Werden sich Bayer-Chef Werner Baumann und Monsanto-Chef Hugh Grant schon kommende Woche einig? Die Akquisitionsverhandlungen waren zuletzt nicht so recht vorangekommen. Das bislang letzte Übernahmeangebot Bayers in Höhe von umgerechnet rund 57 Milliarden Euro hatte der US-Saat- und Pflanzenschutzmittelproduzent als "finanziell unangemessen" zurückgewiesen. Nun aber ist der nicht nur größte Firmenkauf in der Geschichte des Leverkusener Pharmakonzerns, sondern eines deutschen Unternehmens überhaupt anscheinend auf der Zielgeraden. Das berichtet unter anderem die Nachrichtenagentur Bloomberg. Ob und um wie viel Bayer sein Angebot erhöht hat, ist bislang unklar. Sollte der Deal tatsächlich zustande kommen, dürfte jedoch die Bonität leiden. S&P erwägt, die Kreditnote Bayers dann gleich um zwei Stufen zu senken. Im Mai hatte die Ratingagentur den Ausblick auf "negativ" gesenkt.

Hochszinssegment rückt näher



Die bis zum Jahr 2075 laufende Nachranganleihe wird bislang noch mit "BBB" eingestuft. Nach der erwarteten Abstufung wäre der Bayer-Bond im risikoreichen High-Yield-Segment angesiedelt. Institutionelle Investoren, die sich nur in Anleihen mit guter Bonität engagieren dürfen, müssten sich dann von dem Papier trennen, was sich zunächst negativ auf den Anleihekurs auswirken würde. Anderseits dürften sich vermehrt High-Yield-Investoren für das Papier interessieren und den Kurs unterstützen.

Ein "fallender Engel" wäre der derzeit noch mit 17,8 Milliarden Euro verschuldete Konzern wohl aber nur für eine begrenzte Zeit. S&P geht jedenfalls davon aus, dass Bayer die Übernahme schnell verdauen kann. Dank des starken Cashflows und der in der Vergangenheit gezeigten Erfolge beim Abbau von Verbindlichkeiten dürfte Bayer schon in zwei Jahren in den Investment-Grade-Bereich zurückkehren.