Das Institut profitierte im Geschäft mit den Verbrauchern sowohl von steigenden Einlagen als auch von einer höheren Kreditvergabe. Die Befürchtungen, dass Verbraucher sich angesichts der unsicheren Konjunkturaussichten mit der Aufnahme von Darlehen zurückhalten würden, erfüllten sich nicht. Während sich der Leitzins in der Euro-Zone seit Jahren auf dem Rekordtief von null Prozent befindet und Banken für Einlagen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) Strafzinsen zahlen müssen, liegt der Leitzins in den USA aktuell in einer Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent.
Im Investmentbanking litt Citigroup dagegen weiter unter einem schwachen Aktien- und Anleihenhandel. Im Aktienhandel gingen die Erträge um neun Prozent zurück, im Anleihengeschäft sanken sie bereinigt um einen Sondereffekt um vier Prozent. Analysten erwarten auch bei anderen Geldhäusern eine ähnliche Entwicklung, da sich viele Anleger angesichts der Handelskonflikte und der Sorgen vor einer Konjunktureintrübung zurückhalten. Genaueres werden Investoren im Laufe der Woche erfahren, wenn auch die anderen großen Geldhäuser ihre Bücher öffnen. Am Dienstag legen JP Morgan, Goldman Sachs und Wells Fargo ihre Zahlen vor, am Mittwoch folgt die Bank of America und am Donnerstag Morgan Stanley.
Citigroup-Chef Michael Corbat versprach, weiteres Geld an die Aktionäre auszuschütten und die Rendite weiter zu erhöhen. Im zweiten Quartal erwirtschaftete die nach JP Morgan und der Bank of America drittgrößte Bank der USA eine Eigenkapital-Rendite (ROTE) von 11,9 Prozent. Zum Vergleich: Die Deutsche Bank will am Ende ihres kürzlich angekündigten Radikalumbaus eine Rendite von acht Prozent erwirtschaften.. Doch erst 2022 soll es soweit sein. In diesem Jahr erwartet Deutschlands größtes Geldhaus einmal mehr einen Verlust.
rtr