Gleich zu Jahresbeginn ging es im Biotechsektor richtig zur Sache. Zumindest was das Fusionskarussell angeht, denn das kam so richtig in Schwung. So bot Bristol-Myers Squibb rekordhohe 74 Milliarden Dollar für den Biopharma-Spezialisten Celgene und Eli Lilly acht Milliarden Dollar für den Bayer-Partner Loxo. Der Kurs von Celgene hatte sich zuvor seit Oktober 2017 mehr als halbiert, wodurch die Bewertung deutlich gesunken war. Bristol-Myers Squibb will das nun ausnutzen, wobei die Aktien von Celgene aus Sicht von Jens Ehrhardt auch auf Basis des Übernahmeangebots weder historisch noch im Sektor-Vergleich nicht sehr hoch bewertet ist

Laut dem renommierten Fondsmanager, Vermögensverwalter und Herausgeber des seit 1974 wöchentlich erscheinenden Börsenbriefs Finanzwoche beträgt das KGV, das Verhältnis von Unternehmenswert zum EBITDA und das Verhältnis von Kurs zum Cashflow für 2019 nur jeweils acht bis neun. Allerdings sei auch zu beachten, dass Celgene vergleichsweise stark von nur einem Produkt abhänge. "Revlimid" werde bei verschiedenen Therapien eingesetzt und erziele rund 63 Prozent des Konzernumsatzes. Nur "Humira" (gegen mehrere Immunsystem-Krankheiten, mit Abstand höchster Umsatz aller Medikamante weltweit) erziele mit 65 Prozent erziele mit 65 Prozent einen noch höheren Umsatz seines Herstellers Abbvie.

Andere große Unternehmen des Sektors hingen weniger von ihrem wichtigsten Produkt ab. Amgen erziele mit seinen zwei größten Medikamenten zusammen 55 Prozent vom Umsatz bzw. Bristol-Myers Squibb 47 Prozent. Biogens größtes Produkt stehe für 34 Prozent und die drei größten Roche-Produkte für 38 Prozent des Umsatzes.

Die Bewertung der Biotechaktien ist zuletzt laut Ehrhardt weiter gefallen, während die Kurse in Relation zur Nasdaq insgesamt stiegen. Strukturelle Belastungsfaktor blieben die nur noch langsam wachsenden Unternehmensgewinne infolge geringer Innovationskraft in der Vergangenheit bei obendrein drohenden Patentabläufen. Inzwischen würden US-Biotechs sogar mit einem Bewertungsabschlag gegenüber den US-Pharmaaktien gehandelt. Das gelte sowohl beim KGV (im Durchschnitt elf gegenüber 14) wie auch beim Verhältnis von Unternehmenswert zum EBITDA (im Durchschnitt neun gegenüber zwölf). Gleichzeitig wiesen die Biotechs aber Cash Flow-Renditen von acht bis neun Prozent auf und damit mehr als die großen Pharmaunternehmen mit vier bis fünf Prozent.

Amgen und Gilead würden außerdem in den kommenden Jahren freie Cash Flows von je rund zehn Milliarden Dollar jährlich erwirtschaften und Biogen vier bis fünf Milliarden Dollar. Weitere Übernahmen und/oder Joint-Ventures seien deshalb absehbar. Kursfristig belastete allerding der Shutdown in den USA. Der auch die Zulassungsbehörde FDA betreffen (Anträge auf Medikamentenzulassungen werden nicht bearbeitet, Zulassungen verzögern sich) sowie die in den USA anhaltenden Diskussionen um Preisregulierungen (vor allem Biotechs erhöhten zuletzt ihre Preise).

Unter dem Strich ist Ehrhardt aber der Meinung, dass fünf Biotech-Aktien kaufenswert sind. Wir stellen diese Werte auf den nachfolgenden Seiten vor.

Auf Seite 2: AbbVie





AbbVie-Aktie



Der erste Biotech-Mitfavorit von Ehrhardt heißt Abbvie. Wie der Fondsmanager betont, vereint das Unternehmen Biotech- und Pharmaaktivitäten. Der absehbare Patentablauf von "Humira" solle von zwei neuen Blutkrebs-Produkten abgefe¬dert werden, die zusammen in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2018 über zwei Milliarden Dollar Umsatz erzielten.

Die beiden Mitteln hätten in den ver¬gangenen Monaten weitere Zulassungen erhalten. Fer¬ner verfüge AbbVie in seiner Forschungspipeline über zwei hoffnungsvolle Produktkandidaten einerseits unter anderem gegen Schuppenflechte und an¬dererseits gegen chronisch entzündeten Darm. Für beide wurden 2018 jeweils mehrere Phase- III-Studien begonnen.

Einer dieser Wirkstoffe habe von der US-Zulassungsbehörde den so genannten Breakthrough-Status erhalten, der beschleunigte Zulas¬sungen ermögliche. AbbVie sei auf KGV-Basis derzeit so niedrig bewertet wie noch nie seit der Ab¬spaltung von Abbott im Jahr 2013.

Bei der Vorlage der Ergebnisse für das dritte Quartal musste die Gesellschaften aber noch einräumen, weiter hart mit der Konkurrenz durch billigere Nachahmerprodukte zu kämpfen zu haben. Trotzdem erhöhte der Vorstand damals aber die Prognose für den bereinigten Gewinn je Aktie im Gesamtjahr 2018 auf 7,90 bis 7,92 Dollar nach zuvor 7,76 bis 7,86 Dollar.

Die Quartalsdividende hatte der Konzern anlässlich dieses Termins auf 1,07 Dollar von 96 Cent erhöht. Für die Geschäftsjahre 2018 bis 2020 rechnen Analysten im Schnitt mit Ausschüttungen von 4,40 Dollar, 4,73 Dollar und 5,20 Dollar. Damit winken ansehnliche Dividendenrenditen.

Charttechnik



Der Aktienkurs von Abbvie hat sich von Januar 2013 bis Januar 2018 mit einem Anstieg von 33,71 Dollar auf 123,21 Dollar sehr gut aus der Affäre gezogen. Allerdings ist dem Titel seitdem die Puste ausgegangen und im Tief ging es mit den Notierungen bis Ende Oktober 2018 bis auf 77,85 Dollar nach unten. Inzwischen versucht sich der Wert an einer Bodenbildung. Dieser Versuch gestaltet sich auch recht konstruktiv, abgeschlossen ist diese Bewegung aber noch nicht ganz.



Profil



AbbVie Inc. ist ein Pharmaunternehmen, das sich besonders auf Bereiche mit hohem medizinischem Bedarf konzentriert. Zu den wichtigsten Forschungsgebieten zählen Hepatitis C, Krebs, Immun-, Nieren- und Nervenerkrankungen sowie Frauengesundheit. Die erfolgreichsten bereits erhältlichen Produkte sind Humira, AndroGel, Lupron, Creon, Synthroid, Synagis, Kaletra und Norvir.

Darüber hinaus befinden sich über 20 weitere Medikamente in Phase II- oder Phase III-Stadien der Zulassung. Sie sollen die Therapie von Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer Endometriose oder Schizophrenie unterstützen. Neben den USA unterhält die Firma auch Forschungszentren in Deutschland und China und vertreibt ihre Produkte weltweit.

Auf Seite 3: Amgen





Amgen-Aktie



Ebenfalls überzeugt ist Ehrhardt von Amgen. Zu der positiven Haltung kommt es unter anderem, weil das Unternehmen am Ende des dritten Quartals über rund 30 Milliarden Dollar an Liquidität verfügte, die teilweise aktiv in Form von Dividenden und Rückkäufen an die Aktionäre transferiert wird.

Zukäufe für bis zu zehn Milliarden Dollar seien bilanziell ebenfalls leicht möglich zu stemmen. Operativ sei Amgen vor allem von drei bereits am Markt eingeführ¬ten Produkten abhängig, die jedoch kein großes Wachstum mehr aufweisen. Deshalb werde nach neuen Wachstumsbringern gesucht. Dazu zähle das Geschäftsfeld Biosimilars - biotechologisch hergestellte Nachahmer von bereits eingeführ¬ten Produkten anderer Hersteller.

Relativ neu seien die Produkte "Repahta" (Cholesterinsen¬ker) sowie "Aimovig" (Migräne; Amgen vermark¬tet in den USA, Novartis in Europa). Aus beiden erwarte Amgen deutlich steigende Umsätze, wobei "Aimovig" der Konkurrenz durch ein erst vor kurzem zugelassenen neues Produkt von Eli Lilly ausgesetzt sei. Der Migräne-Markt bietet aber beiden Produkten gleichzeitig auskömmli¬ches Wachstum.

Im Jahr 2019 erwarte Amgen bei mehreren seiner möglichen Krebstherapien aus frühen Erforschungsstadien (so genannte Phase I oder Tests der generellen Wirksamkeit / "proof of concept") Nachrichten. Aufgrund des frühen Sta¬diums würden sie kurzfristig voraussichtlich nicht stark kursrelevant sein - sie seien aber richtungweisend für den langfristigen Anleger.

Beim Gewinn je Aktie rechnet der Analystenkonsens hier von 2017 bis 2022 mit einem Anstieg von 12,58 Dollar auf 16,68 Dollar. Darauf ergeben sich relativ moderate KGV-Bewertungen. Bei der Dividende geht man für die Jahre 2018 bis 2020 von Zahlungen von 5,25 Dollar, 5,59 Dollar und von 6,08 Dollar je Anteilsschein aus.

Charttechnik



Der Aktienkurs von Amgen ist von März 2008 bis September 2018 deutlich von 39,97 Dollar auf 208,96 Dollar gestiegen. Aus dieser Bilanz ergibt sich ein schöner charttechnischer Aufwärtstrend. Allerdings hat der Schwung zuletzt etwas nachgelassen, doch wenn es gelingt, das nicht weit entfernte Rekordhoch zu überwinden, würde das charttechnisch für neuen Elan und eine Fortsetzung des Aufwärtstrends sprechen.



Profil



Amgen Inc. zählt weltweit zu den führenden Biotech-Unternehmen. Amgen entwickelt, produziert und vertreibt biopharmazeutische Produkte, die mit Hilfe rekombinanter DNA-Technologien hergestellt werden. Die Forschungsschwerpunkte sind dabei die Hämatologie (Wissenschaft der Blutkrankheiten), Onkologie (Krebsforschung), Nephrologie (Wissenschaft der Nierenkrankheiten), Rheumatologie, Diabetes, Endokrinologie (Lehre der inneren Sekretionsdrüsen), Neurologie und Zelltherapie.

Auf Seite 4: Biogen





Biogen-Aktie



Als dritten Biotech-Titel findet Ehrhardt Gefallen an Biogen. Wie der Vermögensverwalter dazu ausführt, möchte das Unternehmen bis Anfang 2020 über ein brei¬tes Produktportfolio gegen so unterschiedliche Diagnosen wie Schlaganfall, Alzheimer, Multiple Sklerose (MS) und andere verfügen.

Bislang sei der Konzern primär Spezialist für Multiple Sklerose (MS) - mehr als ein Drittel aller MS-Patienten weltweit wird mit Bio¬gen-Produkten behandelt. Hier komme allerdings starke Konkurrenz von Roche auf. Auch Biogens Medikament "Spinraza" (gegen eine seltene neuromuskuläre Erkrankung) drohe starke Kon¬kurrenz seitens einer Gen-Therapie von Novar-tis, die 2019 in den USA auf den Markt kommen und deutlich preisgünstiger sein soll.

Wichtigstes Therapiefeld des Unternehmens sei allerdings die Alzheimer-Erkrankung, gegen die Biogen aktuell sechs verschiedene Produktkandidaten in den Phasen I bis III in der Pipeline hat. Derzeit kämen die Nachrichten zu Alzheimer allerdings vor allem aus den frühen Erforschungsphasen, die (noch) nicht sehr kursrelevant sind.

Auch Biogen könnte mit einer Nettoliquidität von zuletzt mehr als vier Milliarden Dollar selbst zukaufen, dürfte dabei aber (mehrere) kleinere, statt eines großen Deals bevorzugen. Andere Quellen beziffern die verfügbare finanzielle Feuerkraft (inklusive Schulden) auf 18 Milliarden Dollar. Interessant dabei ist, dass sich Verantwortliche bei einer Branchenkonferenz jüngst etwas offener als zuvor bezüglich möglichen Übernahmen äußerten.

Von einer Dividendenzahlung geht der Analystenkonsens bei Biogen bis auf weiteres nicht aus. Den Gewinn je Aktie sieht man von 2017 bis 2022 von 21,81 Dollar auf 31,80 Dollar steigen. Damit ergibt sich auf letztgenannter Basis ein moderates KGV von 10,6.

Charttechnik



Der Aktienkurs von Biogen kann von Februar 1999 bis März 2015 einen Anstieg von 6,31 Dollar auf 438,43 Dollar vorweisen. Der Titel hat somit viele Langfrist-Anleger reicht gemacht. Das Datum des letztgenannten Rekordhochs signalisiert aber, dass in den vergangenen Jahren unter dem Strich nichts mehr zu verdienen war, denn es hat sich da ein Seitwärtstrend breit gemacht. Dieser reicht nach oben hin bis zur genannten Bestmarke sowie nach unten hin bis zum Zwischentief auf dem Jahr 2016 von 206,88 Dollar. Erst ein Ausbruch aus diesen Begrenzungen bringt wirklich nachhaltig neue Chartsignale.



Profil



Biogen Idec Inc. ist ein US-Biotech-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung lebensrettender, lebensverlängernder und die Lebensqualität verbessernder Medikamente spezialisiert hat. Der Konzern forscht im neurologischen Bereich und beschäftigt sich insbesondere mit der multiplen Sklerose, sowie - in Deutschland - mit der Schuppenflechte.

Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen in den Bereichen Onkologie, Rheumatologie und Hämophilie. Zu den ersten großen Erfolgen zählt ein erstmalig gentechnisch hergestellter Impfstoff gegen Hepatitis B. Außerdem produzierte das Unternehmen verschiedene Medikamente die bei Krebs, Hepatitis und Multipler Sklerose eingesetzt werden.

Auf Seite 5: Gilead Sciences





Gilead Sciences-Aktie



Als vierten Biotech-Vertretr stellt Ehrhardt die Aktien von Gilead Sciences als interessant heraus. Die Brutto-Liquidität gibt der erfahrene Börsenexperte mit knapp 31 Milliarden Dollar an. Zukäufe hätten bei der Kapitalverwendung erklärtermaßen Priorität vor Dividenden und vor Schuldentil¬gung.

Erhebliche freie Cash Flows (in den ers¬ten neun Monaten des Geschäftsjahres 2018 knapp 5,4 Milliarden Dollar würden eine große Übernah¬me realistisch erscheinen lassen. Der seit Januar am¬tierende neue CEO Daniel O'Day, der zuvor bei Roche tätig war, könnte sich dadurch profilieren, so Ehrhardt.

Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch, dass O'Day bei Roche als Leiter des Pharmageschäfte einige Übernahmen mitgestaltete und laut der Nachrichtenagentur Dow Jones eine Erfolgsbilanz als Firmen-Käufer vorweisen kann. Außerdem ist daran zu erinnern, Gilead Sciences selbst einst vor allem durch geschickt eingefädelte Deals zu einem der wichtigsten Pharmakonzerne der Welt aufgestiegen ist.

Gilead habe außerdem in allen seinen vier großen Forschungsfeldern (HIV, Krebs, Leber, chronische Entzündungen) derzeit Produktkandidaten in der am weitesten fortgeschrittenen Phase III. Für das erste Halbjahr 2019 würden von diesen mehrere Nachrichten zu Studienergebnissen erwartet.

Wachstum verspreche die Pipeline besonders hinsichtlich so genannter NASH-Krankheiten (nicht durch Alkohol ausge¬löste Leberveränderungen) - ein branchenweit als interessant eingeschätzter Markt. Langfristig biete ferner Gileads Know-how in Sachen Zell¬therapie von Tumoren Potenzial.

Analysten sehen den Gewinn je Aktie von 2017 bis 2022 zwar von 8,84 Dollar auf 7,62 Dollar sinken. Das geschätzte KGV bewegt sich dennoch nur im einstelligen Bereich. Bei der Dividende geht man davon aus, dass die Zahlungen von 2,08 Dollar für 2017 bis auf 2,94 Dollar je Anteilsschein für das Geschäftsjahr 2022 steigen werden.

Charttechnik



Wer von Dezember 1998 bis Juni 2015 Dauer-Aktionär bei Gilead Sciences war, der hatte keinen Grund zum Klagen. Stieg die Notiz da doch von 0,99 Dollar auf 122,21 Dollar. Gegenüber dem letztgenannten Rekordhoch hat sich der Titel aber bis Dezember 2018 halbiert. Wobei die jüngste Gegenreaktion nach oben die Hoffnung am Leben erhält, dass auf dem erreichten Niveau eine Bodenbildung gelingt.



Profil



Gilead Sciences Inc. ist ein unabhängiges und weltweit operierendes Biotechnologie-Unternehmen. Kernkompetenz ist die Entwicklung von therapeutischen Lösungen für die Behandlung von lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten. Dabei konzentriert sich Gilead Sciences insbesondere auf systemische Pilzinfektionen, Tumorerkrankungen, HIV und Hepatitis-B. Die Arzneimittel enthalten hauptsächlich Wirkstoffe, die im eigenen Haus entwickelt wurden. Mit der Übernahme der Biotechfirma Pharmasset hat sich Gilead verschiedene aussichtsreiche Medikamente für die Behandlung von Leberentzündungen (Hepatitis C) gesichert.

Auf Seite 6: BB Biotech





BB Biotech-Aktie



Als fünften und letzten Titel stellt Ehrhardt auch noch die Anteilsscheine von BB Biotech als attraktiv heraus. Mit Blick auf die Schweizer Biotech-Beteiligungsgesellschaft fasst der Fondsmanager erst noch einmal allgemein zusammen, dass die großen US-Biotechs historisch niedrig bewertet sind.

Absehbare Veröffentlichungen in 2019 würden hier Chancen bieten. Dividenden und Handelbarkeit der großen Titel seien besser als bei den kleineren, riskanteren Biotechs, die dafür aber den Vorteil böten, Übernahmekandidaten zu sein.

Anleger, die auf kleinere Biotechs setzen wollen, finden laut Ehrhardt in BB Biotech ein geeignetes Vehikel. Dieser Biotech-Fonds (formal eine Aktie, aus Sicht des deutschen Fiskus aber ein Fonds) habe zuletzt angekündigt, zukünftig stärker auf kleinere Unternehmen zu setzen als auf große.

Zu erwähnen ist jedoch, dass das vor allem gegen Ende des Jahres schwierige Aktienmarktumfeld der Gesellschaft 2018 einen Verlust beschert hat. Nach vorläufigen Berechnungen fiel ein Nettoverlust von 471 Millionen Franken an, nach einem Gewinn von 688 Millionen Franken im Jahr 2017. Weil sich die ordentliche Dividende aus fünf Prozent des volumengewichteten Durchschnittskurses der Aktie im Dezember ableitet, ergibt sich eine Senkung der Dividendenausschüttungen für das Vorjahr von 3,30 Franken auf 3,05 Franken je Aktie.

2019 sehen Analysten den Gewinn je Aktie wieder bei 7,90 Franken und 2020 sogar bei 9,23 Franken. Das heißt, auf letztgenannter Basis würde sich ein KGV von 7,5 ergeben. Bei der Dividende rechnet man für das laufende Geschäftsjahr mit einer Zahlung von 3,50 Franken und für das kommende Jahr mit 4,73 Franken je Aktie. Das sind Ausschüttungen, die ansehnliche Renditen versprechen.

Charttechnik



Nachdem der Titel von 2000 bis 2011 einige Schwierigkeiten hatte, wechselte die Aktie von BB Biotech von Oktober 1998 bis Oktober 2018 auf die Überholspur. Den Kurs brachte das von 7,46 Franken auf 74,10 Franken voran, was praktisch einer Verzehnfachung entspricht. Allerdings handelt der Wert derzeit auf einem bereits im März 2015 gültigen Niveau. Das heißt, es hat sich ein mittelfristiger Seitwärtstrend entfaltet und neue bedeutsame Signale ergeben sich erst bei einem Ausbruch daraus nach unten oder nach oben.



Profil



BB Biotech beteiligt sich an Gesellschaften im Wachstumsmarkt Biotechnologie und ist einer der weltweit größten Anleger in diesem Sektor. BB Biotech ist in der Schweiz, in Deutschland und in Italien notiert. Der Fokus der Beteiligungen liegt auf jenen börsennotierten Gesellschaften, die sich auf die Entwicklung und Vermarktung neuartiger Medikamente konzentrieren. Für die Selektion der Beteiligungen stützt sich BB Biotech auf die Fundamentalanalyse von Ärzten und Molekularbiologen. Der Verwaltungsrat verfügt über eine langjährige industrielle und wissenschaftliche Erfahrung.