Sie sind Teil eines zwölf Milliarden Euro schweren Sparpakets, mit dem der nach Daimler zweitgrößte Premiumhersteller die Ertragskraft steigern will, um die Investitionen in neue Elektroautos zu stemmen. Anders als der Ingolstädter Rivale Audi kommt BMW ohne tiefe Einschnitte beim Personal aus.

"Wir haben gemeinsam mit dem Betriebsrat eine solidarische Lösung erzielt. Damit können wir auf drastische Maßnahmen verzichten, die andere gerade ergreifen, um ihre Kosten zu senken", sagte Zipse. Die Höhe der Einsparungen beim Personalaufwand bezifferte er nicht. Sie entsprächen dem im Programm "Performance Next" geplanten Ziel.

Ende September hatte Zipse bereits angekündigt, die Zahl der Leiharbeitskräfte zu verrringern und Personal in der Verwaltung abzubauen, indem Verträge nicht verlängert beziehungsweise freiwerdende Stellen nicht wieder besetzt werden. Der weitaus größeren Teil der Kostensenkungen entfällt nach Angaben eines Sprechers auf Materialkosten, Einsparungen beim Einkauf für Bereiche außerhalb der Produktion und eine deutliche Verkürzung der Entwicklungsprozesse.

Die Erfolgsprämie an die Mitarbeiter sinkt dadurch, dass die Dividende als eine von mehreren Bezugsgrößen bei der Berechnung herausgenommen wird. Auf Basis der neuen Methode hätten die Mitarbeiter für das Geschäftsjahr 2018 mehr als 80 Prozent der bisherigen Erfolgsbeteiligung erhalten, teilte das Unternehmen mit. Zuletzt zahlte BMW seinen rund 90.000 Mitarbeitern hierzulande je etwas mehr als 9000 Euro - rund 4000 Euro mehr als ihre Kollegen bei Daimler erhielten. Zudem wurden Veränderungen beim Weihnachtsgeld und der Erfolgsbeteiligung von Arbeitsverträgen mit 40 Stunden vorgenommen. Die Regelungen gelten ab dem Geschäftsjahr 2020.

BMW ZAHLT RENTENBAUSTEIN

Als Erfolg verbuchte der Betriebsrat, dass BMW in Form eines dividendenabhängigen Bausteins künftig einen Teil der Altersvorsorge finanziert. Pro Cent der Ausschüttung an die Aktionäre fließen je Mitarbeiter 2,40 Euro in die individuelle Vorsorge. Die Zahlung ist ab einem bestimmten Betrag gedeckelt. Ein solcher Altersbaustein sei einmalig in der Automobilindustrie, sagte Betriebsratschef Schoch.

Audi hatte am Vortag einen mit der Arbeitnehmervertretung ausgehandelten Sparplan verkündet, durch den bis 2025 in Deutschland 9500 Stellen wegfallen sollen - jeder sechste Arbeitsplatz. Dadurch will die VW-Tochter weitere sechs Milliarden Euro einsparen. Auch Daimler setzt bei den Personalkosten den Rotstift an und geht dabei ähnlich behutsam wie BMW vor.

rtr