Zahlenflut bei den Deutschen Autoriesen – das müssen Anleger nun beachten, um aufs richtige Pferd zu setzen…
Im Fokus standen in der aktuellen Berichtssaison bisher drei Schwergewichte der deutschen Automobilindustrie: Volkswagen AG (ISIN DE0007664039), Mercedes-Benz Group AG (ISIN DE0007100000) und Porsche AG (ISIN DE000PAG9113). Alle drei Unternehmen stehen vor massiven Herausforderungen – von globalen Absatzproblemen über Restrukturierungen bis hin zu strategischem Richtungswechsel – und bieten dennoch interessante Bewertungskennzahlen für Anleger. BMW (ISIN: DE0005190003) wird am 5.11.2025 erst etwas später einen Blick in seine Bücher gewähren.
Volkswagen AG (ISIN DE0007664039)
Volkswagen hat am 30. Oktober 2025 seine Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Der Konzern verzeichnete einen Milliardenverlust, verursacht vor allem durch Belastungen im Zusammenhang mit der Tochter Porsche. Trotz des negativen Ergebnisses reagierte die Aktie positiv, da das operative Kerngeschäft weiterhin solide verläuft. Der Umsatz blieb stabil, während Kostendisziplin und Effizienzprogramme im Fokus stehen. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 4 gilt die Aktie als günstig bewertet. Anleger sehen darin eine mögliche Einstiegschance – sofern die angekündigten Strukturmaßnahmen greifen und die Profitabilität im Stammgeschäft gesichert werden kann. Charttechnisch sieht es ebenfalls relativ entspann aus für die VW-Aktie, solange die Unterstützung bei 82 Euro hält. Der nächste nennenswerte Widerstand auf dem Weg nach oben befindet sich bei knapp 107 Euro.
Mercedes-Benz Group AG (ISIN DE0007100000)
Mercedes-Benz meldete am 29. Oktober 2025 für das dritte Quartal ein deutlich rückläufiges Ergebnis. Das bereinigte EBIT sank auf rund 2,1 Mrd. €, nach 2,5 Mrd. € im Vorjahr. Gründe sind vor allem Restrukturierungskosten, der laufende Personalabbau sowie Belastungen durch neue «Trump»-Zölle. Gleichzeitig investiert der Konzern in neue Modellreihen, etwa den Nachfolger der A-Klasse, um den Absatz im unteren Preissegment zu stabilisieren. Die Effizienzmaßnahmen sollen langfristig die Wettbewerbsfähigkeit sichern, belasten jedoch kurzfristig die Bilanz. Das KGV liegt aktuell bei ca. 7 – ein moderater Wert, der den Gewinnrückgang und die angespannte Marktlage widerspiegelt. Charttechnisch ist der Mercedes-Aktie nach Bekanntgabe der aktuellen Geschäftszahlen der Ausbruch nach oben gelungen und der Weg ist nun wahrscheinlich bis rund 63 Euro frei – dort wartet dann der nächste nennenswerte Widerstand.
Im Übrigen empfiehlt sich die Lektüre unseres Berichts vom 29.10.2025 exklusiv zur Mercedes-Benz-Aktie.
Porsche AG (ISIN DE000PAG9113)
Porsche präsentierte am 24. Oktober 2025 schwache Zahlen für die ersten neun Monate des Jahres. Der Umsatz sank um etwa sechs Prozent auf 26,9 Mrd. €, das operative Ergebnis brach auf 40 Mio. € ein – nach über 4 Mrd. € im Vorjahreszeitraum. Hauptursachen sind Sonderaufwendungen in Milliardenhöhe, bedingt durch strategische Neuausrichtung und internationale Handelshemmnisse. Damit belastet Porsche nicht nur die eigene Bilanz, sondern auch die Ergebnisse des Mutterkonzerns Volkswagen erheblich. Das aktuelle KGV von rund 11,9 liegt über dem Branchendurchschnitt und deutet darauf hin, dass Investoren auf eine Erholung und eine Rückkehr zu früherer Ertragskraft setzen. Charttechnisch sieht’s für die Porsche-Aktie ebenfalls derzeit schwierig aus, weshalb Anleger hier wohl besser an der Seitenlinie verbleiben.
Fazit zu den deutschen Autobauern:
Die Börsenampel steht für die VW-Aktie sowie für die Mercedes-Aktie tendenziell auf grün, für die Porsche-Aktie jedoch (noch) auf rot. Bezüglich der BMW-Aktie ist eine vernünftige Einschätzung erst nach dem 5.11.2025 möglich.
Anleger, die nicht auf Einzelaktien setzen wollen, sind vielleicht mit dem "Aktien für die Ewigkeit Index" glücklicher.
Sie wollen noch wissen, wie sie die Aktien am günstigsten Handeln können? Dann ist unser Broker-Vergleich wohl Ihre nächste Lektüre...
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz., Mercedes-Benz, Porsche AG.