Bayer-Chef Marijn Dekkers kürzte wegen der zunehmenden Wechselkursbelastungen sogar das Umsatzziel für das Gesamtjahr: Nunmehr rechnet Bayer 2014 nur noch mit einem minimalen Umsatzanstieg auf 41 Milliarden Euro (2013: 40,16) Milliarden Euro. Bislang wurden 41 bis 42 Milliarden erwartet.

An seinem Ergebnisausblick für das Gesamtjahr hielt Dekkers aber fest: Der bereinigte operative Gewinn soll wie bisher um eine untere bis mittlere einstellige Prozentzahl zulegen. Bayer erwartet aber nun Belastungen durch den starken Euro von 550 Millionen Euro. Bislang hatte Dekkers mit 450 Millionen Euro gerechnet. Auch anderen Chemiekonzernen wie BASF und Linde hatte der starke Euro zuletzt zugesetzt. Bei Anlegern kamen der Zwischenbericht gut an. Die Bayer-Aktie lag vorbörslich noch im Minus und stieg nach Handelsstart um 0,6 Prozent- Damit war sie stärkster Wert im Dax.

Im zweiten Quartal baute Bayer seinen um Sondereffekte bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) um 1,0 Prozent auf 2,22 Milliarden Euro aus. Analysten hatten mit 2,31 Milliarden Euro mehr erwartet. Bayer setzte von April bis Juni 10,46 Milliarden Euro um - ein leichtes Plus von 0,9 Prozent. Bereinigt um Währungseffekte sowie um Zu- und Verkäufe hätte der Anstieg allerdings 6,3 Prozent betragen. "Dabei entwickelten sich unsere neueren Pharma-Produkte sowie unser CropScience-Geschäft in Nord- und Lateinamerika sehr erfreulich", sagte Dekkers. Unter dem Strich blieb ein Überschuss von 953 Millionen Euro, 13,3 Prozent mehr als vor Jahresfrist.

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UMSATZSCHUB MIT NEUEN ARZNEIEN

In der Gesundheitssparte HealthCare stach besonders das Geschäft mit den wichtigsten fünf neuen Arzneien des Konzerns heraus: Das Thrombosemittel Xarelto, das Augenmittel Eylea, die Krebsmedikamente Stivarga und Xofigo sowie das Lungenhochdruckmittel Adempas. Im zweiten Quartal steuerten sie einen Umsatz von 702 Millionen Euro, mehr als doppelt so viel wie noch vor einem Jahr. Das Schlaganfallmittel Xarelto ist dabei der größte Hoffnungsträger - die Analysten der Deutschen Bank trauen der Arznei einen Spitzenumsatz von bis zu sieben Milliarden Euro im Jahr zu. Beflügelt durch die neuen Präparate will Bayer in naher Zukunft wieder zu den weltweit zehn größten Pharmakonzernen zählen. Zuletzt lag der Konzern auf Platz 14.

Der starke Euro nagte aber erheblich am Geschäft der Gesundheitssparte: Der Bereichsumsatz legte nur um 0,9 Prozent zu. Währungsbereinigt sowie Zu- und Verkäufe ausgeklammert wären es 6,3 Prozent gewesen. Im Agrochemiegeschäft erzielte Bayer deutliche Wachstumsraten mit Mitteln gegen Pilzbefall und Insekten. Der Agrochemie-Umsatz nahm insgesamt um 3,3 Prozent zu. Im Kunststoffgeschäft lag der der Umsatz auf Vorjahresniveau.

Reuters