An den US-Börsen zeichneten sich ebenfalls Kursgewinne ab. Auch der US-Dollar war gefragt, im Gegenzug fiel der Euro um 0,3 Prozent auf 1,1070 Dollar.

Im November wurden 266.000 Stellen außerhalb der US-Landwirtschaft geschaffen. Experten hatten lediglich mit 180.000 gerechnet, nach einem Plus von 128.000 im Vormonat. "Das ist ein ganz starkes Lebenszeichen von der US-Wirtschaft", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. "Während die ganze Welt auf den Abschwung schaut, läuft der US-Jobmotor weiter auf Hochtouren." Die separat ermittelte Arbeitslosenquote fiel um einen Tick auf 3,5 Prozent, was praktisch Vollbeschäftigung bedeutet. Die US-Notenbank, die diesem Ziel verpflichtet ist, entscheidet am Mittwoch wieder über den Leitzins.

Am Nikolaustag hofften Anleger zudem auf ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk von US-Präsident Donald Trump. Dank seiner zuletzt versöhnlicheren Töne setzten sie auf eine Entspannung im Zollstreit mit China, sagten Börsianer. Trump sagte, die Verhandlungen mit China liefen gut. Entscheidend für Investoren bleibt, ob sich die beiden weltgrößten Volkswirtschaften einigen, bevor die geplante Verschärfung der US-Strafzölle auf chinesische Waren am 15. Dezember in Kraft treten sollen.

ROHÖL-ANLEGER VON VERSCHÄRFTER FÖRDERBREMSE UNBEEINDRUCKT


Am Rohölmarkt bröckelte der Preis für die Sorte Brent aus der Nordsee trotz einer verschärften Förderbremse der Opec-Staaten auf 62,99 Dollar je Barrel (159 Liter) ab. "Die Kürzung um 500.000 Barrel pro Tag hört sich zwar gut an, schreibt aber nur die aktuellen realen Fördermengen fest", sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Vor allem Saudi-Arabien habe zuletzt deutlich weniger Öl gefördert als erlaubt, um den Börsengang des staatlichen Ölkonzerns Aramco zu stützen. Eine Verlängerung der bisherigen Vereinbarung über März 2020 hinaus gebe es dagegen wohl nicht.

Aramco wird nach Angaben des Marktplatzbetreibers Tadawul am Mittwoch an der Börse Riad debütieren. Mit einem Emissionsvolumen von 25,6 Milliarden Dollar wäre dies der größte Börsengang aller Zeiten.

CARL ZEISS ENTTÄUSCHT MIT AUSBLICK


Am deutschen Aktienmarkt rückte Carl Zeiss Meditec ins Rampenlicht, die Anteilsscheine rutschten um mehr als sechs Prozent ab. Die Medizintechnik-Firma peilt für das Geschäftsjahr 20109/2020 eine operative Marge von 17 bis 19 Prozent an. Die Markterwartung liege bislang bei 19 Prozent, sagte ein Börsianer. Daher nähmen Anleger die Zahlen zum Anlass für Gewinnmitnahmen. Zeiss-Aktien hatten in den vergangenen sechs Monaten knapp 30 Prozent zugelegt, rund vier Mal so stark wie der Nebenwerte-Index MDax, dem sie angehören.

In London kletterten die Papiere des britischen Versicherers Phoenix dagegen um bis zu 2,7 Prozent auf ein Rekordhoch von 759 Pence. Das Unternehmen übernimmt für umgerechnet insgesamt 3,8 Milliarden Euro die Swiss Re-Tochter ReAssure. Die Titel des Schweizer Rückversicherers kletterten in Zürich um 3,3 Prozent auf 109,25 Franken.

rtr