"Besser könnte die Stimmung an den Börsen zu Jahresbeginn nicht sein", sagte Fondsmanager Thomas Altman vom Vermögensberater QC Partners. "Allerdings könnte der starke Euro an den europäischen Börsen schnell zur Belastung werden."

An der Wall Street bahnte sich eine Fortsetzung des Rekordlaufs an, der am Donnerstag den Dow-Jones erstmals über die Marke von 25.000 Punkte gehievt hatte. Die US-Futures signalisierten für die Eröffnung ein Plus von 0,3 Prozent.

Erneut stützten gute Konjunkturdaten die Kurse. So blickte der deutsche Einzelhandel mit einem Umsatzwachstum fast fünf Prozent 2017 auf ein Rekordjahr zurück. In den USA boomt der Arbeitsmarkt weiter - wenn auch nicht ganz so stark wie erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft wurden im Dezember 148.000 neue Stellen geschaffen. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Stellenaufbau von 190.000 gerechnet. "Der US-Job-Motor läuft weiterhin, er läuft jedoch langsamer", sagte Altmann. Vielleicht fänden die Firmen auch keine Mitarbeiter mehr. Positiv sei jedenfalls, dass die Löhne etwas schneller angezogen hätten. Der Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne um 0,3 Prozent fiel wie erwartet aus. Auch die Arbeitslosenquote lag bei 4,1 Prozent unverändert und damit auf einem 17-Jahres-Tief.

Enttäuscht reagierten nur die Anleger am Devisenmarkt, die den Dollar aus ihren Depots warfen, so dass im Gegenzug der Euro kurz um etwa einen viertel US-Cent auf 1,2080 Dollar kletterte. Von der Höhe des Wechselkurses hängt für viele Firmen der Erfolg auf dem Weltmarkt ab. Am Donnerstag hatte die Gemeinschaftswährung ein Vier-Monats-Hoch von knapp unter 1,21 Dollar erreicht. Halaba-Analyst Ralf Umlauf sieht durch die Zahlen keine Zinserwartungen forciert.

JPMORGAN RECHNET MIT SOLIDEM WACHSTUM DER AUTOBRANCHE



Der EuroStoxx50 lag mit 3600 Punkten ein Prozent höher, war von seiner Bestmarke von 5522 vom März 2000 aber noch weit entfernt. Die Gewinne gingen wie beim Dax quer durch alle Branchen.

Vor allem Autobauer waren gesucht, nachdem die US-Bank JPMorgan für 2018 ein solides Wachstum für den Sektor vorausgesagt hatte. Im Schnitt legten die Autowerte europaweit 1,5 Prozent zu. VW stiegen um 2,6 Prozent, und in Mailand waren Fiat Chrysler erneut auf der Überholspur unterwegs: Die Aktien setzten ihren Rekordlauf fort und stiegen um weitere 4,8 Prozent auf eine neue Bestmarke von 17,65 Euro. JPMorgan hatte die Papiere auf "Overweight" von "Neutral" hochgestuft.

Größter Gewinner im Dax waren Bayer mit einem Plus von fast vier Prozent. Die Aktien seien 2017 gegenüber anderen Dax-Werten vernachlässigt worden und hätten Nachholbedarf, sagte ein Händler.

Eine Kaufempfehlung der UBS verhalf im MDax Uniper zu einem Kursplus von 2,6 Prozent auf 26 Euro. Es wird erwartet, dass der frühere Mutterkonzern E.ON in der kommenden Woche sein Uniper-Paket an Fortum weiterreicht. Die Finnen könnten Analysten zufolge bereits in diesem Jahr die Kontrolle über den Versorger erringen.

rtr