Die Anleger im DAX sind vorsichtig in die neue Woche gestartet. Vor der Unterzeichnung des Teilabkommens zwischen den USA und China im Handelsstreit hielten sich Investoren mit größeren Käufen zurück. Der Deal wird für Mittwoch erwartet. Das Rekordhoch bei rund 13.600 Zählern aus dem August 2018 bleibt aber in Greifweite.

Die erwartete Unterzeichnung der ersten Phase des Handelsabkommens sorgte für gute Laune bei US-Investoren gesorgt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete 0,2 Prozent fester bei 28.884 Punkten. Allerdings blieb bei einigen Anlegern immer noch Unsicherheit bestehen. "Nicht nur, dass wir bislang keine exakten Details kennen; zusätzlich gibt es Bedenken wegen der Übersetzung des Vertragswerks", sagte Randy Frederick, zuständig für den Handel beim Finanzdienstleister Charles Schwab.

Auf Unternehmensseite stand Morphosys im Rampenlicht. Die Biotech-Firma erhält aus einer Kooperation mit dem US-Pharmakonzern Incyte eine Milliardenzahlung. Die Aktie legte eine Achterbahnfahrt hin. Zu Handelsbeginn legte der Kurs um mehr als sieben Prozent zu. Im Tagesverlauf gab das Papier die Gewinne aber wieder ab und notierte zuletzt knapp fünf Prozent im Minus

Für Gesprächsstoff sorgt zudem die anstehende US-Berichtssaison. Den Auftakt machen die großen Banken JPMorgan, Morgan Stanley, Goldman Sachs und Wells Fargo ab Dienstag. Von Refinitiv befragte Experten rechnen damit, dass die Gewinne der 500 größten Unternehmen im Schnitt um 0,6 Prozent gesunken sind. Das wäre der zweite Rückgang in Folge.

Was am Montag an der Börse sonst noch wichtig war


Wirecard wechselt Aufsichtsratschef - Aktie legt zu
Der unter Druck stehende Zahlungsdienstleister Wirecard hat nun doch vorzeitig seinen Aufsichtsratschef ausgetauscht. Der bisherige Oberkontrolleur Wulf Matthias räumt den Chefsessel mit sofortiger Wirkung für Thomas Eichelmann, der zuletzt den Prüfungsausschuss im Gremium leitete, wie das Unternehmen am späten Freitagabend mitteilte. Matthias war seit 2008 Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats. Eichelmann war erst auf der Hauptversammlung vergangenes Jahr bestellt worden.

Teamviewer wächst stärker als geplant - Rechnungsstellung über Prognose
Der Softwareanbieter Teamviewer hat im vergangenen Jahr stärker zugelegt als erwartet. Die sogenannten Billings, sprich in Rechnung gestellte Einnahmen, kletterten im Gesamtjahr um 41 Prozent auf 324,9 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Montag auf Basis vorläufiger Zahlen in Göppingen mitteilte. Teamviewer hatte zuletzt das obere Ende der von 315 bis 320 Millionen Euro veranschlagten Spanne in Aussicht gestellt. "Die erzielten Billings unterstreichen die erfolgreiche Implementierung unserer strategischen Wachstumsinitiativen", sagte Finanzchef Stefan Gaiser.

Lufthansa fällt 2019 bei Passagierzahl hinter Ryanair zurück
Die Lufthansa hat ihre Stellung als Europas größte Passagier-Airline erneut an den Billigflieger Ryanair verloren. Im Jahr 2019 flogen rund 145,2 Millionen Menschen mit der Lufthansa und ihren Töchtern wie Eurowings, Swiss und Austrian Airlines, wie der Dax-Konzern am Montag in Frankfurt mitteilte. Das waren 2,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, aber weniger als bei der irischen Ryanair, die samt ihren Töchtern wie der Fluglinie Lauda auf 152,4 Millionen Passagiere kam. Bereits 2016 hatten die Iren der Lufthansa den Thron vorübergehend abgejagt.

Siemens im Kreuzfeuer der Kritik wegen Adani-Lieferung
Umweltschützer laufen weiter Sturm gegen die Entscheidung von Siemens, an der Lieferung einer Zugsignalanlage für ein umstrittenes Kohlebergwerk in Australien festzuhalten. Die Klimaaktivisten von Fridays for Future demonstrierten am Montag in zahlreichen Städten. Zudem kündigten sie Proteste für die Siemens-Hauptversammlung am 5. Februar an. Bis Montagabend waren einer Sprecherin zufolge insgesamt 15 Demonstrationen gegen das Dax-Unternehmen geplant.

Tesla-Aktien kosten erstmals mehr als 500 Dollar
Die Aktien des Elektroautopioniers Tesla verteuern sich um 5,3 Prozent und kosten erstmals mehr als 500 Dollar. Sie profitieren unter anderem davon, dass die chinesische Regierung in diesem Jahr Elektroautos weiterhin fördern will. Es gebe keine "signifikanten Kürzungen", berichteten Staatsmedien am Wochenende. Zudem hoben mehrere Brokerhäuser ihre Kursziele zum Teil deutlich an.

Beyond Meat setzt Höhenflug fort
Beyond Meat setzt seinen Höhenflug aus der Vorwoche fort. Nach einem Kurssprung von 27,4 Prozent in der vergangenen Woche, legten die Papiere des Anbieters veganer Burger-Buletten im vorbörslichen US-Geschäft um weitere 4,3 Prozent zu. Für Auftrieb hatte zuletzt gesorgt, dass McDonald's Beyond-Meat-Burger künftig in 52 kanadischen Filialen anbieten will und damit in fast doppelt so vielen wie bislang.

rtr/dpa-AFX/fh