich im Jahresverlauf allmählich eine Normalisierung des Margenniveaus einstellen sollte. Das laufende Aktienrückkaufprogramm sowie der DAX-Aufstieg dürften zusätzliche Impulse liefern.

Beim Gewinn je Aktie rechnet man für 2018 mit einem Anstieg von 9,93 Euro auf 10,33 Euro, wobei dann aber für 2019 wieder ein Rückgang auf 9,08 Euro unterstellt wird. Allerdings bewegt sich auch auf der letztgenannten Basis das geschätzte KGV im einstelligen Bereich. Die Dividende sieht Weininger für das Geschäftsjahr 2018 von 2,20 Euro auf 2,40 Euro je Anteilsschein steigen und für 2019 bei 2,50 Euro.

Als Stärken von Covestro streicht Indenpendent Research die gute regionale Diversifikation, eine breite Produktpalette, den hohen Spezialisierungsgrad und die hohe Innovationskraft positiv heraus. Als Schwächen führt man dagegen das konjunktursensitive Geschäftsmodell an sowie die teilweise hohe Abhängigkeit von Skaleneffekten und die Anhängigkeit von der Rohstoffpreisentwicklung.

Charttechnik



Angesichts eines Kursanstiegs von 24,50 Euro auf 95,00 Euro hat sich die Aktie von Covestro von Oktober 2015 bis Januar 2018 sehr gut entwickelt. Anschließend war dann allerdings etwas die Luft raus. Der Titel versuchte sich zuletzt daran, einen Boden auszubilden. Doch am Mittwoch markierte der Wert auf Schlusskursbasis ein neues Jahrestief. Charttechnisch betrachtet ist das ein negatives Signal.



Profil



Covestro zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Hightech-Polymerwerkstoffen. Die Produkte und Anwendungslösungen des Unternehmens stecken in nahezu allen Produkten des modernen Lebens. Zu den Kunden gehören Unternehmen aus den Sektoren Automobil, Bauen und Elektronik sowie aus der Möbel-, Sport- und Textilindustrie.

Covestro bietet über 2.000 Werkstoffe und Lösungen; dazu gehören beispielsweise der Hochleistungskunststoff Polycarbonat sowie verschiedene Klebstoffe, Lacke oder Bindemittel. Das Unternehmen betreibt etwa 30 Standorte in Europa, Asien und Amerika. Covestro entstand 2015 durch die Abspaltung des Geschäftsbereichs Bayer MaterialScience aus der Bayer AG.