Könnte Bayer durch diesen juristischen Trick vor seinen Glyphosat-Problemen gerettet werden? Ein Bloomberg Bericht legt nahe, was das Unternehmen in den kommenden Wochen versuchen könnte:
Bayer steckt bis zum Hals in Problemen, was nicht zuletzt an der Performance der Aktie deutlich wird. Doch könnte das Unternehmen auf diesem Weg vielleicht zumindest die Glyphosat-Klagen aus dem Weg räumen?
Kann eine Insolvenz Bayer vor Glyphosat retten?
Denn wie es in einem Bericht von Bloomberg am Mittwoch heißt, könnte Bayer ein sogenanntes "Texas Two-Step"-Manöver versuchen. Konkret geht es dabei um eine juristische Besonderheit im Staat Texas, die es Unternehmen erlaubt, ihre Sparten mit entsprechenden Verbindlichkeiten aufzuteilen. Demzufolge könnte Bayer eine Tochter mit den Rechtsverbindlichkeiten ausgliedern und anschließend Insolvenz anmelden.
Auf diesem Wege könnten dann die ausstehenden Fälle rund um den Unkrautvernichter Glyphosat zu einer schnellen Einigung gebracht oder gänzlich beendet werden. Aktuell sind noch schätzungsweise 50.000 solcher Prozesse am Laufen.
Grundsätzlich hat dieser Schritt zwar das Potenzial, die Klagen beizulegen, allerdings waren solche Maßnahmen in ähnlichen Fällen zuletzt nicht allzu erfolgreich. So wurden etwa 3M bei ihren Ohrstöpsel-Prozessen und Johnson & Johnson bei den Babypuder-Klagen die Abspaltungen verwehrt.
Nächster Rechtsstreit deutet sich bei Bayer an
Dementsprechend ist ungewiss, ob dieses Manöver tatsächlich Erfolg haben dürfte. Allerdings wäre die Erleichterung bei Aktionären sicherlich groß. Trotzdem reißen die Probleme bei Bayer nicht ab und aktuell droht der nächste Rechtsstreit für das Unternehmen.
Denn wegen Patenten zu genetisch veränderten Sojabohnen steckt Bayer aktuell in Brasilien in den nächsten juristischen Schwierigkeiten. Laut Aussagen eines Händlers gegenüber dpa-afx drückten Sorgen um diese Entwicklung die Aktie am Mittwoch ins Minus.
Wie geht es weiter mit der Bayer-Aktie?
Dementsprechend ist eine schnelle Verbesserung der Situation bei Bayer zumindest aktuell nicht in Sicht. Sollte das "Texas Two-Step"-Manöver allerdings erfolgreich sein, dann könnte sich die Entwicklung schnell wieder drehen. Trotzdem sollten sich Anleger von dem Titel fernhalten, bevor nicht klare Signale für einen Einstieg vorhanden sind.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.