Der Pharmakonzern Bayer hat am Mittwoch die Erweiterung der Zulassung für das Krebsmittel Nubeqa beantragt. Das Medikament wird gegen bestimmte Prostatakrebserkrankungen eingesetzt. Bayer habe den Antrag bei der amerikanischen Behörde für Lebens- und Arzneimittel FDA sowie bei der europäischen Arzneimittel-Agentur EMA eingereicht, erklärte das Unternehmen am Mittwoch. Der Wirkstoff für Prostatakrebs-Patienten (nmCRPC) mit einem hohen Risiko für die Entstehung von Metastasen ist bereits in mehr als 60 Märkten weltweit zugelassen. Dazu gehört auch die USA und die Europäische Union (EU).
Die Einreichungen würden durch positive Studienergebnisse gestützt, so die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. Demzufolge bewirkt die Behandlung mit Nubeqa in Kombination mit einem Chemotherapeutikum und einer Hormontherapie eine deutliche Verlängerung des Gesamtüberlebens bei Männern mit metastasiertem hormonsensitivem Prostatakarzinom gegenüber einer alleinigen Standardtherapie. Wie Reuters weiter mitteilte, habe Bayer das erhoffte Spitzenumsatzpotenzial von Nubeqa in Folge der Studienergebnissen auf mehr als drei Milliarden Euro von bisher gut einer Milliarde Euro angehoben.
Analyst Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan hatte sich in Folge der Studienergebnisse bereits im Februar positiv zum Medikament geäußert. Der Experte erklärte, dass bei Patienten ohne eine ursächliche Vorerkrankung der Überlebensvorteil durch das Medikament etwas größer als bei einem Produkt der Konkurrenz. Zudem hätte Nubeqa ein recht günstiges Sicherheitsprofil.
Einschätzung zur Bayer-Aktie
Das vergangene vierte Quartal ist für den Pharmakonzern gut gelaufen. Sowohl mit dem Umsatz als auch mit dem Gewinn je Aktie schlug Bayer die Erwartungen der Analysten. So erwirtschaftete der Konzern im Schlussquartal einen Umsatz von 11,1 Milliarden Euro. Die Experten hatten lediglich 10,6 Milliarden Euro erwartet. Für das laufende Jahr bleiben die Leverkusener optimistisch. Der Umsatz wird bei rund 46 Milliarden Euro erwartet. Das läge ebenfalls über den Schätzungen der Analysten.
Beim Pharmakonzern dauern die Rechtsstreitigkeiten um das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat weiterhin an. Das Management bleibt hier jedoch zuversichtlich, in einem Präzedenzfall Fortschritte zu machen.
Der Ukraine-Krieg betrifft zwar die Beschäftigten in Russland, doch Bayer hat keine Produktionsstätte dort. Zudem macht das Russland-Geschäft nur zwei Prozent vom Gesamtumsatz aus. Aufgrund der guten Zahlen zum abgelaufenen vierten Quartal und die mögliche Zulassungserweiterung von Nubeqa bleiben wir für Bayer positiv gestimmt. Wir empfehlen die Aktie zum Kauf.
lb/rtr