Apple steht unter Druck: Analysten kritisieren fehlende KI-Vision, sinkende iPhone-Nachfrage – und fordern Akquisitionen wie Perplexity.ai. Kommt der Kultkonzern noch einmal zurück?

Für über eine Dekade war Apple der wertvollste Konzern und der Goldstandard der Technologiebranche. 2025 gilt das nicht mehr:  Der Kultkonzern aus Cupertino performte mit einem happigen Minus von 20 Prozent unter den Magnificent Seven zusammen mit Tesla am schlechtesten. 

Die Underperformance hat Folgen: Apple musste sowohl Microsoft als auch Nvidia an sich vorbeiziehen lassen und ist mit einem Börsenwert von genau 3 Billionen Dollar nur noch die Nummer drei der Börsenwelt – mit inzwischen deutlichem Abstand zu Microsoft (3,7 Billionen Dollar) und Nvidia (3,85 Billionen Dollar).   

KI-Schwäche drückt Apple nach unten 

Kann Apple den Spitzenplatz noch einmal zurückerobern und wieder zum wertvollsten Unternehmen der Welt aufsteigen? In einer hitzigen Diskussion bei CNBC äußerte sich der prominente Marktbeobachter Jim Cramer Ende vergangener Woche ungewöhnlich kritisch über den Tech-Giganten aus Cupertino und traf dabei einen Nerv.

Der Auslöser: Apple scheint im Rennen um Künstliche Intelligenz (KI) den Anschluss zu verlieren. Während Wettbewerber wie Microsoft, Google oder Amazon Milliarden in generative KI investieren, wirkt Apples Strategie diffus. „Sie haben keine klare KI-Vision“, so Cramer. Besonders kritisch sieht er, dass CEO Tim Cook es versäumt habe, frühzeitig Akquisitionen wie Perplexity.ai anzustoßen – ein aufstrebendes Startup, das sich als KI-Suchmaschine neu erfindet und im Silicon Valley bereits als Geheimtipp gilt.

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Zweifel am iPhone 17

Hinzu kommt: Die Nachfrage nach dem kommenden iPhone 17 scheint sich abzuschwächen. Laut Cramer wurde durch Sorgen über mögliche US-Zölle auf China-Importe ein Teil der Nachfrage in die erste Jahreshälfte vorgezogen. Auch JPMorgan warnte jüngst vor einer Abschwächung der iPhone-Verkäufe im zweiten Halbjahr – ein Warnsignal für Anleger.

Während viele Tech-Konzerne ihre Innovationsführerschaft durch gezielte Übernahmen ausbauen, glänzt Apple vor allem durch eines: den Rückkauf eigener Aktien. Cramer kritisiert diese Strategie offen: "Die Aktie funktioniert nicht mehr. Sie kaufen sich nur selbst – und das reicht nicht mehr."

„Bestes Produkt der Welt“ ist Apples letzter Trumpf 

Apple wird derzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 28 gehandelt – für Cramer angesichts der aktuellen Wachstumsschwäche zu hoch. Zwar betont der viel zitierte Marktkommentator und frühere Hedgefondsmanager, dass er Apple weiterhin im Portfolio seines Charitable Trust halte, weil es das „beste Produkt der Welt“ herstelle – das iPhone. Das Kultsmartphone sei Apples letzter großer Trump, doch selbst diese Überzeugung wackelt. Sollte Samsung nennenswerte Marktanteile gewinnen oder Apples Innovationskraft weiter stagnieren, könnte sich auch Cramers Haltung ändern.

Apple steht 2025 unter so kritischer Beobachtung wie seit Jahren nicht mehr. Eine schwächere iPhone-Nachfrage, politische Gegenwinde und das Fehlen einer klaren KI-Strategie bringen den iKonzern zunehmend unter Zugzwang. Analysten fordern mehr Mut zu strategischen Zukäufen – und mehr Vision. Gegen Ende seiner inzwischen 14-jährigen Amtszeit als CEO steht Tim Cook mehr denn je unter Druck. Gelingt es ihm nicht, Apple bald zu alter Stärke zurückzuführen, könnte eine Nachfolgediskussion geführt werden. 

Apple (WKN: 865985)

Hinweis auf Interessenkonflikte Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.

Hinweis auf Interessenkonflikte Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple