In Großbritannien hätten die Händler sich vor dem Ablaufen der Brexit-Übergangsfrist mit Neuwagen eingedeckt. Dazu komme, dass wegen der Corona-Einschränkungen weniger Gewährleistungsfälle zu verbuchen waren. Der operative Mittelzufluss (Free Cash-flow) stieg im vergangenen Jahr auf 3,4 (2019: 2,6) Milliarden Euro. Allein im vierten Quartal habe die Kennzahl bei 2,8 (1,5) Milliarden Euro gelegen und damit fast dreimal so hoch wie die Erwartungen der Analysten von rund einer Milliarde Euro.
Der Cash-flow rückt bei den Experten zunehmend in den Fokus, weil er sich mit Bilanzpolitik kaum beeinflussen lässt. Die Eigenkapitalrendite habe 2020 trotz der Corona-Krise nur leicht unter dem Vorjahresniveau gelegen, weil der verstärkte Absatz von Gebrauchtwagen das lukrative Geschäft mit Finanzdienstleistungen beflügelte.
Da sich die Märkte - vor allem China - im zweiten Halbjahr schneller von der Krise erholten als gedacht, lag die operative Umsatzrendite von BMW bei etwa drei Prozent. Der Autobauer hatte bereits eine Rendite im oberen Bereich der erwarteten Spanne von null bis drei Prozent in Aussicht gestellt. Das Ergebnis vor Steuern liege im Rahmen der Prognose und der Erwartungen. Analysten gehen hier von einem Plus von rund fünf Milliarden Euro aus. Die vollständigen Geschäftszahlen für das Jahr 2020 wollen die Münchner am 17. März veröffentlichen.
Finanzvorstand Nicolas Peter sagte zuletzt im Reuters-Interview, er blicke trotz der Corona-Einschränkungen zuversichtlich auf das laufende Geschäftsjahr. Bessere Marktbedingungen, die Einigung auf ein Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien sowie die geplante Aufstockung des Anteils am chinesischen Gemeinschaftsunternehmen mit Brilliance auf 75 Prozent im Jahr 2022 dürften dazu beitragen, bei der Gewinnmarge wieder das Ziel von acht bis zehn Prozent zu erreichen. 2020 lieferte BMW zwar mit gut 2,3 Millionen Autos 8,4 Prozent weniger Fahrzeuge aus als im Vor-Corona-Jahr 2019. Das Minus fiel aber geringer aus als noch im Dezember befürchtet.
rtr