Nach oben getrieben hat den Dax vor allem die ultralockere Geldpolitik der EZB, die den Wert des Euro deutlich gedrückt hat. "Investoren sind zuversichtlich, dass mit dem schwächeren Euro und den Staatsanleihenkäufen der EZB die Konjunktur in der Euro-Zone angekurbelt wird", schrieb Markus Huber vom Brokerhaus Peregrine & Black. "Und das sollte letztlich auch die Unternehmensgewinne nach oben schrauben."

Die EZB hat Anfang März die große Geldschwemme für das Bankensystem gestartet. Insgesamt sind Anleihenkäufe im Volumen von mehr als einer Billion Euro vorgesehen. EZB-Chef Mario Draghi will mit dem unkonventionellen geldpolitischen Schritt - im Fachjargon "QE" (Quantitative Easing) genannt - die Kreditvergabe der Banken beflügeln. Der Euro ging als Konsequenz dieser ultralockeren Geldpolitik auf Tauchstation: Seit Jahresanfang büßte er rund elf Prozent an Wert ein. Am Dienstag fiel er bis auf 1,0722 Dollar zurück. Zu schaffen macht der Gemeinschaftswährung auch die Aussicht auf steigende Zinsen in den USA - sie machen den Dollar für Anleger attraktiver.

ANALYSTENKOMMENTARE SORGEN FÜR BEWEGUNG

Am Rentenmarkt sorgten die Staatsanleihenkäufe in den vergangenen Wochen für stark steigende Kurse vieler Anleihen - im Gegenzug markierten die Renditen ein Rekordtief nach dem anderen. Zehnjährige Bundesanleihen warfen am Dienstag 0,210 Prozent ab. Die Renditen lagen damit nur leicht über ihren jüngsten Tiefstständen.

Unter den Einzelwerten im Dax sorgten Analystenkommentare für Bewegung. BMW verloren nach einer Herunterstufung 1,2 Prozent. Händlern zufolge hat Morgan Stanley die Titel auf "Equal-Weight" von "Overweight" heruntergenommen. HeidelbergCement standen dagegen mit einem Plus von zwei Prozent auf 74,72 Euro an der Dax -Spitze. Das Brokerhaus Raymond James setzte die Titel auf "Outperform" von "Market Perform".

AUFTRAG IM BATTERIE-GESCHÄFT BEFLÜGELT MANZ

Im TecDax schossen Manz mit einem Plus von mehr als sieben Prozent an die Spitze des Technologie-Index. Ein Auftrag im Batterie-Geschäft verlieh den Titeln des Spezialmaschinenbauers Schwung. "Obwohl das Auftragsvolumen relativ gering ist, sind die Perspektiven sehr vielversprechend", schrieb LBBW-Analyst Erkan Aycicek in einem Kommentar. Im Falle einer Qualifizierung der Pilotanlage für die Serienproduktion bestünden gute Chancen, bedeutende Folgeaufträge zu erhalten. Der Auftrag umfasst laut Manz die Lieferung einer Pilotanlage für die Herstellung von Li-Ion-Batteriesystemen für Elektroautos. Das Volumen soll im sechsstelligen Bereich liegen, die LBBW geht von 0,4 bis 0,6 Millionen Euro aus. rtr