Insofern deutet sich für das wichtigste deutsche Börsenbarometer eine negative Wochenbilanz von 1,2 Prozent an. Der MDax , der die Aktien mittelgroßer deutscher Unternehmen repräsentiert, gewann bis zum Freitagnachmittag hingegen 1,42 Prozent auf 24 996,22 Punkte. Für den TecDax ging es um 1,21 Prozent auf 2222,35 Zähler aufwärts. Auch die europäischen Börsen tendierten klar im Plus: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,41 Prozent auf 3576,88 Punkte vor.

"Die Krise im Weißen Haus wird weiterhin für dunkle Wolken über den Aktienmärkten sorgen", glaubt Marktanalyst Milan Cutkovic von AxiTrader. Viele Aktienfonds säßen auf großen Barbeständen. Da die Bewertungen der Aktien weltweit aber hoch seien, warteten die Fondsmanager auf Rücksetzer, um einzusteigen. Dies könnte eine größere Korrektur bremsen. Vor allem europäische Aktien würden zunehmend attraktiver, denn sie seien nicht so teuer wie US-Papiere. Zudem erhole sich die Konjunktur in Europa wieder schneller und die EZB halte an ihrer lockeren Geldpolitik fest. Anleger müssten kurzfristig aber mit stärkeren Marktschwankungen rechnen, warnte Cutkovic.

SPEKULATIONEN ÜBER INNOGY-ZUKUNFT LIEFERN RWE TREIBSTOFF



Wieder hochgekochte Spekulationen über einen möglichen Teilverkauf der RWE-Ökostrom-Tochter Innogy trieben die Aktien beider Energiekonzerne an. Die Papiere von RWE schnellten an der Dax-Spitze bis auf 17,055 Euro nach oben. Mehr hatten sie zuletzt im August 2015 gekostet. Zuletzt notierten sie 5,6 Prozent im Plus bei 17,00 Euro. Innogy-Aktien rückten als einer der MDax-Favoriten um 4,5 Prozent auf 35,01 Euro vor und näherten sie sich damit wieder der Marke von 36 Euro. Zu diesem Preis hatte RWE die Papiere im vergangenen Herbst platziert.

Die Aktionäre der Deutschen Telekom setzen offenbar weiterhin auf eine Branchenkonsolidierung in den USA. An der Wall Street legten die Papiere von T-Mobile US am Donnerstag um fast 3 Prozent zu. Die Tochter der Bonner macht sich für die erwartete Fusionswelle auf dem US-Mobilfunkmarkt bereit. Logischer Partner sei der Mobilfunkrivale Sprint, sagte Finanzchef Braxton Carter. Die Aktien der Deutschen Telekom stiegen zuletzt um 1,3 Prozent auf 17,60 Euro. Erst vor wenigen Tagen hatten sie bei 17,67 Euro den höchsten Stand seit dem Jahr 2002 erreicht.

RALLY BEI K+S - WIRECARD-REKORDHOCH



Beflügelt von Spekulationen um den Einstieg eines Ankeraktionärs bei K+S stiegen die Aktien des Düngemittelkonzerns auf den höchsten Stand seit Ende Januar. Allein in den vergangenen vier Wochen schnellten die Anteilsscheine um rund 14 Prozent nach oben. Am Freitag ging es in der Spitze um mehr als 5 Prozent bis auf 24,05 Euro aufwärts. Zuletzt wurden die Papiere noch mit einem Plus von 4,15 Prozent bei 23,815 Euro gehandelt.

Angetrieben von einer Goldman-Sachs-Studie ist der Wirecard-Börsenwert erstmals über die Marke von 7 Milliarden Euro gestiegen. Die Aktien des Bezahldienstleisters erholten sich von den leichten Rückschlägen der vergangenen beiden Handelstagen und stiegen auf ein Rekordhoch bei 57,65 Euro. Zuletzt verteuerten sie sich um 3,6 Prozent auf 57,46 Euro. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hob zuvor das Kursziel für die Aktie von 65 auf 67 Euro und beließ sie auf der "Conviction Buy List".

MORPHOSYS GEFRAGT - POSITIVE KLINISCHE STUDIE



Die Aktien von Morphosys stiegen nach positiven Studienergebnissen des Antikörperspezialisten um 3,9 Prozent und bauten damit ihren 1,2-prozentigen Vortagesgewinn kräftig aus. Morphosys hatte den "erfolgreichen vorzeitigen Abschluss des ersten Teils einer klinischen Phase 1-Studie" zum Wirkstoff MOR107 bekanntgegeben. Demnach seien in allen verabreichten Dosierungen nur milde und vorübergehende unerwünschte Nebenwirkungen festgestellt worden. Interessanter als der Nebenwirkungsaspekt sei die noch ungeklärte Frage der Wirksamkeit, gab ein Händler zu bedenken.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,14 Prozent am Vortag auf 0,17 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,10 Prozent auf 141,57 Punkte. Der Bund Future verlor 0,07 Prozent auf 161,38 Punkte. Der Euro kletterte deutlich auf zuletzt 1,1177 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1129 Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8986 Euro gekostet.

dpa-AFX