BMW rechnet nach vorläufigen Berechnungen mit einem positiven Effekt auf den Jahresüberschuss von 950 Millionen bis 1,55 Milliarden Euro. 2016 fuhr Daimler ein Konzernergebnis von rund 8,8 Milliarden Euro ein. BMW erzielte im vergangenen Jahr einen Jahresüberschuss von etwa 6,9 Milliarden Euro.

Daimler geht zwar von einem positiven Effekt von 1,7 Milliarden Euro aus. Das Unternehmen erwartet nach eigenen Angaben aber, dass sich der Konzernüberschuss per Saldo nur um voraussichtlich eine Milliarde Euro erhöhen wird. Grund dafür sei, dass gegenläufig zu den positiven Auswirkungen der Reform derzeit weitere Steuereffekte erwartet würden, die nicht im Zusammenhang mit dem Umbau des US-Abgabensystems stünden. Worum es sich dabei handelt, wurde zunächst nicht bekannt.

BMW teilte mit, dass sich ab 2018 neben der Steuersenkung auch negative Effekte aus der Reform auswirken würden. Welche Folgen das insgesamt hat, lasse sich derzeit aber noch nicht "hinreichend sicher quantifizieren". Für das Geschäftsjahr 2017 kommen dem bayerischen Konzern nach eigener Darstellung aber zunächst steuerliche Neubewertungen bei US-Unternehmen zugute, die in den BMW-Konzernabschluss einbezogen werden. Die exakte Höhe des positiven Effekts könne aber erst im Konzernabschluss 2017 berechnet werden. Auch für Daimler geht der positive Effekt auf ein vergleichbares Vorgehen bei US-Tochtergesellschaften zurück. Die Stuttgarter wollen ihre Jahresbilanz am 1. Februar vorstellen, die Müncher am 21. März.

Kurz vor den Pflichtmitteilungen hatte US-Präsident Donald Trump mit seiner Unterschrift die größte US-Steuerreform seit mehr als 30 Jahren in Kraft gesetzt. Der Republikaner hatte für sein Prestigeprojekt mit dem Versprechen geworben, viele Bürger und Unternehmen zu entlasten sowie die Wirtschaft anzukurbeln. Die Demokraten haben die Pläne geschlossen abgelehnt, weil sie darin Geschenke für Unternehmen und Reiche sehen, während die Staatsschulden aufgebläht werden.

Daimler erklärte weiter, der positive Steuerertrag habe für das laufende Jahr keine Auswirkungen auf den Free Cash Flow des Industriegeschäfts sowie auf das operative Ergebnis (EBIT) des Konzerns. Auch BMW führte aus, dass die Neubewertung keine Auswirkungen auf das Vorsteuerergebnis (EBT) und den Cashflow haben werde.

rtr