Der Chip-Gigant Broadcom profitiert massiv vom KI-Boom - insbesondere durch Aufträge großer Tech-Konzerne wie Google und Meta Platforms. Nun stellt sich die Frage: Gibt es da noch Kurs-Spielraum? Oder ist die Aktie bereits heiß gelaufen?

Broadcom hat sich in den letzten Jahren von einem klassischen Halbleiter- und Infrastruktur-Anbieter zu einem zentralen Baustein der globalen KI-Supply-Chain entwickelt. So basieren die TPU-Chips von Alphabet maßgeblich auf Broadcom-Komponenten. Dank massiver Nachfrage nach kundenspezifischen KI-Chips und Netzwerkhardware für Rechenzentren wachsen Umsätze und Gewinn rasant. Aber die Bewertung ist bereits hoch. Wir prüfen, ob ein Einstieg noch Sinn macht, denn mittlerweile steuert auch Broadcom auf eine Marktkapitalisierung von zwei Billionen Dollar zu.

KI-Chips: Google & Co. setzen auf Broadcom

Laut einer aktuellen Analyse von Mizuho steht Broadcom bei kundenspezifischem Silizium für KI-Infrastruktur ganz oben — als „Top Pick“. Von dem in dieser Woche bekannt gewordenen Deal von Google und Meta für gemeinsame Installationen der TPU-Prozessoren könnte Broadcom ab 2027 erheblich profitieren.

Schon das dritte Quartal 2025 untermauerte diese Einschätzung: Broadcom meldete einen Gewinn je Aktie (EPS) von 1,69 US-Dollar bei einem Umsatz von 15,95 Milliarden US-Dollar. Das lag zwar "nur" jeweils rund ein Prozent über den Erwartungen; aber immerhin hat Broadcom damit zum vierten Mal in Folge die Analystenschätzungen übertroffen.

Fundamentaldaten & Bewertung – Wachstum trifft auf Hochpreis

Die fundamentale Ausgangslage ist stark: Ein historisch hoher Free Cash Flow, starke Margen und ein prognostizierter weiterer Cashflow-Aufbau, der für Stabilität sorgen könnte. Jedoch ist die Nettogewinnmarge nun schon seit drei Quartalen rückläufig (von 36 auf mittlerweile nur noch 26 Prozent).

Dennoch: Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Broadcom-Aktie (ISIN: US11135F1012) liegt bei rund 98 — deutlich über dem Branchendurchschnitt und auch ein Vielfaches über dem, was für gewöhnlich als vernünftig gilt. Das macht eine Entscheidung komplex: Einerseits spricht das starke operative Geschäft — mit hoher Nachfrage durch Hyperscaler — für weiteres Potenzial. Andererseits hat die Börse im Kurs schon viel vorweggenommen, was bei Gegenwind (z. B. durch Konjunkturflauten, Konkurrenzdruck, Einbruch des KI-Enthusiasmus) schnell reißen könnte. Mithin sind die Risiken für Aktionäre ebenfalls hoch.

Einstiegszeitpunkt & Risiko – für wen jetzt der Einstieg Sinn macht

Institutionelle Investoren zeigen laut Analysten zunehmendes Interesse — zum Beispiel wandert Broadcom jüngst bei vielen US-Fondsmanagern in die Portfolios, wie die jüngsten 13F-Berichte zeigen. Sollte Broadcom bei den für den 11. Dezember 2025 erwarteten Quartalszahlen erneut liefern, könnten noch weitere Kursaufschläge folgen. Allerdings müsste Broadcom hierfür die Prognosen mit starkem KI-Umsatz wohl deutlich übertreffen.

Die Veröffentlichung von Geschäftszahlen führt regelmäßig zu starken, nicht vorgängig antizipierbaren Bewegungen bei Aktienkursen. Anleger, lieber etwas weniger "Casino" und dafür mehr Vorhersehbarkeit bevorzugen, warten daher besser einen Einstieg kurz vor Bekanntgabe der neuesten Quartalszahlen und warten diese noch ab.

So sehen derzeit die Analystenschätzunge zur Broadcom-Aktie aus:

Die Konsenseinstufung von 43 Analysten für die Broadcom-Aktie lautet in den letzten drei Monaten "starker Kauf". Das Konsenskursziel auf Sicht von zwölf Monaten beträgt jedoch nur 411 US-Dollar. Damit besteht seitens der Analysten derzeit kaum nennenswertes Kurspotenzial.

BÖRSE ONLINE hat sich zuletzt in der Heftausgabe 41/2025 zur Broadcom-Aktie geäußert und zum "Kaufen" geraten. Leser, die damals erst einstiegen, konnten seitdem 18 Prozent Gewinn mitnehmen. Allerdings ist auch unser Kursziel von 350 Euro (umgerechnet knapp 405 Dollar) bald erreicht.


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Fazit:

Die Broadcom-Aktie ist derzeit - insbesondere vor den anstehenden Quartalszahlen - eher etwas für risikobereite Anleger mit starkem Glauben an den KI-Megatrend.

Anleger, die nicht auf Einzelaktien setzen wollen, werden vermutlich mit dem «Künstliche Intelligenz Index» glücklicher.

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