Darüber hinaus werden die Verträge von rund 10.000 Leiharbeitern nicht verlängert, wie eine mit der Sache vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Dazu äußerte sich BMW nicht.
Die Coronakrise mit monatelangen Produktionsstopps und Absatzeinbrüchen traf BMW schwerer als erwartet. Der Autobauer befürchtet in diesem Jahr einen Gewinneinbruch. Der Vorstand hat deswegen Tausende Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt sowie einen Stellenabbau und den Aufschub von Investitionen angekündigt. "Die Prognosen für 2020 sind düster", sagte Konzernchef Oliver Zipse bei der Hauptversammlung vor einem Monat. Anders als in China dürfte sich die Nachfrage in vielen anderen Ländern nur sehr langsam erholen.
"Wir haben ein zukunftsgerichtetes Maßnahmenpaket vereinbart, das uns kurzfristig hilft, das Unternehmensergebnis zu verbessern, uns aber langfristig die Innovationskraft erhält", erklärte Personalvorständin Ilka Horstmeier am Freitag. Der Konzern setzt auf Altersteilzeit und will Mitarbeitern ab Ende 50 den Übergang mit Abfindungen versüßen. Jungen Beschäftigten, die das Unternehmen für eine Zusatzausbildung verlassen, garantiert BMW eine Wiedereinstellung. Die Wochenarbeitszeit von 40-Stunden-Verträgen wird auf 38 Stunden reduziert. Zudem können Mitarbeiter bei einem Gehaltsverzicht zusätzliche Urlaubstage nehmen. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut bestehender Vereinbarung mit den Arbeitnehmern bei BMW ausgeschlossen, solange das Unternehmen Gewinn schreibt.
Insgesamt solle der Personalstand zum Ende des Jahres damit leicht unter Vorjahr liegen, erklärte der Konzern und bekräftigte damit frühere Aussagen. Unter einem "leichten" Rückgang versteht BMW traditionell eine Größenordnung von bis zu 4,9 Prozent. Bei weltweit 126.000 unbefristet angestellten Mitarbeitern Ende des vergangenen Jahres ergibt sich daraus ein Abbau von rund 6.000 Stellen, wie ein Sprecher am Freitag bestätigte. Der größte Teil davon entfällt nach Angaben aus Konzernkreisen auf Deutschland, wo BMW die meisten Mitarbeiter beschäftigt.
Beim Konkurrenten Daimler wurde im vergangenen Jahr der Abbau von mehr als 10.000 Stellen weltweit beschlossen. Nach nicht vom Unternehmen bestätigten Informationen des "Handelsblatt" stieg die Zahl zu Jahresbeginn auf bis zu 15.000 Arbeitsplätze. VW baut im Rahmen des vor einigen Jahren mit dem Betriebsrat bis 2020 vereinbarten Zukunftspakt weltweit netto 14.000 Stellen ab. Weitere rund 4.000 Stellen fallen in der Verwaltung in den kommenden Jahren im Rahmen der so genannten Roadmap Digitalisierung weg. Vereinbart wurde dabei auch, rund 2000 neue Jobs in der IT zu schaffen.
rtr