Das Update von ChatGPT, GPT-4, ist in aller Munde. Gestern teilte Bill Gates in einem Blog-Beitrag seine Gedanken dazu – und auch seine Ängste vor der künstlichen Intelligenz. Diese Aktien profitieren.
Seit Ende des vergangenen Jahres ist der Hype um Künstliche Intelligenz überall entflammt. Da stellte das KI-Startup OpenAI den legendären Chatbot ChatGPT vor, der offenbart, wie erschreckend weit wir beim Thema KI bereits sind. Seitdem ist auch an den Börsen eine gigantische Begeisterung für den Megatrend ausgebrochen. Vergangene Woche stellte OpenAI dann ein Update vor: GPT-4. Dieses Sprachverarbeitungsmodell ist noch weit fortschrittlicher als die Vorgängerversion. Wie BILD berichtete, erzählten Journalisten eines New York Times Podcast, dass Test-User, die die neue Version bereits ausprobieren durften, davon sprechen, „als hätten sie Gott gesehen.“
Nicht ganz unbeteiligt an dieser technologischen Revolution ist Microsoft. Der Tech-Gigant investierte bereits 2019 rund eine Milliarde Dollar in das Startup. Dieses Jahr wurde bekannt, dass er weitere zehn investieren will, um sich einen großen Anteil am Unternehmen zu sichern. Microsoft kündigte bereits an, dass es die KI-Fähigkeiten von OpenAI in seine Systeme wie Office 365 oder in den Cloud-Dienst Azure integrieren will. Kein Wunder also, dass auch Microsoft-Gründer Bill Gates die bahnbrechenden KI-Entwicklungen mit Begeisterung verfolgt.
„Das Zeitalter der KI hat begonnen“ – das sagt Bill Gates zu ChatGPT
Gestern verfasste der Microsoft-Gründer dazu einen ausführlichen Blog-Beitrag auf seiner Seite „gatesnotes.com“ mit der Überschrift: „Das Zeitalter der KI hat begonnen.“ Darin bezeichnet er ChatGPT als eine der revolutionärsten technologischen Entwicklungen seit mehreren Jahrzehnten: „Im Laufe meines Lebens habe ich zwei Demonstrationen von Technologie erlebt, die ich als revolutionär empfand.“, so der 67-jährige. Das erste Mal sei 1980 gewesen, als er die erste grafische Benutzeroberfläche sah – der Vorläufer von allen folgenden Betriebssystemen inklusive Windows.
„Die zweite große Überraschung kam erst letztes Jahr“, fährt Bill Gates fort. Da stellte der Milliardär dem KI-Startup Open AI die Aufgabe, die künstliche Intelligenz so zu trainieren, dass sie die „Advanced Placement“-Prüfung in Biologie besteht. Hierfür sei nämlich kritisches Denken und nicht bloß das Wiedergeben von Fakten notwendig.
Gates rechnete damit, dass dies zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen würde. OpenAI hatte die KI in wenigen Monaten so weit. Auch beantwortete ihm die KI die nicht wissenschaftliche Frage „Was sagen Sie zu einem Vater mit einem kranken Kind?“. Gates beschreibt diese Erfahrung als überwältigend. „Ich wusste, dass ich gerade den wichtigsten Fortschritt in der Technologie seit der grafischen Benutzeroberfläche erlebt hatte.“
Gates sieht riesiges KI-Potenzial – diese Unternehmen profitieren
„Die Entwicklung der KI ist so grundlegend wie die Erfindung des Mikroprozessors, des Personalcomputers, des Internets und des Mobiltelefons. Sie wird die Art und Weise verändern, wie Menschen arbeiten, lernen, reisen, sich medizinisch versorgen lassen und miteinander kommunizieren. Ganze Branchen werden sich darauf einstellen. Unternehmen werden sich dadurch auszeichnen, wie gut sie es nutzen.“, fährt Bill Gates fort.
Der Microsoft-Konzern, der bei dem ChatGPT-Hype im Mittelpunkt steht, gilt als großer prominenter Profiteur der KI-Entwicklungen. Durch die Integration der KI in seinen Cloud-Dienst Azure kann sich der Konzern von Konkurrenten wie Amazon abheben und durch KI in seinen Office 365-Produkten werden diese für Kunden noch attraktiver und unabdingbarer. Denn KI schafft für Menschen und Unternehmen mehr Produktivität.
„Die Zahl der Unternehmen, die an neuen Anwendungen der KI arbeiten und die Technologie selbst verbessern, wird explosionsartig ansteigen.“, schreibt Bill Gates außerdem. Dazu zählen etwa neue Chips, die erschaffen werden müssen, um den Ansprüchen von künstlicher Intelligenz gerecht zu werden. Ein großer Profiteur davon könnte der KI- und Chip-Konzern Nvidia sein, der als einer der Marktführer in diesem Bereich gilt. Außerdem läuft ChatGPT auf GPUs von Nvidia und je fortschrittlicher die KI wird, desto mehr Chips werden benötigt.
Vom großen KI-Hype profitiert auch Google-Mutter Alphabet. Die liefert sich mit Microsoft derzeit ein echtes KI-Wettrüsten. Von dem können beide aber letztlich profitieren, da sie sich gegenseitig anspornen und das Interesse der Anleger wecken. Alphabet verfügt mit Google, Google-Maps, YouTube und Co. vermutlich über eine der größten Datenbanken der Welt. Und Daten sind nun mal der Grundbaustein einer jeden KI. Viele Experten bezeichnen Alphabet sogar als den Konzern mit den fortschrittlichsten KI-Technologien. Alphabet kündigte erst kürzlich seinen eigenen Chatbot „Bard“ an, der nun bereits für ausgewählte Nutzer zum Testen zugänglich ist.
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„Es besteht die Möglichkeit, dass KI außer Kontrolle gerät.“
Neben seiner Begeisterung findet Bill Gates jedoch durchaus auch kritische Worte und äußert Bedenken hinsichtlich der Fortschritte von künstlicher Intelligenz. „Da ist zum Beispiel die Bedrohung durch Menschen, die mit KI bewaffnet sind. Wie die meisten Erfindungen kann auch die künstliche Intelligenz für gute oder bösartige Zwecke eingesetzt werden.“ Und: „Es besteht auch die Möglichkeit, dass KI außer Kontrolle gerät. Könnte eine Maschine beschließen, dass Menschen eine Bedrohung darstellen, zu dem Schluss kommen, dass ihre Interessen sich von unseren unterscheiden, oder einfach aufhören, sich für uns zu interessieren?“ Letztlich folgert der Milliardär: „Gleichzeitig muss die Welt die Spielregeln festlegen, damit die Vorteile der künstlichen Intelligenz die Nachteile bei weitem überwiegen und jeder in den Genuss dieser Vorteile kommt, unabhängig davon, wo er lebt oder wie viel Geld er hat. Das Zeitalter der KI ist voller Chancen und Verantwortung.“
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