US-Präsident Donald Trump und sein chinesischer Kollegen Xi Jinping wollen Ende der Woche über den Handelskonflikt ihrer beiden Länder beraten. "Das G20-Treffen entwickelt sich zu einem Pokerspiel mit hohem Einsatz", sagte Stephen Innes, Manager beim Vermögensverwalter Vanguard. "Wenn Trump und Xi scheitern und eine Eskalation von Strafzöllen auslösen, steigt die Gefahr einer weltweiten Rezession exponentiell."

ROHÖL UND GOLD IM AUFWIND - TÜRKISCHE BÖRSE IM LEGT ZU


Am Rohölmarkt schürte der Schlagabtausch zwischen den USA und Iran die Furcht vor Lieferausfällen. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um bis zu 0,9 Prozent auf 65,79 Dollar je Barrel (159 Liter). Es sehe zwar nicht danach aus, dass die Regierung einen militärischen Konflikt wolle, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. "Das Risiko sind - wie üblich - Fehleinschätzungen."

Vor diesem Hintergrund blieb die "Antikrisen-Währung" Gold mit einem Preis von 1408,88 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) auf Tuchfühlung mit ihrem Sechs-Jahres-Hoch vom Freitag. Das Edelmetall, das Investoren auch zu Absicherung gegen eine anziehende Inflation dient, profitiere zusätzlich von der Aussicht auf Zinssenkungen durch die großen Notenbanken, sagte Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank.

Der Sieg der Opposition bei der wiederholten Istanbuler Bürgermeister-Wahl gab den dortigen Börsen Auftrieb. Der Aktienmarkt gewann 1,2 Prozent, auch die türkische Währung war gefragt. Im Gegenzug verbilligten sich Dollar und Euro zeitweise um jeweils gut zwei Prozent auf 5,6965 beziehungsweise 6,4735 Lira. Als Grund für die Erholung der türkischen Börse werde meist die Erleichterung genannt, dass die demokratischen Prozesse in dem Land noch funktionierten, schrieben die Analysten der BayernLB. "Allerdings darf nicht vergessen werden, dass die Wahl ja nur aufgrund der Einflussnahme auf die eigentlich unabhängige Hohe Wahlkommission wiederholt wurde."

DAIMLER-GEWINNWARNUNG BELASTET AUTOBRANCHE


Die dritte Prognosesenkung binnen eines Jahres rückte am Aktienmarkt Daimler ins Rampenlicht. Die Gewinnwarnung an sich komme nicht überraschend, ihr Umfang dagegen schon, schrieb Analyst Philippe Houchois von der Investmentbank Jefferies. Die Aktien des Autobauers fielen um 4,2 Prozent auf 47,53 Euro. In ihrem Sog verloren die Rivalen BMW und Volkswagen jeweils etwa ein halbes Prozent. Der europäische Branchenindex büßte 1,1 Prozent ein.

In Paris gewannen Carrefour 1,6 Prozent. Europas größter Einzelhändler verkauft den Großteil seines China-Geschäfts an den Rivalen Suning.com. Dessen Papiere gewannen 3,3 Prozent. Die Analysten des Vermögensverwalters Alliance Bernstein lobten den Verkauf, da sich Carrefour nun auf das französische Kern-Geschäft konzentrieren könne.

rtr