Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) werde im mittleren einstelligen Prozentbereich steigen. Bislang war lediglich von einem prozentual niedrigen bis mittleren einstelligen Zuwachs die Rede gewesen. Auch beim Umsatzziel wird Bayer offensiver. Statt 41 Milliarden werden jetzt 42 Milliarden Euro angestrebt.
Als positive Überraschung werten Analysten vor allem die deutliche Verbesserung in der Agrarsparte. Dort stieg der Umsatz im dritten Quartal um 13 Prozent, getrieben vor allem durch die amerikanischen Absatzmärkte. Im Pharmageschäft, der größten Sparte des Konzerns, legte Bayer knapp fünf Prozent zu. Wichtigste Wachstumstreiber dort bleiben die fünf neuen Medikamente, unter anderem der Blutverdünner Xarelto und das Augenmedikament Eylea, deren Umsatz um insgesamt 84 Prozent verbessert wurde.
Konzern-Chef Marijn Dekkers bekräftige die Pläne für die Kunststoffsparte MaterialScience, die innerhalb der kommenden 12 bis 18 Monate als eigenständiges Unternehmen ausgegliedert werden soll. Der Umsatz der Sparte stieg im dritten Quartal um knapp fünf Prozent, spielt aber in den Prognosen der Analysten für die Aktie nur noch eine untergeordnete Rolle.
Die neuen Geschäftszahlen bestätigen den Aufwärtstrend des Konzerns. Die Aktie hat durch den deutlichen Kursanstieg der vergangenen drei Jahre eine positive Entwicklung bereits verarbeitet. Das Potenzial dürfte aber nicht ausgereizt sein, da Bayer in seiner Produktpipeline, vor allem im Pharmabereich, einige viel versprechende Kandidaten hat. Unter den Analysten überwiegt der Optimismus. Von 36 Profis, die die Aktie regelmäßig verfolgen, raten 18 zum Kauf, nur einer zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 117 Euro. Die Aktie bleibt kaufenswert.
Reuters