Die Idee, in Megatrends zu investieren, klingt lukrativ. Dabei handelt es sich laut Definition um transformative Kräfte mit der Fähigkeit, die globale soziale, wirtschaftliche und politische Landschaft langfristig zu verändern. Das liest sich zwar sperrig, verspricht aber Wachstum, und das wiederum ist theoretisch eine gute Ausgangskonstellation für Aktienkursgewinne.

Das sehen wohl viele Anleger ebenso. Von Anfang 2020 bis März 2021 flossen über 70 Milliarden US-Dollar in thematische Exchange Traded Funds (ETF), damit wurden alle anderen Kategorien um Längen abgehängt. Das in diese ETFs investierte Kapital übersteigt bereits die Gelder in jedem anderen branchendefinierten Sektor um mehr als das Doppelte.

Das große Interesse rührt auch daher, dass sich mit den richtigen Megatrends in den vergangenen Jahren viel Geld verdienen ließ. Wie viel genau, hat jüngst die US-Investmentbank Jefferies berechnet. Diese hat intern fünf Megatrends ausgemacht. Das sind: demografischer Wandel, Klimawandel, geopolitische Spannungen, technologische Transformation und Urbanisierung. Aufgeteilt sind diese fünf Haupttrends weiterhin in 14 Bereiche sowie neun Unterthemen.

Wie die Berechnungen aufzeigen, erzielten in den vergangenen sechs Jahren Themen mit Verbundenheit zur technologischen Transformation die beste Wertentwicklung. Die vier ersten Plätze belegen demnach künstliche Intelligenz, Online-Unterhaltung, Cloud-Lösungen und Fintech. Die Mitglieder im Gewinnerportfolio aus dem Bereich künstliche Intelligenz kamen im Schnitt auf ein Plus von rund 700 Prozent. Selbst der viertplatzierte Index, Fintech, brachte es auf einen Zuwachs von gut 500 Prozent. Vergleichsweise schlecht schnitten auf Sicht von sechs Jahren dagegen die Themen Konsumenten mit niedrigem Einkommen, Alterung, Wasserknappheit und Kreislaufwirtschaft ab.

Berechnungen hat Jefferies zudem für die vergangenen zwölf Monate vorgenommen. Den Ergebnissen zufolge schnitten da unter anderem Themen mit Bezug zum Klimawandel gut ab. Die beste Performance konnten die Themen Genomik, Zukunft der Mobilität, Energiewende und Automatisierung erzielen.

Dagegen entwickelten sich vor allem Technologiethemen unterdurchschnittlich, die zuvor besonders von der Pandemie profitiert hatten. Die schlechteste Performance fuhren digitales Gesundheitswesen, Bildungstechnologie, Alterung und Cybersecurity ein. Allerdings verbuchte sowohl im Sechs- als auch im Einjahreszeitraum keiner der Jefferies-Megatrend-Indizes Verluste.

Keine Selbstläufer

Doch ganz so einfach, wie es scheint, sind erfolgreiche Wetten auf Megatrends dennoch nicht. Zumindest spricht dafür auch eine ziemlich hohe Misserfolgsrate bei thematischen Fonds. Denn zumeist schlagen sie die globalen Aktienmärkte - gemessen am Morningstar Global Markets Index - über längere Zeiträume nicht. Wie der US-Finanzdienstleister Morningstar berechnet hat, beträgt die Erfolgsquote auf Sicht von fünf Jahren lediglich 43 Prozent. Betrachtet man die vergangenen 15 Jahre, erzielten sogar nur 22 Prozent der thematischen Fonds eine bessere Performance als globale Aktien. Das liegt auch daran, dass insgesamt viele Fonds wieder geschlossen werden. Denn es ist erfahrungsgemäß selbst für Anlageprofis nicht einfach, Mr. Market dauerhaft zu schlagen. Zum anderen sieht man, speziell mit Blick auf Megatrends, dass deren Beliebtheit an den Börsen - zeitlich gesehen - großen Schwankungen unterliegt. Ein gutes Beispiel ist etwa die Phase seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie. Hier kam es in dieser relativ kurzen Zeit zu etlichen Favoritenwechseln.

Das heißt, gerade auch bei Megatrend-Investments sollten Anleger Ausdauer mitbringen. Echte Megatrends haben laut Jefferies jedenfalls die Kraft, die Art, wie wir leben, wie wir arbeiten und wie die Dinge funktionieren, über die nächsten 10, 20, 30 oder sogar 50 Jahre hinweg entscheidend zu verändern. In dieser Zeit gibt es bei den einzelnen Megatrends speziell auch an den Börsen Höhen und Tiefen. Hat man aber Megatrends als solche richtig identifiziert, sollte sich das Festhalten an entsprechenden Positionen langfristig auszahlen. Nicht umsonst, wenngleich in einem etwas anderen Kontext, lehrte uns zu Lebzeiten die Anlagelegende Benjamin Graham, dass "Geduld die oberste Tugend für Investoren" ist.

Trends mit Momentum

Abgesehen davon kommt es wie immer auch bei dieser Strategie auf die richtige Auswahl von Einzelaktien an. Wir fokussieren uns bei der Suche nach passenden Kaufkandidaten auf die genannten acht Themen, die in den vergangenen zwölf beziehungsweise 60 Monaten am besten abgeschnitten haben. Das heißt, wir betätigen uns als Trendfolger und setzen bevorzugt auf Themen mit Momentum, die bereits Performance-Leistungsfähigkeit bewiesen haben. Das Ergebnis sind acht auf den nächsten Seiten vorgestellte Megatrend-Aktien, die das Zeug dazu haben sollten, Anlegern langfristig Megagewinne zu bescheren.

Adobe-Aktie: Kreativität in der Cloud zahlt sich aus


Plus 239 777 Prozent! So lautet die sagenhafte Kursbilanz von Adobe seit 1986. Und das Gute dabei: Frische Kursrekorde signalisieren, dass der charttechnische Dauerläufer noch längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht hat. Was die Aktie so beliebt macht, ist die Stellung als führender Cloud-Anbieter unter Content- Erstellern und -Vermarktern. Das Unternehmen ist der größte Anbieter von Anwendungen für die Produktion visueller Inhalte. Besonders bekannt sind die Programme Photoshop, das die Nummer 1 für die Bearbeitung von Fotos ist, Illustrator für Zeichnungen und Vektorgrafiken, In- Design, die Nummer 1 beim Seitenlayout, und Premiere Pro, die Nummer 1 bei der Bearbeitung von Videos. Geht es um Megatrends wie die Digitalisierung von Geschäftsprozessen, die Verlagerung von Daten in die Cloud, digitales Werbewachstum, Big Data oder Arbeiten von zu Hause, ist Adobe jeweils mit am Ball.

Der deutsche Konsumgüterkonzern Henkel ging etwa gerade eine strategische Partnerschaft mit Adobe ein. Damit will das DAX-Mitglied Wettbewerbsvorteile durch Digitalisierung über alle Geschäftsaktivitäten erreichen. Das größte Manko ist die hohe Bewertung. Diese zeigt sich etwa an einem Börsenwert von gut 298 Milliarden Dollar, dem ein Vorjahresumsatz von 12,9 Milliarden Dollar gegenübersteht. Die Anleger greifen trotzdem tief in die Tasche, weil Adobe über eine quasimonopolistische Positionierung im aussichtsreichen Multimedia- und Kreativbereich verfügt. Zudem sind die Wachstumsperspektiven auf Jahre hinaus gut. Für Planungssicherheit sorgt, dass über 90 Prozent der Umsätze wiederkehrender Natur sind. Wir erhöhen das Kursziel und ziehen den Stoppkurs nach.

Empfehlung: Kaufen

Aptiv-Aktie: Hier stimmt die Fahrtrichtung


Elektrofahrzeuge, autonomes Fahren oder neue Mitfahrgelegenheiten: Die Mobilität befindet sich in einem starken Wandel. Ein Unterpunkt sind Fahrerassistenzsysteme. Diese unterstützen in bestimmten Situationen beim Fahren mithilfe elektronischer Zusatzeinrichtungen - etwa beim Bremsen oder beim Spurwechsel. Als Hersteller von Sensoren und Komponenten führt Jefferies die Aktien von Aptiv (ehemals Delphi Automotive) im hauseigenen Future of Mobility Index. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Irland ist ein weltweit führender Systemintegrator mit Expertise in elektrischer Architektur und aktiver Sicherheitssoftware und -hardware. Zu den wachstumsstarken Aptiv-Technologien gehören fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme, autonomes Fahren, Konnektivität, Datendienste und elektrische Hochspannungsverteilersys- teme für Hybrid- und Batterie-Elektrofahrzeuge.

Insgesamt ist der Automobilzulieferer gut positioniert, um von den am schnellsten wachsenden Trends in der Branche wie der Elektrifizierung von Fahrzeugen, aktiven Sicherheitsfunktionen, Konnektivität und autonomem Fahren zu profitieren. Der Analystenkonsens sieht den Gewinn je Aktie von 2020 bis 2024 von 1,94 Dollar auf 6,50 Dollar steigen. Es ist hier somit reichlich Gewinndynamik zu erwarten. Die Gesellschaft selbst strebt in den kommenden Jahren ein Wachstum von sechs bis acht Prozentpunkten über dem Branchen- durchschnitt an. Zu den Wettbewerbsvorteilen zählen die vorhandenen immateriellen Vermögenswerte und die bestehen- den Umstellungskosten auf Kundenseite (zu denen übrigens 23 der 25 größten Automobilerstausrüster der Welt gehören) sowie gewisse Kostenvorteile.

Empfehlung: Kaufen

Facebook-Aktie: Ein echter Megatrendsetter


Der Aktienkurs von Facebook ist seit September 2012 in der Spitze um mehr als 1900 Prozent gestiegen. Auch in diesem Jahr ist der Titel auf Rekordjagd, obwohl es im Geschäftsumfeld einigen Gegenwind gibt. Raiffeisen Research verweist dazu auf eine steigende Flut von behördlichen Untersuchungen und Kritik an der Facebook-Politik in Bezug auf Datenschutz, freie Meinungsäußerung und anstößige Inhalte. Hinzu kommen plattform- spezifische Änderungen und Einschränkungen sowie restriktivere Datenschutzbestimmungen. Dank des anhaltenden Digitalisierungsschubs konnte all das die positive Ergebnisentwicklung aber nicht aushebeln.

Facebook dominiert den Markt als weltgrößtes soziales Netzwerk und besitzt dazu noch die beliebte Video- und Foto-Sharing-App Instagram sowie den Messenger-Dienst Whatsapp. Damit lässt sich jeweils am Megatrend der steigenden Online-Werbeausgaben mitverdienen. In Sachen künftige Megatrends setzt Vorstandschef Mark Zuckerberg auf virtuelle und erweiterte Realitäten. Nach Ansicht des Facebook-Gründers handelt es sich dabei um die nächste Computerplattform, weshalb er einiges an Kapital in diese Bereiche stecken will. Die Pläne sehen laut Raiffeisen Research zudem vor, Facebook in Richtung E-Commerce-Plattform auszubauen. Jefferies sieht die Gesellschaft als Profiteur des Megatrends künstliche Intelligenz. Diese nutzt Facebook, um neue Produkte zu entwickeln sowie die bestehenden Angebote zu verbessern. Insgesamt hat Facebook einige Megatrend-Trümpfe in der Hand. Der charttechnische Aufwärtstrend dürfte sich fortsetzen.

Empfehlung: Kaufen

Illumia Aktie: Eine Aktie mit sehr guten Genen


Das interessante und spannende Geschäftsfeld ist es, was Anleger in diesen Titel lockt. Illumina stellt Geräte für die Gensequenzierung her, aber auch Verbrauchsmaterialien für die genetische Analyse. Als ein Zweig der Molekularbiologie erforscht die Genomik die Struktur, Aufgaben, Entwicklung und die Kartierung von Genomen - den kompletten DNA-Satz eines Organismus. Das spielt laut Julius Bär eine zunehmend wichtige Rolle in der Entstehung der personalisierten Medizin. Diese erweitert die Möglichkeiten für eine individueller abgestimmte und damit effektivere medikamentöse Behandlung von Patienten. Bei der Suche nach Covid-19-Impfstoffen hilft die Technik ebenfalls mit - das Thema birgt somit viel Fantasie. Wie viel, zeigt eine Prognose des Marktforschers Grand View Research. Demnach wächst der globale Genomikmarkt bis 2028 mit einer Jahresrate von im Schnitt gut 15 Prozent. Als weltweit führendes Unternehmen für Genomsequenzierung mit einem Marktanteil von mehr als 80 Prozent ist Illumina sogar eine noch höhere Wachstumsrate zuzutrauen. Dank der guten Qualität der angebotenen Produkte, die als branchenführend in Bezug auf Genauigkeit, Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit gelten, ist die Ausgangslage jedenfalls bestens. Zumal die installierten Systeme den Verkauf von Verbrauchsmaterialien vorantreiben. Die Erlöse daraus helfen bei der Finanzierung von Forschung & Entwicklung zur Sicherung des Innovationsvorsprungs. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Illumina für 2021 beträgt rund 75. Das ist zwar sportlich, optisch hoch bewertet war der Titel aber in den Vorjahren eigentlich immer. Aufgrund der Wichtigkeit des Geschäftsfelds ist die Aktie ein klarer Kaufkandidat.

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Nextera Energy-Aktie Saubere Performance mit sauberer Energie


Der Klimawandel erzwingt praktisch weltweit eine Energiewende. Der Übergang von fossilen Energieträgern zu erneuerbaren Energien ist sicherlich einer der am meisten diskutierten Megatrends überhaupt. Eine starke Stellung in dem Bereich hat sich Nextera Energy erarbeitet. Das Unternehmen sieht sich als weltgrößter Produzent von Energie aus Wind und Sonne sowie als Weltmarktführer bei Batteriespeichern. Insgesamt verfügt die US-Firma konzernweit über rund 58 Gigawatt (GW) an Erzeugungskapazitäten, wobei auf den Erneuerbare-Energien-Be- reich Nextera Energy Resources etwa 23,9 GW entfallen. Die Planungen sehen vor, hier zwischen 2021 und 2024 etwa 23 bis 30 GW zusätzlich in Betrieb zu nehmen. Wissenswert ist, dass der in Florida tätige größte regulierte Versorger von Nextera, Florida Power & Light, neben einem konstruktiven Regulierungsumfeld von einer starken Wirtschaft und dem Bevölkerungswachstum in Florida profitiert. Dieses Segment bringt viel Stabilität ins Geschäft. Wie solide Nextera Energy insgesamt operiert, zeigt sich an der Vergangenheitsbilanz. Das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg von 2005 bis 2020 im Schnitt um 8,7 Prozent. Mit der Dividende je Aktie ging es um jährlich durchschnittlich 9,6 Prozent nach oben. Wettbewerbliche Pluspunkte wie Größenvorteile sprechen dafür, dass es mit dem Ergebnis und den Ausschüttungen weiter stetig aufwärts gehen dürfte. Vergleichsweise stetig von 2,21 Dollar auf 86,57 Dollar zog von 1983 bis 2021 auch der Aktienkurs an. Kursgewinne in diesem Ausmaß sind zwar nicht unbedingt wieder zu erwarten. Der Titel sollte aber in der Lage sein, den intakten langfristigen Aufwärtstrend fortzuschreiben.

Empfehlung: Kaufen

Nvidia-Aktie: Produkte bedienen mehrere Megatrends


Wir haben Nvidia zwar dem Megatrend Online-Entertainment zugeordnet, der Titel ist aber auch bei anderen Supertrends ein Favorit. Bei Jefferies taucht der Wert zusätzlich bei künstlicher Intelligenz, Cloud Solutions und Zukunft der Mobilität auf. Der Konzern bedient Megatrends äußerst vielseitig. Nvidia ist ein führender Entwickler von Grafikprozessoren und -karten, die vor allem in Videospielen Einsatz finden. Ferner umfasst das Portfolio Prozessoren für professionelle Visualisierung, medizinische Anwendungen, künstliche Intelligenz, Rechenzentren, den Automobilbereich (Infotainment, Cockpit-Systeme, autonomes Fahren) und künftig für Server. Die Angebotspalette führt nach Auffassung der DZ Bank zu einer Begünstigung durch mehrere Trends: So nimmt erstens die Nachfrage nach hochwertigen Grafikkarten für Onlinespiele stetig zu, wozu die steigende Begeisterung für E-Sport beiträgt. Zweitens profitiere Nvidia davon, dass Betreiber großer Rechenzentren vermehrt auf Nvidia-Produkte setzen, die Anwendungen auf Basis von künstlicher Intelligenz und die Analyse großer Datenmengen unterstützen. Zudem würden die Prozessoren für die Berechnung komplexer Modelle in Unternehmen und Forschungseinrichtungen eingesetzt. Drittens sehen die Analysten in der Gesellschaft einen Gewinner der Veränderung des Automobilmarkts. Hier entwickelt man Angebote für das autonome Fahren. So ist neuerdings der chinesische Mobilitätsdienstleister Didi Chuxing Kunde der Lösung "Nvidia Drive", die etwa zur Entwicklung von Robotaxis dient. Das klingt nach geballter Megatrend-Macht und verhilft so zu viel Fantasie.

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Paypal-Aktie: Bargeldloser Zahlungs-Champion


Bargeld verliert beim Einkaufen an Bedeutung. Das spielt Fintechfirmen in die Karten, die vom bargeldlosen Bezahlen leben. Zu den Begünstigten zählt mit Paypal eine Technologieplattform, die weltweit digitale und mobile Zahlungen für Verbraucher und Händler erlaubt. Paypal will es Kunden und Händlern ermöglichen, ihr Geld überall auf der Welt, jederzeit, auf jeder Plattform und über jedes Gerät zu verwalten und zu bewegen. Als der Onlinehandel noch jung war, hatte Paypal bereits ein Netzwerk von Händlern und Verbrauchern aufgebaut und konnte so eine Wettbewerbsposition erobern, die der US-Finanzdienstleister Morningstar beneidenswert nennt. In den Vorjahren trieben die anhaltende Verlagerung hin zum elektronischen Zahlungsverkehr und der Aufstieg des E-Commerce das Wachstum an. Diese Trends dürften anhalten. Paypal ist zudem dabei, neue Anwendungsgebiete zu erschließen. Das Management glaubt an den Erfolg der eigenen Anstrengungen. Zumindest signalisiert das ein angestrebtes jährliches Umsatzwachstum von 20 Prozent in den nächsten fünf Jahren. Diese Vorgabe relativiert im Falle einer Zielerreichung die optisch hohe Bewertung. Der Wettbewerb ist zwar hart, aber das ist wenig verwunderlich. Schließlich ist der über fünf Billionen Dollar große Markt sehr lukrativ. Wir setzen mit einem Kaufvotum darauf, dass sich Paypal als führender Anbieter behaupten kann. Hat das Management die passenden Ideen, sollte es hier noch viel Potenzial geben. Das sieht auch der Markt so, denn der Kurs steigt seit dem Börsengang vor sechs Jahren und erklomm jüngst neue Hochs. Wir erhöhen das Kursziel und ziehen den Stopp nach.

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Zebra Technologies-Aktie: Automatische Kursgewinne


Eine zunehmende Automatisierung vieler Abläufe ist im Alltagsleben nicht zu übersehen. Die Ära der Roboter ist angebrochen. Ein Teilsegment dieses Megatrends ist der Markt für automatische Identifikation und Datenerfassung (AIDC). Dieser besteht aus Mobile Computing, Datener- fassung, Radiofrequenz-Identifikationsgeräten, Barcode-Druck und anderen Automatisierungsprodukten und -dienstleistungen. Hier ist Zebra Technologies ein führender Anbieter von Technologien zur automatischen Identifikation und Datenerfassung für Unternehmen. Zu den Lösungen gehören Barcode-Drucker und -Scanner, mobile Computer und Software zur Workflow-Optimierung. Das US-Un-ternehmen ist davon überzeugt, dass es die Entwicklung des AIDC-Markts hin zu Enterprise-Asset-Intelligence-Lösungen anführt. Das heißt, die Fähigkeit, automatisch Informationen von Assets zu erfassen, einschließlich Paketen, die sich durch eine Lieferkette bewegen, Anlagen in einer Fabrik, Arbeitern im Lager und Kunden im Geschäft. Laut Daten des Markt-forschers Marketsandmarkets wächst der gesamte AIDC-Markt von 40,1 Milliarden im Jahr 2020 auf 80,3 Milliarden Dollar im Jahr 2025. Das entspricht einer jährlichen Durchschnittsrate von 14,9 Prozent. Dem Analystenkonsens zufolge kann Zebra dieses Szenario nutzen, um von 2020 bis 2023 den Gewinn je Aktie von 12,80 Dollar auf 20,10 Dollar zu steigern. Die guten Wachstumsaussichten relativieren die optisch hohe Bewertung und sprechen dafür, dass es mit dem seit 1991 steigenden Kurs weiter aufwärts geht. Wir hatten den Titel bereits in der Ausgabe 29/2020 zum Kauf empfohlen. Seitdem hat sich die Notiz in Euro fast verdoppelt. So darf es weitergehen.

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