Das KGV beim DAX beziffert die UBS dabei für 2020 auf 20,6, was nach einer hohen Bewertung klingt. Dank der für die beiden kommenden Jahre unterstellten deutlichen Gewinnanstiege würde sich das KGV für 2021 und für 2022 aber auf deutlich niedrigere 14,8 bzw. 12,6 reduzieren. Die Dividendenrenditen für die genannten Jahre gibt man zudem mit 2,6 Prozent, 3,1 Prozent und mit 3,4 Prozent an. Mit Blick auf das Kurs-Buchwert-Verhältnis ist außerdem von einer 1,5-fachen, 1,4-fachen und 1,4-fachen Bewertung die Rede.
Nach der wie skizziert in den vergangenen zwölf Monaten sehr unterschiedlichen Performance des deutschen Leitindex in verschiedenen Zeiträumen scheint es auch für die nächsten zwölf Monate denkbar zu sein, dass die Ergebnisse sehr unterschiedlich ausfallen können. Es gibt jedenfalls momentan passend zu dieser These sowohl gute Gründe, die für steigende Kurse als auch für fallende Notierungen sprechen.
Die UBS kann sich dabei aber grundsätzlich vorstellen, dass es mit den Notierungen an den Börsen mittelfristig weiter nach oben geht. Losgelöst vom allgemeinen Marktgeschehen setzt die Schweizer Großbank bei ausgewählten deutschen Einzelaktien darauf, dass es ihnen gelingt, spürbar zuzulegen. BÖRSE ONLINE stellt von den favorisierten Aktien fünf Titel vor. Den Kurszielen zufolge bietet dieses Quintett dabei Aufwärtspotenziale von 23 Prozent bis 91 Prozent.
Rheinmetall-Aktie
Stark gemacht hat sich die UBS in der Vorwoche wieder einmal für die Aktien von Rheinmetall. Den Aktien des Rüstungskonzerns und Autozulieferer traut der zuständige Analyst Sven Weier einen Anstieg auf 109,00 Euro zu. Das heißt, die Kaufempfehlung für den MDAX-Vertreter ist gemessen an der aktuellen Notiz von 78,86 Euro mit einem Aufwärtspotenzial von 38,2 Prozent versehen.
Laut der Schweizer Großbank waren Berichte über einen Schützenpanzer-Auftrag aus Ungarn keine große Überraschung mehr, da der Markt darauf schon seit einigen Monaten gewartet habe. Gleichwohl sei die Nachricht positiv und stütze den Umsatzausblick des Unternehmens. Wie es in den Meldungen hieß, hat Rheinmetall mit den ungarischen Streitkräften ein Gemeinschaftsunternehmen zur Produktion von Lynx-Schützenpanzern gegründet. Das Auftragsvolumen liegt den Angaben zufolge bei mehr als zwei Milliarden Euro.
Die Börse billigt den Rheinmetall-Aktie laut Weier nach wie vor einen Wert für das Rüstungsgeschäfts zu und bewerte das Autosegment aus unserer Sicht mit Null. Er ist gleichzeitig der Ansicht, dass das Management mit der Neustrukturierung des Hardparts-Geschäfts seine Offenheit gegenüber strategischen Veränderungen bewiesen hat. Auch wenn die Verantwortlichen eine Abspaltung des Automobilbereichs in der nahen Zukunft ausgeschlossen habe, sei die im genannten Fall gezeigte Offenheit mittelfristig dennoch ermutigend.
Die Umsatzschätzungen gehen für dieses Jahr zwar von einem Rückgang von 6,255 Milliarden auf 5,887 Milliarden Euro aus, bis 2024 soll es dann aber stetig bis auf 7,446 Milliarden Euro nach oben gehen. Beim Ergebnis je Aktie rechnet die UBS in 2020 mit 3,48 Euro und damit mit deutlich weniger als die im Vorjahr verdienten 7,69 Euro. 2021 sollen aber wieder 6,78 Euro je Anteilsschein herausspringen und in den beiden Jahren danach sogar 8,08 Euro bzw. 8,77 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von rund neun. Abgesehen davon kalkuliert man für die Geschäftsjahre 2020 bis 2024 mit folgender Dividendenreihe: 1,20 Euro, 2,10 Euro, 2,40 Euro, 2,60 Euro und 2,80 Euro je Aktie.
Charttechnik
Bei den Aktien von Rheinmetall ging es langfristig betrachtet bei der Kursfindung ziemlich volatil aus. Letztlich ist es aber von November 2000 bis April 2018 gelungen, die Notiz von 7,20 Euro auf 118,15 Euro nach oben zu schrauben. Im Zuge der allgemeinen Coronavirus-Baisse kam es dann aber zu einem scharfen Rückfall bis auf 44,46 Euro. Von diesem Zwischentief hat sich der Kurs zwar wieder abgesetzt, ausreichend repariert ist das Chartbild deswegen momentan aber noch nicht.
Profil
Die Rheinmetall AG ist ein deutscher Technologiekonzern, der in den Bereichen Automotive und Defence tätig ist. Das weltweit agierende Traditionsunternehmen vereint unter seinem Dach die Aktivitäten verschiedener Tochter- und Beteiligungsgesellschaften und fungiert als zentrale und strategische Management-Holding. Im Vordergrund stehen insbesondere die Aktivitäten der dezentral operierenden Führungsgesellschaft KSPG AG und der Rheinmetall Defence-Sparte. Im Bereich Automotive hat sich die Führungsgesellschaft KSPG mit ihren Geschäftsbereichen Kolben, Luftversorgung, Pumpen, Aluminium-Technologie, Gleitlager und Motor Service auf Module und Systeme rund um den Motor spezialisiert.
Die Defence Sparte des Rheinmetall Konzerns zählt mit ihren Geschäftsbereichen Fahrzeugsysteme, Waffe und Munition, Antriebe, Flugabwehr, Verteidigungselektronik sowie Simulation und Ausbildung zu den namhaften und großen Adressen der internationalen Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie. Zu den Tochter- und Beteiligungsunternehmen gehören außerdem unter anderem: American Rheinmetall Munition, Inc., Eurometaal N.V., Nitrochemie AG, Oerlikon Contraves, Werkzeugbau Walldürn GmbH, Société Mosellane de Services, BF Germany GmbH und Intec France S.A.S.
Alstria Office-Aktie
Als Spezialist für Büroimmobilien leidet die Alstria Office REIT AG unter den Folgen der Pandemie, da diese dazu führt, dass viele Menschen von daheim aus arbeiten. Die UBS hält bisher trotzdem an ihrer Kaufempfehlung für diesen Wert fest, wobei diese derzeit mit einem Kursziel von 16,50 Euro einhergeht. Diese Vorgabe bewegt sich um 27,4 Prozent über der aktuellen Notiz von 12,95 Euro.
Allerdings wirkt sich die Corona-Krise auch bei Alstria aus. Der Konzern wertete im ersten Halbjahr sein Immobilienportfolio um 88,4 Millionen Euro ab. Diese Abwertung betreffe unter anderen große Gebäude, auf die sich eine verringerte Nachfrage nach Großflächen zukünftig negativ auswirken könnte, berichtete die Nachrichtenagentur dpa-AFX. Wertkorrekturen von mehr als zehn Prozent seien auch bei drei Immobilien vorgenommen worden, die von den Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Rahmen der COVID-19-Pandemie besonders betroffen waren. Dazu zählten Hotels, Einzelhandel und Restaurants, die eine Stundung ihrer Mieten beantragt hätten.
Wie der zuständige Analyst Charles Boissier berichtet, sieht das Unternehmen aber "nach wie vor eine starke Nachfrage und Renditekompression bei langfristig vermieteten Vermögenswerten in erstklassigen Lagen". Der operative Gewinn sei im Jahresvergleich um überschaubare zwei Prozent auf 54,4 Millionen Euro gefallen, wozu niedrigere Immobilienbetriebskosten beigetragen hätten.
Vor kurzem sei man bei der UBS bei deutschen Büroimmobilien zwar vorsichtiger geworden und bevorzuge nach wie vor deutsche Wohnimmobilien, das positive Urteil zu Alstria habe man jedoch beibehalten. Zur Begründung verweist Boissier auf das defensive Profil (Neupositionierung des Portfolios, konservative Werte, ein Verhältnis bei der Kennziffer Loan-to-Value von Netto 26,3 Prozent und eine Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA von 8,1x) und auf einen Bewertungsabschlag.
Die UBS rechnet mit einem Gewinn je Aktie in 2020 von 0,59 Euro, nach 0,63 Euro im Vorjahr. Bis 2024 sollen daraus dann wieder 0,92 Euro je Anteilsschein werden. Den Nettoinventarwert je Aktie sieht man von 2019 bis 2024 von 17,91 Euro auf 20,28 Euro steigen. Die Schätzreihe für die Dividendenzahlung in den Geschäftsjahren 2020 bis 2024 gestaltet sich wie folgt: 0,53 Euro, 0,57 Euro, 0,60 Euro und 0,64 Euro je Aktie.
Charttechnik
Nach der Baisse im Rahmen der großen Finanzkrise rund um das Jahr 2008 sah es bei Alstria Office REIT viele Jahre lang sehr gut aus. Jedenfalls stieg der Kurs von November 2008 bis Februar 2020 von 2,50 Euro auf 19,01 Euro. Die Coronavirus-Baisse verdarb Langfrist-Investoren dann aber die Laune, da die Notiz bis März bis auf 10,57 Euro gefallen ist. Davon hat sich der Titel bis jetzt nicht entscheidend erholt und in den vergangenen Monaten hat sich ein Seitwärtstrend breit gemacht. In der dabei ausgebildeten Spanne bewegt sich der Titel momentan am unteren Rand und deshalb geht es jetzt erst einmal primär darum, nicht unter die Marke von 12,14 Euro zu rutschen, weil sonst charttechnisch gesehen ein Test des März-Zwischentiefs droht.
Profil
Die Alstria Office REIT-AG bezeichnet sich selbst als der führende Immobilienmanager in Deutschland, wobei man sich ausschließlich auf deutsche Büroimmobilien in ausgewählten Märkten konzentriert. Die Strategie basiert auf dem Besitz und dem aktiven Management der Immobilien über ihren gesamten Lebenszyklus.
Man verfüge über eine tiefe Kenntnis der beackerten Märkte und biete den Mietern einen umfassenden Service an. Alstria strebt die Schaffung langfristig nachhaltiger Werte an, nutzt aber auch Ineffizienzen in den Märkten zur Erzielung kurzfristiger Arbitragegewinne. Das Portfolio umfasst 111 Gebäude mit einer vermietbaren Fläche von 1,4 Millionen Quadratmetern und einem Gesamtportfoliowert von 4,4 Milliarden Euro.
Grand City Properties-Aktie
Die UBS hat in der Vorwoche in Reaktion auf neue Geschäftszahlen eine bestehende Kaufempfehlung zu den Aktien von Grand City Properties bestätigt. Das Kursziel für das Wohnimmobilienunternehmen hat man dabei weiterhin auf 26,50 Euro festgezurrt, Das heißt, die Schweizer Großbank kann sich gemessen an der aktuellen Notiz von 21,62 Euro einen Anstieg von 22,6 Prozent vorstelle.
Wie es in Reaktion auf die Ergebnisse der ersten sechs Monate hieß, habe die Coronavirus-Krise nur begrenzte Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr gehabt. Wichtig bei der Beurteilung des Titels sei, dass er mit einem Abschlag zum Nettovermögenswert gehandelt werde. Außerdem sei man weiter positiv gestimmt für den deutschen Wohnimmobiliensektor.
Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Gesellschaft seien nach wie vor begrenzt, wie es heißt ist das ein immer wiederkehrendes Thema im gesamten Sektor. Mieterhöhungen seien im zweiten Quartal auf das dritte Quartal 2020 verschoben worden, was sich aber voraussichtlich nur geringfügig auf das Ergebnis von 2020 auswirken werde.
Den Angaben des Unternehmens zufolge ist man bei den Jahreszielen auf Kurs. Das operative Ergebnis soll demnach im laufenden Geschäftsjahr weiterhin 213 bis 220 Millionen Euro erreichen. Bei der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal hatte man die Prognose auch wegen Verzögerungen bei Übernahmen noch ein wenig zurückgeschraubt.
Konkret stieg das operative Ergebnis im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei Prozent auf rund 108 Millionen Euro. Die Nettomieteinnahmen fielen hingegen leicht auf 186 Millionen Euro, was aber am Verkauf von Immobilien lag.
Die UBS sieht den Gewinn je Aktie von 2019 bis 2024 von 1,07 Euro auf 1,58 Euro steigen. Mit dem Nettoinventarwert soll es im genannten Zeitraum von 25,79 Euro auf 33,40 Euro je Anteilsschein nach oben gehen. Die Dividendenschätzreihe gestaltet sich nach den für 2019 gezahlten 0,82 Euro je Aktie wie folgt: 0,84 Euro, 0,92 Euro, 1,01 Euro, 1,09 Euro und 1,16 Euro. Gemessen daran würden recht attraktive Renditen winken.
Charttechnik
Bei den Aktien von Grand City Properties weist unser Chartanbieter von Januar 2013 bis August 2018 einen Anstieg von 4,10 Euro auf 24,24 Euro aus. Allerdings ist es gleichzeitig auch so, dass der Kurs seit Anfang 2016 unter dem Strich nur auf der Stelle tritt. Es hat sich also ein Seitwärtstrend breit gemacht. Endgültig nach oben hin aufgelöst ist dieser im Grunde genommen erst bei einem Sprung auf neue Bestmarken.
Profil
Grand City Properties ist ein Immobilienunternehmen mit dem Schwerpunkt auf Wohnimmobilien in Deutschland. Der Großteil des Wohnungsbestands befindet sich im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen, in Berlin sowie in weiteren bevölkerungsstarken Regionen. Das Unternehmen übernimmt alle Aspekte des Wohnungsankaufs und Wertsteigerungsmanagements und verfolgt eine Strategie des langfristigen Bestands, bei dem Teile des Portfolios, das aus über 86,000 Wohneinheiten besteht, nur bei überdurchschnittlichem Veräußerungsgewinn abgetreten werden.
Deutsche Telekom-Aktie
Bei den Aktien der Deutschen Telekom kann sich die UBS einen Anstieg auf 20,90 Euro vorstellen. Eine Vorgabe, die bei dem deutschen Telekomkonzern immerhin ein Plus von rund 38 Prozent verspricht, wenn man den aktuellen Kurs von 15,14 Euro als Ausgangsbasis nimmt.
Der zuständige Analyst Polo Tang verweist zur Begründung für seine Kaufempfehlung in Reaktion auf neu vorgelegte Geschäftszahlen, dass sich auf dem Heimatmarkt das Wachstum des Telekomanbieters beschleunigt. Zwar hätten die Bonner sehr von der Tochter T-Mobile US profitiert, aber auch diese herausgerechnet sei es besser gelaufen als erwartet.
Die Ergebnisse des zweiten Quartals hätten zudem auch in anderer Hinsicht beruhigende Wirkung entfaltet. So sei es zu keinem Reset bei den Pro-forma-Ergebnissen von T-Online US/Sprint gekommen, die Auswirkungen von COVID-19 seien begrenzt und die Ergebnisvorgaben seien in Ordnung gewesen.
Den neuen Angaben des Konzerns zufolge soll das bereinigte operative Ergebnis nun rund 34 Milliarden Euro erreichen. Bislang hatte die Telekom den Vorjahreswert von 24,7 Milliarden Euro auf Basis konstanter Wechselkurse noch ohne Sprint auf 25,5 Milliarden Euro steigern wollen. Analysten hatten im Schnitt laut Berichterstattung der dpa-AFX mit etwas weniger beim Ziel für den operativen Gewinn gerechnet - unter anderem hatte die US-Tochter selbst mit ihren Zahlen kürzlich positiv überrascht.
Beim Umsatz kalkuliert Tang von 2019 bis 2024 mit einem Anstieg von 80,530 Milliarden auf 113,535 Milliarden Euro. Den Gewinn je Aktie sieht er nach einer Delle in diesem Jahr von 2019 bis 2024 letztlich ebenfalls von deutlich von 1,04 Euro auf 1,98 Euro steigen. Mit der EBIT-Marge soll es gleichzeitig nennenswert von 14,2 Prozent auf 23,9 Prozent nach oben gehen. Nach der für 2019 ausgeschütteten Dividende von 0,60 Euro je Aktie sollen für die Geschäftsjahre 2020 bis 2024 folgende Beträge an die Aktionäre fließen: 0,65 Euro, 0,70 Euro, 0,76 Euro, 0,82 Euro und 0,88 Euro.
Charttechnik
Der Aktienkurs der Deutschen Telekom hat sich seit März 2015 in einer ziemlich engen Spanne bewegt. Einen deutlichen Ausreißer gab es nur im Rahmen der allgemeinen Coronavirus-Baisse, als die T-Aktie im März nur noch 10,83 Euro kostete. Zuletzt hat sich der Titel wieder in nach oben gekämpft. Zu mehr als zu einer Rückeroberung des zuvor bestehenden Seitwärtstrends hat es bisher aber noch nicht gereicht. Ein Signal der Hoffnung wäre es, wenn es gelingen würde, demnächst das jüngste Zwischenhoch von 15,42 Euro zu überwinden.
Profil
Die Deutsche Telekom AG ist ein weltweit führendes Dienstleistungs-Unternehmen der Telekommunikations- und Informationstechnologie-Branche. Der Konzern bietet seinen Kunden die gesamte Palette der Telekommunikations- und IT-Branche aus einer Hand, was Festnetztelefonie, Breitbandinternet, Mobilfunk, TV oder komplexen ICT-Lösungen für Geschäftskunden umfasst. Die Gesellschaft ist international ausgerichtet und in rund 50 Ländern vertreten. Der wachsenden Konvergenz der Technologien trägt die Gesellschaft mit einem zunehmend integrierten Produktportfolio Rechnung, das den Zugriff auf persönliche Daten wie Musik, Videos oder auch Adressen über alle Endgeräte hinweg ermöglicht.
Kunden werden sowohl Netzzugänge wie auch Kommunikations- und Mehrwertdienste über Festnetz und Mobilfunk zur Verfügung gestellt. Das Stammgeschäft machen dabei klassische Anschlüsse aus. Die Gesellschaft ist auch in der Erschließung des Smart Grid Marktes, mit IT-Services sowie mit Internet- und Netzwerkdiensten tätig. Des Weiteren betreibt T-Systems, die Großkundensparte des Unternehmens, das Geschäft mit netzzentrierten ICT-Lösungen. Für einen Transaktionswert von 300 Millionen Euro verkauft die Deutsche Telekom 2015 das Internetportal T-Online sowie den Digitalvermarkter Interactive Media an die Werbefirma Ströer.
Bayer-Aktie
Die Aktien von Bayer sind seit einiger Ziet erheblichen Herausforderungen ausgesetzt. Das macht sich in einer schwachen Performance bemerkbar. Die UBS glaubt aber weiter fest an ein fulminantes Comeback des deutschen Pharma- und Agrarchemiekonzerns. Das dokumentiert ein Kaufvotum, das mit einem Kursziel von 110,00 Euro einhergeht und sich somit um gut 91 Prozent über den aktuellen Notierungen von 57,54 Euro bewegt.
Der zuständige Analyst Michael Leuchten hat sich zu dem DAX-Vertreter zuletzt nach der Vorlage der Zweitquartalszahlen zu Wort gemeldet sowie im Rahmen der jüngst getätigten Übernahmen von Kandy Therapeutics. Im Falle der Ergebnisse zum abgelaufenen Quartal zeigte er sich zufrieden mit dem Erreichten. Der Umsatz sei zwar um 3,4 Prozent unter den Analystenkonsensschätzungen ausgefallen, beim Kern-Gewinn je Aktie sei es aber gelungen, die Erwartungen um 5,3 Prozent zu toppen.
Im Falle der getätigten Übernahme, bei der es um ein britisches Biotech-Unternehmen geht, das an einem nicht-hormonellen Medikament zur Behandlung der häufigen Symptome der Wechseljahre bei Frauen arbeitet, ließ Leuchten wissen, dass Kandy Therapeutics strategisch gut in das Frauengesundheitsportfolio von Bayer passe. Für den Neuzugang im Portfolio zahlen die Leverkusener 425 Millionen Dollar als Vorabzahlung, darüber hinaus sind Meilensteinzahlungen von 450 Millionen Dollar bis zur Markteinführung des Medikaments vereinbart (die klinische Phase IIb für den Wirkstoff wurde mit positiven Daten abgeschlossen). Sollte diese gelingen, werden die Eigentümer auch am Umsatz durch Meilensteinzahlungen beteiligt. Hierfür sind dreistelligen Millionen-Beträge vorgesehen.
Leuchten ist außerdem der Ansicht, dass der Markt die Patentklippe bei Bayer überschätzt. In diesem Zusammenhang sei es gut zu sehen, dass Bayer M&A-Gelegenheiten wahrnehme und auch über die finanzielle Stärke verfügt, strategische Chancen wahrzunehmen.
Die Schätzungen für den Gewinn je Aktie gehen für 2020 von einem kleinen Rückgang von 6,43 Euro auf 6,27 Euro aus. Die Prognosen bis 2024 sahen dann eine Verbesserung bis auf 8,34 Euro je Anteilsschein vor. Basierend auf dem letztgenannten Wert ergibt sich ein geschätztes KGV von unter sieben. Hinzu kommen für die Geschäftsjahre 2020 bis 2024 die nachfolgenden Dividendenschätzungen: 3,00 Euro, 3,30 Euro, 3,40 Euro, 3,50 Euro und 3,60 Euro. Das heißt, wenn diese Schätzungen stimmen, winken auch attraktive Dividendenrenditen.
Charttechnik
Die Aktien von Bayer konnten von März 2993 bis April 2015 mit einem Anstieg von 9,63 Euro auf 143,88 Euro glänzen. Seitdem geht es die meiste Zeit mit der Notiz aber gen Süden. Das bisherige Zwischentief im Zuge der aufgenommenen Abwärtsbewegung stammt mit 47,50 Euro vom März 2020. Eine darauf folgende kräftige Erholung ist längst im Sande verlaufen, wobei es charttechnisch betrachtet eine weitere Verschlechterung wäre, wenn es nicht gelingen sollte, die erreichte Unterstützungszone im Bereich von rund 56 Euro zu halten.
Profil
Die Bayer AG ist ein weltweit führendes Unternehmen in den Bereichen Gesundheit und Agrarwirtschaft. Das breite Sortiment an Produkten und die Forschungsschwerpunkte des Konzerns sind auf die Gesundheitsversorgung, den Pflanzenschutz und die Schädlingsbekämpfung ausgerichtet. Das operative Geschäft ist dabei in die Bereiche Pharmaceuticals, Consumer Health und Crop Science inklusive Animal Health untergliedert. Das Produktangebot erstreckt sich von verschreibungspflichtigen Medikamenten über Aspirin, Alka-Seltzer und anderen Schmerzmitteln, Dermatologika, Vitaminen, Blutzuckermessgeräten und Injektionssystemen bis hin zu Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln sowie Produkten für Nutz- und Haustiere.
Des Weiteren forscht die Bayer AG unter anderem an der Entwicklung neuer Medikamente in den Bereichen Herz-Kreislauf und verwandte Erkrankungen, Onkologie und gynäkologische Therapien. Ende 2016 gliederte Bayer sein MaterialScience-Segment um High-End-Werkstoffe aus und notierte es als eigenständiges Unternehmen unter dem Namen Covestro an der Börse. Mitte September 2016 unterzeichneten Bayer und der US-amerikanische Agrarkonzern Monsanto eine Fusionsvereinbarung.