Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Dienstag von seiner schwächeren Seite gezeigt. Er startete unverändert in den Tag und schloss 1,6 Prozent im Minus bei 12.221,03 Punkten. Der Euro Stoxx 50 fiel um 1,1 Prozent auf 3.391,13 Zähler. Von Annika Kintscher

Nach anfänglichen Gewinnen hat der Dax am Dienstag ins Minus gedreht. Auf die Stimmung am Aktienmarkt drückte die Ablösung des US-Außenministers Rex Tillerson durch Präsident Donald Trump. Der Ex-Chef des Ölkonzerns ExxonMobile gilt als gemäßigt. Sein Nachfolger soll der CIA-Direktor Mike Pompeo werden. "Die Angst ist, dass dadurch die Nationalisten im Weißen Haus im Vergleich zu den Globalisten mehr Einfluss bekommen," sagte Volkswirt Philip Shaw vom Vermögensverwalter Investec der Nachrichtenagentur Reuters.

Auch am Dienstag waren die Energieversorger E.ON und RWE erneut Gesprächsthema. Am Nachmittag unterzeichneten die einstigen Rivalen den Vertrag, Innogy bis Ende 2019 vollständig untereinander aufzuteilen. Bei E.ON sollen 5.000 Jobs wegfallen.

Die Aktie von Innogy stieg weiter um rund ein halbes Prozent. Für die E.ON-Aktie ging es sogar um zeitweise 5,5 Prozent nach oben. Nur die RWE-Aktie verlor nach anfänglichen Gewinnen leicht an Fahrt und drehte ins Minus.

Im Fokus stand auch der Autobauer Volkswagen. Die Wolfsburger wollen bis 2025 insgesamt 80 elektrifizierte Autos im Portfolio haben und rüsten deshalb in den nächsten Jahren großflächig um. Für das laufende Jahr peilt Volkswagen ein Umsatzplus von fünf Prozent an. Das wären rund 11,5 Milliarden mehr als im Jahr davor. Die operative Rendite soll zwischen 6,5 und 7,5 Prozent liegen nach 6,0 Prozent im Vorjahr. Die VW-Aktie fiel um drei Prozent.

Unter Druck stand auch die ProSiebenSat.1-Aktie (minus fünf Prozent), die vor dem Dax-Abstieg steht.

An der Wallstreet starteten die US-Börsen zunächst geschwächt in den Handel. Die Entlassung von Tillerson belastete. Zur Stunde notiert der US-Leitindex Dow Jones 0,1 Prozent im Minus bei 25.151,90 Punkten.

Am Devisenmarkt zog der Kurs des Euros leicht an. Die Ereignisse in der amerikanischen Politik und die US-Inflationsdaten gaben Schub. Am Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,2363 Dollar.