Der deutsche Leitindex DAX hat am Montag die Marke von 12.000 Punkten verteidigt. Für das Plus sorgten insbesondere die Gewinne bei den Index-Schwergewichten im Automobilsektor. Die Fusionsfantasien um den italienisch-amerikanischen Autobauer Fiat Chrysler und den französischen Hersteller Renault beflügelten auch hierzulande die Kurse. So gewannen die Aktien von Daimler, BMW und VW jeweils rund ein Prozent. Fiat unterbreitete Renault den Angaben zufolge einen Plan zu einer Fusion, aus der der weltweit drittgrößte Autobauer hervorginge. Die jährlichen Einsparungen durch ein solches Zusammengehen bezifferte der italienisch-amerikanische Konzern auf fünf Milliarden Euro. Die Papiere von Fiat und Renault schossen in Mailand und Paris um zeitweise bis zu zwanzig Prozent nach oben.

Auf die am Sonntag beendete Europawahl reagierten die Anleger erleichtert. "Trotz der Zugewinne am rechten Rand stellen nach wie vor überwiegend pro-europäische Kräfte die Mehrheit im EU-Parlament", so die LBBW. Investoren richteten ihre Aufmerksamkeit nun auf die Führung der künftigen EU-Kommission, betonte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. "Denn die Besetzung dieses Postens hat unmittelbare Auswirkung auf die Nachfolge von Mario Draghi als EZB-Präsident. Deutschland wird sicherlich versuchen, einen dieser beiden Posten für sich zu beanspruchen."

Was am Montag an der Börse sonst noch wichtig war


Chinas Autoverkäufe dürften 2019 auf dem Vorjahresniveau verharren
Trotz der Rückgänge seit Jahresbeginn dürfte der Autoabsatz in China 2019 mit rund 28,1 Millionen Fahrzeugen auf dem Niveau von 2018 bleiben. Das teilte die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntagabend mit und beruft sich dabei auf einen jüngsten Bericht des chinesischen Automobilhersteller-Verbands CAAM und anderer Beteiligter. Auch die Zahl der Personenfahrzeuge sollte mit rund 23,7 Millionen Stück genau so hoch ausfallen wie im Vorjahr. Dabei werde mit einem Absatzplus von 27 Prozent bei Autos mit alternativem Antrieb wie etwa Elektrofahrzeuge gerechnet.

Kreise: Volkswagens Batteriekauf-Deal mit Samsung ist in Gefahr
Der Autobauer Volkswagen muss seinen Plan zum Einkauf von Batterien Insidern zufolge womöglich überarbeiten. Es gebe Bedenken, dass ein Liefervertrag mit Samsung in Höhe von rund 50 Milliarden Euro platzen könnte, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

Hornbach verordnet sich Sparkurs - unzufrieden mit Geschäftsjahr
Mit einem konsequenten Sparkurs will die Hornbach-Gruppe im laufenden Geschäftsjahr wieder deutlich mehr Gewinn machen. Der Baumarkt-Konzern habe davor unter anderem durch höhere Sachkosten und Umbauten etwas über seine Verhältnisse gelebt - "das hat zu Übertreibungen geführt", sagte der Vorstandsvorsitzende Albrecht Hornbach am Montag bei der Bilanzpressekonferenz. "Wir nehmen eine solche Kostenentwicklung nicht als dauerhaft hin und fordern Kostendisziplin ein." Die Schließung von Märkten oder Entlassungen seien aber nicht geplant.

Boeing muss 737 Max wegen Flugverbots auf Werksgeländen parken
Wegen des Flugverbots von Boeing 737 Max muss der US-Luftfahrtkonzern Boeing fertig produzierte Flugzeuge des Typs auf den Werksgeländen parken. Boeing teilte am Freitag auf Anfrage mit, dazu würden etwa Auslieferungszentren und ein Boeing-Gelände in San Antonio im US-Bundesstaat Texas genutzt.

Zwei Uniper-Vorstände gehen im Machtkampf mit Großaktionär Fortum
Beim Energiekonzern Uniper gehen zwei Vorstände. Chief Operating Officer Eckhardt Rümmler und Chief Commercial Officer Keith Martin verlassen das MDax-Unternehmen zum 30. November, gab Uniper am Sonntag bekannt.

An der Wall Street blieben die US-Börsen feiertagsbedingt geschlossen.

rtr/dpa-AFX/fh