Dax und EuroStoxx50 legten jeweils etwa ein halbes Prozent auf 12.422 beziehungsweise 3544 Punkte zu.

Die US-Notenbank senkte am Mittwochabend wie erwartet den Leitzins um einen viertel Prozentpunkt. Bei der anschließenden Pressekonferenz betonte Fed-Chef Jerome Powell zwar, dass sein Haus bereitstehe, um bei Bedarf die Geldpolitik weiter anzupassen. "Er wies aber gleichzeitig darauf hin, dass er derzeit keine Notwendigkeit für weitere Zinssenkungen sehe", sagte Analyst Ricardo Evangelista vom Brokerhaus ActivTrades.

Dies gab den Finanzwerten Auftrieb, da diese unter niedrigen Zinsen leiden. Der europäische Banken-Index gewann 1,6 Prozent. Die Commerzbank gehörte hier mit einem Kursplus von 3,2 Prozent zu den Favoriten. Die Konjunkturprognosen der US-Notenbanker deuteten aber darauf hin, dass es nicht viel brauche, damit die Fed den Schlüsselsatz weiter senke, sagte Mark Haefele, Chef-Anleger der Vermögensverwaltung der Bank UBS.

ANDERE NOTENBANKEN TASTEN ZINSEN NICHT AN - ROHÖL TEURER


Auch die Beratungen der japanischen, britischen und Schweizer Notenbank (SNB) brachten keine Überraschungen. Alle drei tasteten ihre Schlüsselsätze nicht an. Letztere erhöhte allerdings den Freibetrag, ab dem Geschäftbanken Strafzinsen für Einlagen bei der Notenbank zahlen müssen. Die SNB habe keine weitere Lockerung der Geldpolitik signalisiert, sagte Volkswirt Jörg Angele vom Vermögensverwalter Bantleon. "Dies zeigt einmal mehr, dass die SNB nur noch wenige Pfeile im Köcher hat und vor allem auf die Maßnahmen anderer Notenbanken reagiert." Der Schweizer Währung gab dies zusätzlichen Schub. Im Gegenzug verbilligten sich der Dollar um 0,6 Prozent auf 0,9909 Franken und der Euro um 0,3 Prozent auf 1,0971 Franken.

Am Rohölmarkt verteuerte sich die Sorte Brent aus der Nordsee um 2,6 Prozent auf 65,27 Dollar je Barrel (159 Liter). Den Experten der Beratungsfirma Energy Aspects zufolge sind dies die Nachwehen der Angriffe auf saudiarabische Ölförder-Anlagen vom Wochenende. Das Königreich habe mindestens für die nächsten zweieinhalb Monate keine Reserve-Kapazitäten, um weitere Angebotsausfälle auszugleichen. Gleichzeitig steigen die Spannungen in der Golf-Region, weil Saudi-Arabien und die USA Iran für die Attacken verantwortlich machen.

TRÜBER START IN HERBSTSAISON SETZT MODEKETTE NEXT ZU


Ein schwacher Branchenausblick trübte die Stimmung im Stahlsektor. Der amerikanische Konzern US Steel schätzt die Marktbedingungen in Europa düster ein. Die Papiere der hiesigen Rivalen ArcelorMittal, Outokumpu und SSAB fielen daraufhin um bis zu 3,9 Prozent. US Steel brachen im vorbörslichen US-Geschäft um knapp elf Prozent ein. Das ist der größte Kursrutsch seit etwa eineinhalb Jahren.

Ein schwacher Start in die Herbstsaison setzte Next zu. An den längerfristigen Wachstumsaussichten ändere sich dadurch aber nichts, betonte Analyst Ben Hunt vom Vermögensverwalter Investec. Die Titel der britischen Modekette rutschten dennoch um bis zu 5,2 Prozent ab und steuerten auf den größten Tagesverlust seit August 2018 zu.

rtr