Unter den Anlegern am deutschen Aktienmarkt haben sich am Dienstag Zweifel über den Burgfrieden im Handelsstreit breitgemacht. Nach der anfänglichen Euphorie - und dem Kurssprung vom Montag - scheuten die Händler das Risiko. "Es steht bis dato nicht fest, ob China wirklich die Autozölle kappen wird, wie vom US-Präsidenten Donald Trump per Twitter gemeldet", sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. Trump und sein chinesischer Amtskollege hatten sich am Wochenende darauf geeinigt, die geplante Anhebung der Strafzölle vorerst zu verschieben. "Der Waffenstillstand schließt zwar neue Zölle bis Anfang April aus, danach ist aber weiterhin alles möglich", erklärte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners.

Auf Unternehmensseite standen erneut die Autobauer im Fokus. Spitzenmanager von BMW, Daimler und VW treffen sich mit hochrangigen Vertretern der US-Regierung, um über die Handelssituation zu diskutieren. An der Börse büßten die Papiere der Autohersteller bis zu 2,5 Prozent ein.

An das Dax-Ende fiel mit einem Minus von mehr als sechs Prozent die Lufthansa. Die steigenden Ölpreise und damit einhergehende höhere Kerosinkosten belasteten. "Anleger nehmen nun Kursgewinne mit", sagte ein Händler. Seit Ende Oktober war die Aktie der Airline um rund ein Viertel gestiegen.